5 einsame Wanderwege in Deutschland – Alternativen zu überfüllten Wanderrouten

Das sicherste Mittel gegen fast alles? Ein Tag in der Natur! Und das am besten abseits vom Trubel, denn davon haben wir im Alltag ja meist mehr als genug. Wie wäre es außerdem mit ein bisschen Abwechslung? Viele wandern die Routen, die sie schon in- und auswendig kennen – oder eben jene, die uns auf Seite 1 der Google-Suche vorgeschlagen werden.

Gerade diese Strecken sind aber oft nur wenig bis gar nicht erholsam, da sie völlig überlaufen sind. Das mag für den ein oder anderen kein Problem sein. Wer allerdings wandert, um ein bisschen zur Ruhe zu kommen und abzuschalten, möchte sich den Weg vermutlich nicht mit unzähligen Pilgern teilen und dem Vordermann in die Hacken laufen.

“Die vielen Bäume und die wenigen Menschen – die machen den Wald so schön.” -Otto Weiß (deutscher Historiker)

Schluss mit den immer gleichen Routen zu den immer gleichen Gipfeln! Heute zeige ich euch 5 sehenswerte und vor allem ruhige Ecken in Deutschland, die ihr garantiert noch nicht alle erwandert habt. Wie diese Strecken es geschafft haben, bisher weitgehend unentdeckt zu bleiben, ist mir übrigens schleierhaft – an mangelnder Schönheit kann das jedenfalls nicht liegen. 

Manderscheid, Eifel: Vulkan Maar Tour

Distanz: 26 Kilometer

▲ 1.155 Meter

▼ 1.155 Meter  

 

Lust auf Höhenmeter und unberührte Natur? Dann solltest du dir diese Strecke unbedingt mal vornehmen. Start ist in Manderscheid, einem idyllischen Ort in der Vulkaneifel, der übrigens auch ohne Wanderung ein Ausflug wert ist! Die beeindruckende Niederburg sorgt für Mittelalter-Feeling, weit und breit gibt es keinen einzigen Strommast, und Handynetz sucht man auch vergeblich. Die Digital-Detox-Kur gibt’s also gratis dazu. 

Die Tour ist extrem abwechslungsreich, aber auch anspruchsvoll: Die Strecke hält einige stattliche Auf- und Abstiege bereit. Spätestens der Ausblick und ein erfrischendes Bad im Vulkansee (“Maar” genannt) entschädigt dich aber wieder für die Strapazen! In Manderscheid selbst gibt es übrigens auch diverse Möglichkeiten, einzukehren und sich im Anschluss an die Wanderung zu stärken. 🙂 

Mehr Infos findet ihr zum Beispiel hier.

Harzer Hexenstieg

Distanz: insgesamt rund 100 Kilometer

▲ 1.517 Meter

▼ 1.572 Meter

Der Harzer Hexenstieg beginnt im niedersächsischen Osterode und endet in Thale, einem anerkannten Erholungsgebiet Sachen-Anhalts. Die Strecke wird meist in Etappen gewandert. Wer wäre schon so verrückt, 100 Kilometer am stück zu gehen? 😉 Mir fallen da auf Anhieb einige ein. Vielleicht fühlst du dich ja auch angesprochen. 

“Die schönsten Ausblicke sind die, für die man arbeiten muss.”

Aber ganz egal, ob am Stück oder in Etappen: Der Hexenstieg kann sich sehen lassen! Die märchenhafte Kulisse zieht sich durch den gesamten Harz. Langweilig wird es hier nicht. Freut euch auf gewaltige Schluchten, felsige Klippen, jahrtausende alte Hochmoore und üppige Nadelwälder. Zwischendurch liegt auch immer mal wieder ein mittelalterlicher Ort auf der Strecke. Hier könnt ihr euren Vorrat auffüllen oder auch einkehren. 

Mehr Infos findet ihr zum Beispiel hier

Südschwarzwald: Schluchtensteig

Distanz: insgesamt 119 Kilometer

▲ 3.180 Meter

▼ 3.290 Meter

Wer ein bisschen Zeit mitbringt (oder Jannik Giesen heißt), sollte den Schluchtensteig ausprobieren! Auch hier gilt: Ihr könnt ihn euch in Etappen vornehmen (5-6) oder ein intensives Wochenende à la Mammutmarsch einlegen. Höhenangst solltet ihr besser nicht haben: Von den teils beängstigend schmalen Pfade führen steile Felswände hinab, die in tosenden Wasserfällen oder wilden Steinbrüchen enden. Hier könnt ihr euch auf unberührte, wilde, fast schon dramatische Natur freuen – eine willkommene Abwechslung nach all den langweiligen Corona-Spaziergängen in den immer gleichen Gegenden. 🙂  

Mehr Infos findet ihr zum Beispiel hier

Zwischen Rhein, Nahe und Hunsrück: Soonwaldsteig

Distanz: insgesamt 85 Kilometer

▲ 2.650 Meter

▼ 2.770 Meter

Von Kirn an der Nahe nach Bingen am Rhein: Der Soonwaldsteig wird typischerweise in 6 Etappen gewandert. Aber 85 Kilometer legen einige von euch ja auch problemlos am Stück zurück. Genau das Richtige für alle, die auf der Suche nach ein wenig Ruhe und Einsamkeit sind. Die Strecke ist ziemlich einsam: Ihr durchwandert hauptsächlich abgelegene Wälder, von Dörfern oder Straßen keine Spur. Die einzigen Geräusche, die ihr vernehmt, stammen von Vögeln, Bächen oder dem Rauschen der Blätter. Umso wichtiger ist es aber, dass ihr euren Rucksack gut mit Proviant füllt: Die Möglichkeit, zwischendurch irgendwo einzukehren besteht nämlich nicht. 

Mehr Infos findet ihr zum Beispiel hier.

Allgäuer Alpen: Hornbachkette

Distanz: 26,3 Kilometer

▲ 1.820 Meter

▼ 1.820 Meter

Auch der Süden darf natürlich nicht zu kurz kommen. Seid ihr schon mal in den Allgäuer Alpen gewandert? Wenn nicht, wird es höchste Zeit. Die weitläufige Region erstreckt sich über vier Bundesländer: Bayern und Baden-Württemberg in Deutschland, Vorarlberg und Tirol in Österreich. 

Zugegeben, die Alpen sind natürlich kein Geheimtipp im klassischen Sinne. Diese Tour durch die Hornbachkette scheint bisher aber auf unerklärliche Weise vom Massentourismus verschont geblieben zu sein. Der Seitenkamm der Allgäuer Alpen bietet fantastische Ausblicke, dafür hier und da aber auch richtig anspruchsvolle Etappen. 

Mehr Infos findet ihr zum Beispiel hier.

Tipp: einfach mal bei Komoot schauen 

War nichts für dich dabei? Dann schau doch mal bei Komoot vorbei! Die Wander-App hat nämlich den großen Vorteil, dass jede*r dort individuelle Routen eintragen und mit der Community teilen kann. So findest du zahlreiche Strecken, die in keinem Reiseführer stehen und höchstwahrscheinlich nicht überlaufen sind. 

Hier findest du weitere Infos zu Komoot und anderen Wander- und Outdoor-Apps.

Einsamkeit erfordert Planung

Routen, die weniger überlaufen sind, haben durchaus ihren Reiz! Weniger bekannte Strecken sind in der Regel aber auch schlechter ausgeschildert. Dass man kaum andere Wanderer trifft, wird dann schnell vom Segen zum Fluch – vor allem, wenn auch das Handynetz streikt. Eine gründliche Vorbereitung ist deshalb das A & O. Beschäftigt euch im Vorfeld mit der Gegend und packt für den Fall der Fälle eine Karte und genügend Proviant ein. 

Kennt ihr auch noch gute Routen, die noch nicht so überlaufen sind? Teilt eure Geheimtipps doch gerne mit uns und der Community in den Kommentaren. 🙂

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