Ultrarunning: Was dich jenseits des Marathons erwartet
Ein Marathon ist krass – keine Frage. Aber was kommt danach? Die Antwort: Ultrarunning. Beim Ultrarunning beginnt das Rennen erst da, wo andere längst aufhören. Ob 50 Kilometer, 100 oder tagelange Etappen durch Eis und Wüste – wer Ultra läuft, läuft nicht nur weit, sondern weit über sich hinaus.
Du denkst jetzt vielleicht: Das ist doch nur was für Profis mit Sponsorenvertrag und Stahlwaden? Nope. Ultrarunning kann jeder, wenn man es wirklich will. In diesem Artikel zeigen wir dir, was Ultrarunning ausmacht, wie du damit anfangen kannst und warum es mehr ist als nur „länger laufen“.
Was ist Ultrarunning?
Ultrarunning oder auch Ultralaufen bezeichnet alle Laufveranstaltungen, die länger sind als ein klassischer Marathon – also alles über 42,195 Kilometer. Dabei ist es egal, ob du 50 Kilometer auf Asphalt rennst oder 100 Kilometer über verblockte Hochgebirgspfade: Sobald du die magische Marathonmarke sprengst, bist du offiziell ein Ultrarunner.
Der Begriff „Ultra“ steht also nicht für ein festes Limit, sondern vielmehr für eine Idee: Weiterlaufen, als du jemals für möglich gehalten hättest. Im Gelände, im Dunkeln, in der Kälte, durch Schlamm, Hitze, Schnee.
Die bekanntesten Ultrarunning-Formate sind:
Format | Beschreibung |
50-km-Ultra | Klassischer Einstieg ins Ultrarunning |
100-km-Ultra | Mentale & körperliche Extrembelastung |
100-Meilen-Rennen | Königsklasse, oft mit Höhenmetern (ca. 161 km) |
Etappen-Ultras | Mehrtägige Wettkämpfe (z. B. Transalpine Run), ca. 200-500 km |
Egal, welches Format du wählst, du wirst lernen, was wirklich in dir steckt. Denn die Uhr ist beim Ultrarunning selten das Wichtigste. Es geht um den Weg. Und wie du ihm begegnest.
Bekannte Ultra Trail Läufe in Europa & weltweit
Du willst wissen, wo’s richtig zur Sache geht? Hier ein paar Ultra-Trails, die dich an deine Grenzen – und darüber hinaus – bringen:
Event | Ort / Region | Distanz / Besonderheit |
UTMB (Mont Blanc) | Frankreich/Italien | 171 km, 10.000 HM, Kultstatus weltweit |
Transvulcania | La Palma, Spanien | 73 km, Vulkangestein, spektakuläre Aussichten |
Zugspitz Ultratrail | Deutschland | 106 km, 5.293 HM, deutsche Ultra-Ikone |
Lavaredo Ultra Trail | Dolomiten, Italien | 120 km, Traumkulisse trifft technische Trails |
Yukon Arctic Ultra | Kanada | 235, 350 & 600 km – Eis, Schnee & Minusgrade |
Was ist der härteste Ultramarathon der Welt?
Wenn’s um das Extremste vom Extremsten geht, fallen meistens diese Namen:
- Barkley Marathons (USA): 160+ km, keine markierte Strecke, kein GPS erlaubt. Nur 20 Finisher in über 30 Jahren.
- Marathon des Sables (Marokko): 250 km in der Sahara, Selbstversorgung, sengende Hitze.
- Tor des Géants (Italien): 330 km und über 24.000 Höhenmeter. Nonstop und maximal 150 Stunden.
- Spartathlon (Griechenland): 246 km in unter 36 Stunden. Historischer Kultlauf mit strengen Cut-Offs.
- Dschungel-Marathon (Brasilien): Über 260 km in sechs Etappen durch den Amazonas-Regenwald. Mehr Überlebenstraining als Rennen und gilt daher als der gefährlichste Ultra der Welt.
Ob nun „härtester“ oder nicht – die Herausforderung liegt immer im eigenen Maßstab. Vielleicht ist dein erster Ultra schon die größte Prüfung deines Lebens. Und das zählt.
Wie trainierst du für einen Ultra Trail?
Das Training fürs Ultrarunning ist anders als beim Marathon. Klar, Laufen bleibt zentral, aber Ausdauer, Regeneration und mentale Stärke sind gleichermaßen wichtig. Hier sind ein paar Basics für den Einstieg:
- Lange Läufe: Baue einen wöchentlichen Long Run ein. Fang mit 25-30 km an und steigere langsam die Kilometer. Entscheidend ist: Nicht die Pace zählt, sondern das Durchhalten.
- Back-to-Back Sessions: Zwei lange Einheiten an aufeinanderfolgenden Tagen simulieren die Ermüdung im Rennen und trainieren die mentale Härte.
- Höhenmeter & Gelände: Ultra Trails sind selten flach. Daher heißt es: Rauf, runter, rauf, runter. Treppen, Hügel, Wurzelpfade – all das hilft, um stabile Beine zu trainieren.
- Verpflegung: Trainiere auch das Essen und Trinken während deiner Läufe. Jeder Magen ist anders – finde heraus, was für dich persönlich funktioniert.
- Gehpausen: Beim Ultrarunning ist Gehen keine Schwäche. Im Gegenteil: Kluges Gehen spart Energie.
Die richtige Ausrüstung: Deine Ultra-Basics
Die Ausrüstung beim Ultrarunning muss vor allem eines sein: leicht, funktional und zuverlässig. Hier die wichtigsten Gegenstände:
Kategorie | Equipment |
Rucksack | Trinksystem, Platz für Pflichtausrüstung |
Schuhe | Trailrunning-Schuhe mit Dämpfung und Grip |
Bekleidung | Atmungsaktiv, wetterfest, Zwiebelschicht-Prinzip |
Navigation | GPS-Uhr, Karten, ggf. GPX-Track |
Notfallausrüstung | Rettungsdecke, Pfeife, Erste-Hilfe-Kit |
Pro-Tipp: Starte nie mit neuen Schuhen ins Rennen. Und checke vorher die Pflichtausrüstung des Veranstalters – die variiert stark, vor allem bei Winter-Ultras.
Ultrarunning für Frauen: Mehr als nur mithalten
Beim Thema Ultrarunning und Frauen wird’s richtig spannend, denn inzwischen ist klar: Je länger die Distanz, desto kleiner der Leistungsunterschied zwischen Männern und Frauen. In manchen Events erreichen Frauen insgesamt sogar bessere Platzierungen!
Was das bedeutet? Dass Ultrarunning nicht nur offen, sondern auch extrem geeignet ist für Frauen, die sich gern selbst herausfordern. Viele Ultraläuferinnen berichten, dass sie mental stärker und widerstandsfähiger geworden sind – ein entscheidender Vorteil während eines Laufs.
Ein paar beeindruckende Ultrarunnerinnen:
- Courtney Dauwalter: Gewinnerin mehrerer 100-Meilen-Rennen – oft mit riesigem Abstand vor männlichen Konkurrenten.
- Jasmin Paris: Rekordläuferin beim Montane Spine Race, einem der härtesten Winter-Ultras Europas.
- Ida Sophie Hegemann: Eine der stärksten deutschen Trailrunnerinnen. Sie lief beim Transalpine Run 2021 (235 km, 14.500 HM) in unter 32 Stunden ins Ziel.
Kurz: Wenn du als Frau überlegst, ob Ultrarunning etwas für dich ist – die einfache Antwort: Denkt nicht zu viel drüber nach, sondern probier es einfach aus!
Weltrekorde im Ultramarathon: Wer läuft am weitesten?
Weltrekorde im Ultra-Bereich zu definieren, ist vor allem deshalb tricky, weil Formate und Distanzen stark variieren. Aber hier ein paar Rekordmarken, die zeigen, was möglich ist:
- 24-Stunden-Lauf Weltrekord (Männer): Aleksandr Sorokin – 320 km
- 24-Stunden-Lauf Weltrekord (Frauen): Camille Herron – 270,1 km
- Längster dokumentierter Ultra: Self-Transcendence 3.100 Mile Race – 5.000 km rund um den selben Häuserblock in New York
- Streckenrekord (Frauen): Kaneenika Janakova – 48 Tage, 14:24:10
- Streckenrekord (Männer): Ashprihanal Pekka Aalto – 40 Tage, 09:06:21
Verrückt? Vielleicht. Aber genau das macht Ultrarunning aus. Es ist ein Spiel mit der Grenze und manchmal ein Tanz darüber hinaus.
Dein Einstieg ins Ultrarunning: Was jetzt?
Wenn dich der Gedanke reizt, mal über einen Marathon hinauszugehen, dann steigere dich Schritt-für-Schritt – und mit Substanz. Ein 50-km-Ultra auf moderatem Gelände ist ein guter Start. Dafür brauchst du allerdings eine solide Grundlagenausdauer und erste Marathonerfahrung ist von Vorteil. Ultrarunning ist kein aus dem Stehgreif „Einfach-mal-probieren“-Projekt, sondern fordert Körper und Kopf auf ganz eigene Weise. Taste dich daher langsam ran, bau deine Basis auf, such dir Gleichgesinnte, wenn du nicht alleine trainieren möchtest oder etwas Abwechslung brauchst – und am wichtigsten: bleib dran.
Mini-Checkliste: Bereit für deinen ersten Ultra?
✅ Du hast bereits Marathon-Erfahrung gesammelt (mind. 30-42 km Laufdistanzen)
✅ Du trainierst regelmäßig 3-4x pro Woche, inkl. langer Läufe
✅ Du bist mit Trails oder unebenem Gelände vertraut
✅ Du hast dich mit dem Thema Trainingsverpflegung beschäftigt
✅ Du bist körperlich gesund und mental bereit für längere Belastungen
✅ Du willst nicht gewinnen, sondern wachsen
Ultrarunning-Mantra: Ultrarunning ist kein Sprint, sondern eine Entscheidung. Eine Haltung. Und eine Reise, die dich verändern wird.
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