Wandern am Dachstein: Die 7 schönsten Touren für Einsteiger & Abenteurer

Der Dachstein ist kein netter Sonntagsausflug. Er ist imposant, fordernd, rau – und genau deshalb zieht es so viele Outdoorfans hierher. Wer im Dachsteingebirge wandert, merkt schnell: Hier geht’s nicht nur um schöne Aussichten, sondern um echte Höhenmeter, mentale Stärke und das gute Gefühl, seinen eigenen Weg gemacht zu haben. Da bleibt nur die Frage: Welche Tour am Dachstein ist für mich machbar?

Vielleicht willst du dich das erste Mal ans Hochgebirge wagen oder suchst nach einer Tour, die dich mal wieder richtig fordert. Vielleicht trainierst du für deinen nächsten Mammutmarsch und willst Höhenmeter mit Ausblick verbinden. Oder du suchst einfach nach einem Trail, der dich ankommen lässt. Egal ob Anfänger oder erfahrener Wanderer – in diesem Guide findest du passende Dachstein-Touren für unterschiedliche Fitnesslevel, Gelände-Vorlieben und Abenteuerlust. Und: Wir verraten dir nicht nur, wo du langläufst, sondern auch, was dich mental auf dem Weg erwartet.

Warum Wandern am Dachstein so besonders ist

Der Dachstein ist ein echter Charakterberg – mit Ecken, Kanten und einer Wucht, die man spürt, sobald man hier den ersten Schritt macht. Du wanderst durch Karstlandschaften, über Felsbänder, an Gletschern vorbei und zu Hütten, die aussehen, als hätten sie sich seit 100 Jahren nicht bewegt.

Gleichzeitig ist das Dachsteinmassiv erstaunlich vielseitig: Du findest hier einfache Wanderungen zu Berghütten, familienfreundliche Runden mit Aussicht, aber auch Etappen, auf denen du dich körperlich und mental testen kannst. Du kannst Höhenmeter sammeln, deine Trittsicherheit verbessern und lernen, wie du mit Unsicherheiten (z.B. Höhenangst, steile Passagen, Müdigkeit) umgehst.

Und genau deshalb ist der Dachstein auch für unsere Mammutmarsch-Community so spannend. Denn hier sammelst du nicht nur Kilometer, sondern auch Erfahrung. Hier baust du nicht nur Ausdauer auf, sondern Haltung – und fährst mit einer Story nach Hause. Und all das ist doch genau das, was wir Mammuts so sehr schätzen.

1. Gosausee zur Gablonzer Hütte: Panorama mit Postkartenblick

  • Startpunkt: Vorderer Gosausee
  • Länge: 3 km (einfache Strecke)
  • Dauer: 1,5 Stunden bergauf
  • Schwierigkeit: leicht bis mittel

Wenn du am Vorderen Gosausee startest, hast du das Gefühl, mitten in einem Alpenprospekt gelandet zu sein. Glasklares Wasser, schroffe Felswände, grüne Wälder – und darüber thront der Dachstein wie ein Boss. Der Weg zur Gablonzer Hütte ist technisch nicht schwer, aber stetig ansteigend. Oben angekommen wartet die Belohnung: ein Panorama, das dir die Sprache raubt und eine 1a-Verköstigung, die dir deine Energie zurückgibt.

Wer davor oder danach noch mehr will: Wanderung um den Vorderen und Hinteren Gosausee.

2. Rund um den Stoderzinken: Aussichtsreiche Schleife mit Tiefblicken

  • Startpunkt: Roßfeld Parkplatz
  • Länge: 5 km
  • Dauer: 2 Stunden
  • Schwierigkeit:mittel

Die Rundtour am Stoderzinken bietet dir fast alles: Ausblick, Ruhe und Abwechslung. Du wanderst durch einen Lärchen-, Zirben- und Latschenwald und wirst belohnt mit einem 360°-Rundumblick. Spätestens auf dem Rückweg merkst du: Du bist mit jedem Schritt mehr bei dir angekommen.

3. Gletscherwanderung zur Seethalerhütte: Kurz, klar, kraftvoll

  • Startpunkt: Bergstation Hunerkogel
  • Länge: 4,4 km (Hin & Retour)
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: leicht bis mittel

Diese Tour ist kurz, aber sie bringt dich in eine andere Welt. Direkt von der Bergstation Hunerkogel geht’s über den Dachsteingletscher Richtung Seethalerhütte, die auf 2.740 Metern liegt und als höchstgelegene Schutzhütte der Steiermark gilt. Der Weg ist präpariert und gut markiert, erfordert aber trotzdem Trittsicherheit und Respekt vor der Höhe. Diese Tour passt zu dir, wenn du echtes Gletscher-Feeling erleben willst, ohne auf Klettersteige oder Hochtour-Ausrüstung angewiesen zu sein.

Ideal als Ergänzung: Skywalk, Treppe ins Nichts, Dachstein-Hängebrücke und Eispalast.

4. Zur Dachstein Südwandhütte: Wo die Wände wirklich wandern

  • Startpunkt: Bachlalm bzw. Parkplatz zur Bachlalm
  • Länge: 13,5 km (Hin & Retour)
  • Dauer: 6,5-7 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel bis schwer

Der Name ist Programm: Die Dachstein-Südwand sieht aus wie ein Bollwerk. Wenn du unter dieser massiven Wand stehst, meinst du, sie bewegt sich, dabei bist du es – körperlich, aber vielleicht auch mental.

Der Weg zur Hütte ist abwechslungsreich und unterwegs wirst du mit etwas Glück von Murmeltieren begrüßt, die lauter pfeifen als deine Lunge. An der Hütte erwartet dich nicht nur Bergsteiger-Feeling, sondern auch eine richtig gute Küche.

>> Wanderung zur Bachlalm

>> Wanderung von der Bachlalm zur Südwandhütte

5. Dachstein-Rundwanderung: Die große Schleife

  • Startpunkt: z.B. Ramsau oder Gosau
  • Länge: 136 km (komplette Runde) bzw. in Etappen
  • Dauer: 5-8 Tage (variabel)
  • Schwierigkeit: mittel bis fordernd

Die Dachstein-Rundwanderung ist der Langstrecken-Klassiker im Dachsteingebirge. Einmal außen rum – 136 km, aufgeteilt in Etappen mit Übernachtung auf Hütten oder in kleinen Orten. Du bekommst hier wirklich alles: Almlandschaften, Felswände, Seen, Hochebenen und das Gefühl, von Tag zu Tag weiter mit der Bergwelt zu verwachsen.

Diese Tour ist ideal, wenn du dich über mehrere Tage fordern willst – physisch und mental. Kein Schnell-schnell, sondern Step by Step. Auch gut als Vorbereitung für den 100er-Mammutmarsch geeignet. Denn wer tagelang auf den Beinen ist, der merkt schnell: Der eigentliche Weg passiert im Kopf.

6. Durch die Silberkarklamm: Wasser, Fels und Wildromantik

  • Startpunkt: Parkplatz Silberkarklamm, Ramsau
  • Länge: 5,4 km
  • Dauer: 2,5-3 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel (teilweise steil, Trittsicherheit nötig)

Die Silberkarklamm ist das Gegenteil von „nur spazieren gehen“. Du steigst über Holzstege an tosenden Wasserfällen vorbei, spürst die kühlende Gischt im Gesicht und hörst das Donnern des Wassers im Ohr. Das ist eine Tour, bei der du die Natur nicht nur siehst, sondern spürst. Und genau das macht sie so besonders. 

Passt zu dir, wenn du Wasser liebst, aber keine Lust auf Mainstream-Wanderungen hast. Wer fit ist, kann die Runde verlängern, z. B. bis zum Guttenberghaus.

7. Hochwurzen Höhenweg: Die „Flow-Variante“ für Ausdauerfreunde

  • Startpunkt: Bergstation Hochwurzen
  • Länge: 12 km (Einfachstrecke)
  • Dauer: 5-6,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel bis schwer (je nach Variante)

Der Hochwurzen-Höhenweg ist wie gemacht für alle, die in den Wanderrhythmus kommen wollen. Nach der Auffahrt mit der Gondel startest du auf knapp 1.850 m Höhe – mit freiem Blick aufs Dachsteinmassiv. Dann geht’s über größtenteils alpine Wanderwege in Richtung Giglachseen. Von da aus kannst du entweder dem Höhenweg weiter folgen oder ins Tal absteigen und mit dem Wanderbus zurück nach Rohrmoos oder Schladming fahren.

Sicherheit, Ausrüstung & mentale Stärke: Das brauchst du am Dachstein

Ob Tagestour oder Mehrtagesmarsch, im Dachsteingebirge solltest du nie ohne Plan losziehen. Das Wetter kann umschlagen, manche Wege sind stark ausgesetzt und in der Höhe zählt jede Entscheidung doppelt.

Unsere Basics für dich:

  • Gutes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung, Erste-Hilfe-Set
  • Wanderkarte Dachstein oder digitale Tools wie Komoot
  • Ausreichend Verpflegung & Wasser
  • Früh starten und Puffer einbauen
  • Achte auf deine Energie und mach rechtzeitig Pausen

Mental-Hack: Wenn’s hart wird, nicht auf den Gipfel schauen. Nur auf den nächsten Schritt. Und dann auf den nächsten.

Für Mammutmarsch-Menschen: Der Dachstein als Trainingslager

Wenn du unsere 30er, 55er oder sogar 100-km-Märsche kennst, weißt du, worum es geht: durchziehen und dranbleiben. Der Dachstein ist das perfekte Gelände, um genau das zu trainieren, nur mit mehr Höhenmetern und weniger Asphalt.

Routen wie die Dachstein-Rundwanderung oder zur Südwandhütte bringen dich nicht nur körperlich weiter: Du lernst, dich gut zu organisieren, deine Kraft einzuteilen und dranzubleiben, wenn’s unbequem wird. So wie bei jedem Mammutmarsch auch.

Aber klar sollte sein: Sicherheit steht immer über allem. Dranbleiben heißt nicht, den Kopf auszuschalten. Wer hier blind Risiken eingeht, spielt nicht mit Willensstärke, sondern mit Leichtsinn. Deshalb: Mach die Schritte, die du verantworten kannst – und wachse an denen, die du bewusst gehst.

Wandern am Dachstein: Mehr als nur Bergromantik

Der Dachstein schenkt dir nichts. Aber genau deshalb gibt er dir so viel zurück. Wer hier wandert, nimmt mehr mit als schöne Fotos. Du spürst den Muskelkater. Die Erschöpfung. Die Euphorie. Und irgendwo dazwischen vielleicht ein kleines Stück von dir selbst, das du vorher noch nicht kanntest.

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