Bergsteigen mit Wanderstöcken – sinnvoll oder überflüssiges Extra?
Wer das erste Mal eine steile Bergtour macht, spürt schnell: Hier geht’s nicht nur um Ausdauer, sondern um Technik, Trittsicherheit. Und manchmal auch um das richtige Equipment. Wanderstöcke gehören dabei zu den Ausrüstungsgegenständen, über die viele Wanderer erst spät nachdenken. Oft mit dem Image behaftet, nur für Senioren oder Alpenprofis gedacht zu sein, fristen sie ein Nischendasein im Wandersport. Dabei können sie beim Bergsteigen echte Gamechanger sein.
In diesem Beitrag erfährst du, wann Wanderstöcke beim Bergsteigen sinnvoll sind, worauf du beim Kauf achten solltest und wie du sie technisch korrekt einsetzt – bergauf wie bergab. Außerdem werfen wir einen Blick darauf, wann du sie lieber weglässt, wie sie sich mit dem Mammutmarsch kombinieren lassen und welche Fehler du vermeiden solltest.
Warum Wanderstöcke beim Bergsteigen unterschätzt werden
Viele Wanderer merken erst auf den letzten Höhenmetern, wie sehr ihre Knie, Oberschenkel oder auch der Rücken belastet werden – besonders beim Abstieg. Gerade bei längeren Touren in alpinem Gelände können Wanderstöcke entscheidend dazu beitragen, Muskeln, Gelenke und Gleichgewicht zu entlasten. Viele Wanderer entscheiden sich bewusst gegen Wanderstöcke, weil sie als „uncool“ oder überflüssig gelten. Zeit, mit ein paar Mythen aufzuräumen.
Vorteile von Wanderstöcken für Knie, Rücken und Balance
Der vielleicht wichtigste Vorteil: Wanderstöcke entlasten die Kniegelenke, vor allem beim Abstieg. Untersuchungen zeigen, dass die Druckbelastung auf das Knie durch den Einsatz von Stöcken deutlich reduziert werden kann. Eine Studie von Schwameder et al. (1999) an der Universität Salzburg zeigte etwa, dass der Kniegelenksdruck beim Bergabgehen mit Stöcken um bis zu 25 % verringert werden kann.
Auch der Rücken profitiert: Durch den aufrechteren Gang werden die Bandscheiben entlastet, Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich können reduziert werden. Gleichzeitig hilft der Vier-Punkt-Kontakt auf dem Boden, die Balance in unwegsamem Gelände besser zu halten.
Unser Tipp: Wenn du unsicher bist, ob Stöcke für dich sinnvoll sind, probiere sie bei einer deiner Vorbereitungstouren aus. Teste sie bewusst an verschiedenen Untergründen und mit deiner echten Marschausrüstung. So merkst du schnell, ob sie dir wirklich nützen.
Entlastung bei steilen An- und Abstiegen
Besonders im Hochgebirge oder auf steilen Waldtrails zeigen Wanderstöcke ihre Stärke. Sie übernehmen einen Teil der Last bei jedem Schritt – bergauf wie bergab. Bergauf helfen sie beim „Hochdrücken“ aus der Schulter, bergab beim „Abfedern“ des Körpergewichts. Das spart Kraft und beugt Erschöpfung vor, insbesondere bei schweren Rucksäcken oder langen Etappen.
Wissenswert: Wanderstöcke können die Herzfrequenz während des Aufstiegs leicht senken, weil sich die Belastung besser auf Ober- und Unterkörper verteilt. Das gilt allerdings nur bei richtiger Technik – mehr dazu im Technik-Abschnitt.
Psychologische Wirkung: mehr Sicherheit, mehr Ausdauer
Wanderstöcke geben nicht nur physische Unterstützung. Sie vermitteln auch ein Gefühl von Sicherheit, gerade bei exponierten Stellen oder schmalen Bergpfaden. Viele Wanderer berichten, dass sie sich mit Stöcken deutlich stabiler und kontrollierter fühlen – was auch die mentale Ausdauer stärkt.
Unser Tipp: Wenn du dich bei schwierigen Passagen oft unsicher fühlst, kann der Einsatz von Stöcken helfen, dein Vertrauen in deine Trittsicherheit zu verbessern. Und das, ohne direkt in alpintechnische Ausrüstung investieren zu müssen.
Worauf du beim Kauf von Wanderstöcken zum Bergwandern achten solltest
Nicht jeder Wanderstock ist für das Bergsteigen geeignet. Was bei gemütlichen Talwanderungen funktioniert, kann im alpinen Gelände schnell an Grenzen stoßen – sei es in Punkto Material, Stabilität oder Packmaß. Damit du das passende Modell für deine Bergtour findest, lohnt sich ein genauer Blick auf Ausstattung und Bauweise.
Materialien im Vergleich: Aluminium vs. Carbon
Zwei Materialien dominieren den Markt: Aluminium und Carbon. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, die sich je nach Einsatzgebiet unterschiedlich auswirken:
Kriterium | Aluminiumstöcke | Carbonstöcke |
Gewicht | Etwas schwerer | Sehr leicht |
Bruchverhalten | Biegen sich bei Überlastung, brechen selten | Können bei punktueller Überlastung splittern |
Dämpfung | Geringere Vibrationsdämpfung | Sehr gute Vibrationsdämpfung |
Preis | Günstiger | Deutlich teurer |
Widerstandsfähigkeit | Robuster bei Felskontakt und Stürzen | Anfällig bei Schlagbelastung |
Achtung: Carbonstöcke sind hervorragend für lange Distanzen mit moderatem Gelände. Bei Felspassagen oder beim Rutschen auf Geröll sind sie allerdings empfindlicher. Wer häufig im hochalpinen Gelände unterwegs ist, fährt mit Aluminium oft besser.
Griff- und Schlaufenarten: Komfort und Funktion
Ein guter Griff entscheidet darüber, ob du den Stock nach einer Stunde genervt wegsteckst oder bis zum Gipfel nutzen willst. Wichtige Merkmale:
- Korkgriffe: sehr angenehm, rutschfest, auch bei Schweiß
- Schaumstoffgriffe: leicht und gut dämpfend, ideal bei kaltem Wetter
- Kunststoffgriffe: eher günstig, oft weniger bequem
Die Handschlaufe sollte weich gepolstert und ergonomisch geformt sein. Hochwertige Modelle haben eine rechts/links-Unterscheidung, was Druckstellen verhindert.
Faltbare Modelle, Teleskopstöcke, Fixlängen – was passt zu dir?
Je nach Anspruch und Reiseziel lohnt sich ein anderer Stocktyp:
Modelltyp | Eigenschaften | Ideal für |
Teleskopstöcke | Längenverstellbar, robust, etwas schwerer | Vielseitige Nutzung, wechselnde Steigungen |
Faltstöcke (Z-Form) | Ultraleicht, kleines Packmaß, meist fix in der Länge | Weitwanderungen, Trailrunning, Flugreisen |
Fixlängenstöcke | Nicht verstellbar, leicht und stabil | Training, klare Einsatzprofile |
Wissenswert: Viele moderne Stöcke kombinieren Teleskop- und Faltmechanik. Diese sogenannten Hybridstöcke sind ideal, wenn du sowohl Packmaß als auch Verstellbarkeit brauchst – zum Beispiel beim Wechsel von Flachpassagen auf steile Anstiege.
Die richtige Technik beim Bergauf- und Bergabgehen
Wanderstöcke können dir nur dann wirklich helfen, wenn du sie richtig einsetzt. Denn die falsche Technik sorgt nicht nur für unnötige Anstrengung. Sie kann auch zu Fehlbelastungen führen – etwa in Schultern oder Handgelenken. Im folgenden Abschnitt erfährst du, wie du korrekt bergauf und bergab mit Stöcken gehst und welche häufigen Fehler du dabei vermeiden solltest.
Stockeinsatz bergauf: Schwung holen ohne zu stolpern
Beim Aufstieg unterstützen dich die Stöcke, indem sie einen Teil der Antriebskraft übernehmen. Achte auf folgende Punkte:
- Stocklänge anpassen: etwas kürzer als im Flachland – Oberarm und Unterarm bilden idealerweise einen 90-Grad-Winkel
- Wechselnder Einsatz: rechter Fuß – linker Stock, linker Fuß – rechter Stock
- Stöcke nahe am Körper führen, nicht zu weit nach vorne setzen
- Druck aus dem Arm, nicht aus dem Handgelenk – sonst drohen Überlastungen
Wenn du sehr steile Passagen gehst, kannst du auch beide Stöcke gleichzeitig vor dem Körper aufsetzen („Doppelstockeinsatz“), um dich gezielt hochzudrücken.
Stockeinsatz bergab: Bremsen ohne Blockade
Beim Abstieg geht es vor allem darum, das Körpergewicht abzufangen und die Gelenke zu entlasten:
- Stöcke verlängern: etwa 5-10 cm länger als im Flachland
- Stöcke leicht nach vorne setzen, um den Schritt abzufedern
- Nicht zu stark aufstützen – die Beine sollen weiter Hauptlastträger bleiben
- Stets mit der Ferse auftreten, nicht auf dem Vorfuß abbremsen
Achtung: Wenn du die Stöcke beim Abstieg zu stark vorsetzt oder zu sehr belastest, kann das zum „Überkippen“ führen – insbesondere auf losem Untergrund. Setze sie immer so, dass du das Gleichgewicht mittig halten kannst.
Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
Fehler | Warum problematisch? | So machst du’s besser |
Zu lange oder zu kurze Stocklänge | Fehlhaltung, Überlastung von Gelenken | Länge regelmäßig anpassen – bergauf kürzer, bergab länger |
Stöcke zu weit vom Körper entfernt | Energieverlust, instabiler Gang | Stöcke nah und parallel zur Beinachse setzen |
Falscher Rhythmus | Störende Bewegungsabläufe, Stolpergefahr | Rechter Fuß – linker Stock, linker Fuß – rechter Stock |
Handgelenkschlaufe falsch genutzt | Druckstellen, verringerte Kontrolle | Von unten durchgreifen, damit das Gewicht auf dem Handrücken liegt |
Aufstützen statt aktiv einsetzen | Überlastung von Schultern und Handgelenken | Stöcke als Antrieb nutzen, nicht als „Krücke“ |
Unser Tipp: Wenn du deine Technik verbessern willst, lohnt sich ein Blick auf Trainingsvideos oder eine kurze Einführung durch erfahrene Wanderer. Auch bei Mammutmarsch-Events kannst du von der Erfahrung anderer profitieren – und im realen Gelände üben, was in der Theorie leicht klingt.
Wenn du ganz neu im Umgang mit Stöcken bist, findest du in unserem Beitrag „Wanderstöcke richtig benutzen“ noch mehr detaillierte Informationen.
Wann du besser ohne Stöcke gehst
So hilfreich Wanderstöcke auch sein können – sie sind nicht immer die beste Wahl. Es gibt Situationen beim Bergsteigen, in denen sie mehr stören als nützen. Wer weiß, wann und warum das der Fall ist, kann die Stöcke gezielt einsetzen und im richtigen Moment wieder wegpacken.
Kletterstellen, ausgesetzte Pfade und Blockgelände
In alpinem Gelände stößt man früher oder später auf Passagen, bei denen beide Hände gebraucht werden. Zum Beispiel bei:
- leichten Kletterstellen (I–II nach UIAA-Skala)
- Blockfeldern, in denen du dich mit Händen abstützen musst
- Schmalen, ausgesetzten Pfaden, wo ein Fehltritt schwerwiegende Folgen haben kann
In solchen Situationen können Stöcke sogar gefährlich werden: Sie blockieren die Hände, verfangen sich zwischen Felsen oder erzeugen eine trügerische Sicherheit, die im Ernstfall zum Sturz führen kann.
Achtung: Stöcke solltest du immer dann verstauen, wenn du für das Gelände lieber freie Hände brauchst oder das Gleichgewicht aktiv mit den Armen ausgleichen willst. Klappmechanismen oder Rucksackhalterungen machen das schnell und unkompliziert möglich.
Einfluss auf den natürlichen Bewegungsablauf
Wanderstöcke verändern deinen Gang – und das nicht immer zum Positiven. Besonders bei flachen oder technisch einfachen Passagen kann der Einsatz eher kontraproduktiv sein:
- Du nimmst kleinere Schritte, weil du ständig mit den Stöcken arbeitest.
- Deine Schultern und Unterarme ermüden, obwohl es bergab geht.
- Du verlierst das Gefühl für deine eigene Trittsicherheit.
Gerade Anfänger tendieren dazu, sich zu früh und zu viel auf die Stöcke zu verlassen – und verlernen dadurch das Gespür für Balance, Schrittwahl und Trittsicherheit. Trainiere daher etwa mit diesen Übungen zur Fußmuskulatur-Stärkung deine Standfestigkeit.
Entscheidungsfrage: Stöcke verstauen oder nutzen?
Die wichtigste Fähigkeit beim Einsatz von Wanderstöcken ist nicht Kraft oder Technik – sondern Situationsbewusstsein. Du solltest jederzeit in der Lage sein, spontan zu entscheiden:
- Brauche ich hier wirklich Stöcke?
- Bringen sie mir Stabilität oder machen sie mich unflexibel?
- Kann ich sie sicher verstauen, wenn ich sie gerade nicht brauche?
Wissenswert: Einige Mammuts berichten, dass sie Wanderstöcke gezielt einsetzen, um die Armmuskulatur aktiv einzubinden und so das Herz-Kreislauf-System stärker zu fordern. Durch den bewussten Einsatz der Arme wird die Durchblutung gefördert, was insbesondere bei langen Touren hilfreich sein kann, um Schwellungen an Händen und Fingern vorzubeugen – ein Problem, das viele Wanderer aus eigener Erfahrung kennen.
Tipps für die Planung deiner Bergtour mit Stöcken
Ob du eine gemütliche Tagestour im Mittelgebirge oder eine anspruchsvolle Hochgebirgsroute planst: Wenn du Wanderstöcke mitnehmen willst, solltest du bereits bei der Tourenplanung ein paar Dinge berücksichtigen. Vom Geländeprofil über das Packmaß bis hin zu kleinen Ersatzteilen – eine gute Vorbereitung sorgt dafür, dass deine Stöcke unterwegs wirklich nützen.
Tourenwahl: Welche Wege sich für Stöcke besonders eignen
Wanderstöcke machen vor allem auf bestimmten Wegtypen Sinn. Ideal sind:
- Längere An- und Abstiege, bei denen Knie und Oberschenkel stark beansprucht werden
- Forstwege, gut ausgebaute Bergpfade und gleichmäßige Steigungen
- Geröllfelder oder matschige Abschnitte, wo zusätzlicher Halt hilfreich ist
- Weitwanderungen mit schwerem Gepäck, z. B. Mehrtagestouren
Weniger geeignet sind dagegen:
- Klettersteige oder alpine Steige mit Seilsicherungen
- Wege mit vielen kurzen, wechselnden Anforderungen
- Touren mit extremem Höhenprofil auf kurzer Distanz
Achtung: Wenn du dir unsicher bist, ob sich eine Route für Stöcke eignet, lohnt sich ein Blick in die Tourenbeschreibung auf Plattformen wie Komoot oder Outdooractive. Viele Nutzer geben explizit an, ob der Einsatz von Stöcken sinnvoll oder hinderlich ist.
Packen, Transport, Ersatzteile
Auch wenn du deine Stöcke nicht durchgehend nutzt, solltest du sie schnell und sicher verstauen können. Achte auf:
- Seitliche Riemen am Rucksack, in die du zusammengefaltete Stöcke einspannen kannst
- Gummipuffer für die Spitzen, damit sie beim Transport nichts beschädigen
- Ersatzteile wie Teller oder Gummispitzen, besonders bei Mehrtagestouren
Viele Wanderer bevorzugen faltbare Stöcke mit Schnellverschluss – sie lassen sich mit wenigen Handgriffen auf ein kompaktes Maß bringen und am Rucksack befestigen.
Wanderstöcke helfen dir, den Druck auf deine Füße zu verringern – doch gegen Blasen schützt das nur bedingt. Worauf du achten solltest, liest du hier: Blasen an den Füßen vermeiden und behandeln.
Kombination mit Gamaschen, Handschuhen und Regenhülle
Wanderstöcke sind Teil eines durchdachten Systems. Gerade bei schlechtem Wetter oder anspruchsvollen Bedingungen lohnt sich die Kombination mit:
- Gamaschen: schützen Unterschenkel und Schuhe vor Nässe, Schlamm und Schnee
- Handschuhen mit offenen Fingern: ermöglichen präzisen Griff ohne Blasenbildung
- Regenhülle für den Rucksack: wichtig, wenn Stöcke außen befestigt sind – sie können Wasser ableiten oder den Stoff beschädigen
Unser Tipp: Wenn du einen Mammutmarsch planst, teste deine Ausrüstung im Vorfeld bei Probewanderungen – und auch den Umgang mit Stöcken, das Verstauen am Rucksack und die Kombination mit Handschuhen oder Regenbekleidung. So wirst du sicherer und vermeidest Stress während des Events.
Wenn du unsicher bist, wie du dich bei sommerlichen Bergtouren kleidest, hilft dir unser Beitrag „Wanderkleidung im Sommer“ mit praktischen Empfehlungen für Shirts, Hosen und Schichtsysteme.
Mammutmarsch & Wanderstöcke – passt das zusammen?
Der Mammutmarsch ist kein klassisches Bergsteiger-Event – und doch taucht die Frage nach Wanderstöcken immer wieder auf. Denn bei 30, 42, 55, 60, 75 oder 100 Kilometern kommt es nicht nur auf mentale Stärke an, sondern auch auf gelenkschonende Technik und effizienten Krafteinsatz. Und hier können Stöcke ein entscheidender Faktor sein – allerdings nur, wenn du sie richtig einsetzt.
Wann Stöcke bei langen Distanzen sinnvoll sind
Nicht jeder braucht beim Mammutmarsch Stöcke – aber in bestimmten Situationen können sie eine echte Hilfe sein:
- Bei vielen Höhenmetern, z. B. in München, Wuppertal oder im Harz
- Wenn du weißt, dass deine Knie beim Abstieg schnell schmerzen
- Wenn du bei Nacht unterwegs bist und zusätzlichen Halt brauchst
Auch auf Schotterwegen, matschigen Abschnitten oder langen Abwärtsstücken bieten Stöcke Stabilität, besonders wenn die Konzentration nachlässt.
Was du neben Wanderstöcken noch an Ausrüstung, Training und Strategien brauchst, erfährst du ausführlich im Beitrag zur Mammutmarsch-Vorbereitung – perfekt für alle, die ihren nächsten Marsch gezielt angehen wollen.
Fazit – dein Weg zur sicheren Bergtour mit Stöcken
Wanderstöcke sind kein Muss – aber sie können dir beim Bergsteigen eine echte Unterstützung sein. Ob bessere Entlastung der Knie, mehr Stabilität bei steilen Passagen oder einfach ein sichereres Gefühl im Gelände: Wenn du weißt, wie und wann du sie einsetzt, werden sie zum wertvollen Begleiter auf anspruchsvollen Touren.
Wichtig ist, dass du nicht blind dem Trend folgst, sondern deine Entscheidung bewusst triffst. Teste verschiedene Modelle, achte auf die richtige Technik, verlass dich auf deine Erfahrung – und bleib flexibel. Es gibt kein Richtig oder Falsch, sondern nur: Was funktioniert für dich – in deinem Tempo, auf deinem Weg?
Und falls du beim nächsten Mammutmarsch oder deiner nächsten Bergtour merkst, dass die Arme mithelfen wollen – dann weißt du: Du bist bereit für Wanderstöcke.
FAQ – Häufige Fragen rund um Wanderstöcke beim Bergsteigen
Wie stelle ich die richtige Stocklänge ein?
Als Faustregel gilt: Ober- und Unterarm sollten im 90-Grad-Winkel zueinander stehen, wenn du den Stock auf ebenem Boden neben dem Fuß aufsetzt. Für den Aufstieg darf der Stock leicht verkürzt, für den Abstieg leicht verlängert werden – jeweils um ca. 5-10 cm. Viele Hersteller bieten auch Online-Rechner zur optimalen Stocklänge an.
Kann ich mit Wanderstöcken wirklich Energie sparen?
Ja – bei richtiger Technik. Denn durch die Verlagerung eines Teils der Last auf die Arme werden Beine, Knie und Rücken entlastet, was zu einer gleichmäßigeren Muskelermüdung führt. Auch Studien belegen, dass Wanderstöcke beim Abstieg die Belastung auf das Kniegelenk deutlich reduzieren können (Quelle).
Welche Wanderstöcke sind für Anfänger geeignet?
Für den Einstieg eignen sich Teleskopstöcke aus Aluminium mit ergonomischen Griffen und verstellbarer Länge. Sie sind nämlich robust, preislich fair und flexibel einsetzbar. Achte auf einfache Verstellmechanismen und gut gepolsterte Handschlaufen.
Sind Carbonstöcke empfindlicher als Aluminiumstöcke?
In bestimmten Situationen ja. Carbonstöcke sind leichter und dämpfen besser, können aber bei punktueller Belastung (z. B. Stoß auf Felskante) splittern. Aluminium verbiegt sich eher, bricht aber seltener. Wer viel im alpinen Gelände unterwegs ist, fährt mit Aluminium oft besser.
Wie transportiere ich Stöcke sicher im Rucksack?
Die meisten modernen Stöcke lassen sich faltbar oder teleskopierbar verstauen. Nutze dafür seitliche Kompressionsriemen oder spezielle Halteschlaufen am Rucksack. Gummipuffer auf den Spitzen schützen dein Equipment. Wichtig: Die Stöcke müssen fest sitzen, damit sie beim Gehen nicht wackeln oder herausrutschen.
Wann sollte ich die Stöcke lieber weglassen?
In Kletterpassagen, ausgesetzten Wegen oder Blockfeldern können Stöcke hinderlich oder sogar gefährlich sein. Auch auf sehr flachen Wegen mit festem Untergrund brauchst du sie oft nicht. Wenn du merkst, dass du sie mehr „mitschleppst“ als nutzt, ist es besser, sie zu verstauen.
Autorin: Lenita Behncke
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