“Ich kann das!” – Ein mentales Grundlagenworkout, um Selbstzweifel zu beseitigen
Von nichts kommt nichts. Diesen Spruch kennen wir alle. Aber wie schaffen wir es, den Hintern wirklich mal hochzukriegen? Wenn uns ein innerer Gegenwind entgegen weht und uns Selbstzweifel plagen, fällt das Dranbleiben schwer. Denn oft sind es nicht unsere körperlichen Voraussetzungen, die uns einen Strich durch die Rechnung machen. Der Mammutmarsch ist zum Großteil Kopfsache – und genau deshalb sollten wir nicht nur unseren Körper, sondern auch den Geist trainieren.
100 Kilometer – kann ich das wirklich schaffen? Die Sache ist die: Dieses Ziel in Gedanken zu erreichen, ist für viele Menschen die eigentliche Herausforderung. Denn das, was du glaubst, beeinflusst dein Handeln.
→ Hältst du etwas für möglich, handelst du, als sei es möglich.
→ Hältst du etwas für unmöglich, handelst du, als sei es unmöglich.
Der Bannister Effekt: Die Möglichkeit des Unmöglichen
Dieses Phänomen lässt sich gut durch den Bannister-Effekt erklären. Roger Bannister war der erste Mensch, der eine Meile (= 1,6 km) in unter vier Minuten gelaufen ist. Was zuvor – sogar von Wissenschaftlern – für unmöglich gehalten wurde, war auf einmal machbar. Bannister war etwas gelungen, was jahrhundertelang niemand geschafft hatte. Doch seinen Rekord konnte er nur kurz genießen. Denn gerade einmal drei Wochen später wurde der Rekord erneut gebrochen. Und dann wieder. Und wieder. Noch im selben Jahr liefen 37 weitere Sportler die Meile in unter vier Minuten.
Und genau hier kannst du ansetzen und dir die Frage stellen: Glaube ich an mich und meinen Erfolg? Oder brauche ich erst den Beweis, dass etwas möglich ist? Nimm dir einen Moment Zeit, und gehe in dich.
Was ist mein Warum?
Neben dem Glauben an uns selbst wird unsere Motivation auch von Frage nach unserem persönlichen Antrieb gesteuert.
Ganz konkret: Bist du hauptsächlich extrinsisch oder intrinsisch motiviert?
Extrinsisch motiviert bist du, wenn Anreize von außen dein Handeln bestimmen: “Ich lerne, um eine gute Note zu bekommen.”
Intrinsisch motiviert bist du hingegen, wenn du handelst, ohne, dass du erwartest, etwas dafür zu bekommen. Das ist dann der Fall, wenn die Aktivität an sich schon belohnenswert auf dich wirkt: “Ich lerne, weil mich das Thema interessiert. Deshalb lese ich diesen Text, obwohl er nicht klausurrelevant ist.”
Oft sind die Grenzen nicht ganz eindeutig. Denn hinter einem Anreiz, der von außen kommt, steckt häufig ein zusätzlicher innerer Antrieb – und umgekehrt. Manchmal sind wir uns auch gar nicht im Klaren darüber, warum wir eine Sache überhaupt machen. Tun wir sie für uns? Für andere? Um gelobt oder wertgeschätzt zu werden? Oder weil sie uns gut tut?
Wofür brenne ich?
Wenn dich etwas begeistert, ist es deutlich leichter, dich dazu zu motivieren. Wenn wir also Aktivitäten in unser Leben integrieren, die uns Spaß machen, dann kann das ein erheblicher Motivator sein.
Muss ich überhaupt für etwas brennen?
Nicht jeder findet für sich diese “eine Leidenschaft”, und das ist auch gar nicht nötig. Suchen, um zu Finden, geht gerne mal nach hinten los. Das Wandern muss nicht deine ultimative Passion sein, damit du dich für einen Mammutmarsch begeistern kannst. Oft entwickeln sich Vorlieben nämlich erst mit der Zeit. Auch, wenn es nicht die “Liebe auf den ersten Blick” ist, kannst du für dich also Bedeutung kreieren und das Wandern lieben lernen.
Meinen ersten 5-Kilometer-Lauf fand ich zum Beispiel ganz furchtbar. Inzwischen bin ich mehrere Marathons gelaufen und liebe es. Probiere dich aus, hab Geduld. Manchmal muss man ein bisschen Durchhaltevermögen und Anstrengung investieren, um einen Funken langsam in ein inneres Feuer zu verwandeln. Das passiert nicht über Nacht.
Wenn du nach den ersten Trainingsmärschen aber für dich merkst: “Das ist es einfach nicht.” und du nicht zumindest einen gewissen Spaß an der Sache hast, dann zwing dich nicht. Es gibt 1.000 Challenges, die noch auf dich warten und dir vielleicht eher zusagen. Gehe ohne Erwartung rein, bleib neugierig und sei offen für Neues. Genauso okay ist es aber auch, etwas wieder zu verwerfen.
Wie spreche ich mit mir selbst?
Wenn du von vornherein zweifelst, ob du den Mammutmarsch überhaupt schaffen kannst, bist du wahrscheinlich wenig motiviert, überhaupt zu starten. Selbstzweifel lassen sich natürlich nicht von heute auf morgen ablegen.
Trotzdem: DU hast es in der Hand, deine inneren Skripte umzuschreiben und negative Glaubenssätze Schritt für Schritt abzulegen.
“100 Kilometer? Wie soll ich das denn schaffen? Das wird doch nie was.”
Warum nicht? Warum sollte dieser Erfolg den anderen vorbehalten sein und dir nicht zustehen? Oft sind wir mit uns selbst am allerstrengsten. Oder würdest du mit einer dir nahestehenden Person auch so mit dir sprechen?
Auch, wenn es dir zunächst albern vorkommt: Lobe dich selbst! Feuere dich an! Sei ganz einfach nett zu dir. Dazu kann es helfen, mal einen Perspektivwechsel vorzunehmen und dich selbst und deine Situation aus den Augen eines anderen zu betrachten. Ganz so, als würdest du einen Film schauen. So fällt es dir womöglich leichter, Empathie für dich selbst zu entwickeln.
Du vs. Du
Ein gewisser Druck von außen kann zwar motivieren – oft passiert aber auch genau das Gegenteil und wir verlieren den Spaß und die Lust an der Sache. Sich mit anderen zu messen ist nicht jedermanns Ding. Gerade der Mammutmarsch ist eben kein Konkurrenzkampf. Ein Wettstreit bringt dich nicht ans Ziel, ganz im Gegenteil. Support und Hilfsbereitschaft ist es, was die Mammut-Community ausmacht.
“Jemand anderem Erfolg gönnen, wird nie deine eigenen Chancen auf ähnlichen Erfolg verringern.”
Außerdem solltest du am Mammutmarsch teilnehmen, weil du es willst. Nicht, um jemandem zu gefallen. Beim Mammutmarsch trittst du vor allem gegen dich selbst an. Messe deine Leistung also nicht an den anderen und definieren dein eigenes Ziel. Wenn du für dich sagst: “Mein Ziel ist es, 50 Kilometer durchzuhalten.”, und du dieses Ziel erreichst, dann hast du gewonnen und deinen persönlichen Plan in die Tat umgesetzt. Ganz egal, welche Pläne die anderen haben.
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