GPS-Drawing: So zeichnet ihr beim Wandern Bilder
Wenn die Welt zur Leinwand und die Füße zum Pinsel werden
Malen nach Zahlen mal anders: GPS- oder GPX-Drawing, auch als “Figure Running” bekannt, ist aktuell in aller Munde. Immer öfter sieht man in sozialen Netzwerken Screenshots von aufgezeichneten Routen in Form von Schriftzügen, Tieren oder auch saisonalen Motiven wie Weihnachtsmännern oder Osterhasen.
Wenn der Outdoor-Sport gleichzeitig zum Denksport wird, macht das Wandern noch mehr Spaß. Daher wollen wir jetzt gemeinsam zum digitalen Pinsel greifen.
Wer hat GPS-Art erfunden?
Tatsächlich ist der GPS-Trend gar nicht so neu. Das erste GPS-Kunstwerk wurde 1999 von einem Mann namens Reid Stowe kreiert – allerdings nicht zu Fuß, sondern mit dem Segelboot. Mehr als 8.000 Kilometer fuhr er, um sein Gemälde zu zeichnen, das er “Voyage of the Turtle” nannte.
Bis sich die Idee zum Trend entwickelte, dauerte es einige Zeit. Heute ist das Netz voll von GPS-Kunst. Mal kurios, mal lustig, mal beeindruckend detailgetreu – besser, als ich von Hand zeichnen kann (wobei das auch nicht schwer ist…).
Eines der bekanntesten GPS-Drawings sorgte 2008 für Aufsehen: Der japanische Künstler Yasushi Takahashi erwanderte seiner Freundin den größten Heiratsantrag der Geschichte. Er kündigte seinen Job und machte sich auf den Weg. Rund sechs Monate und 7.000 Kilometer später war er fertig, der Antrag “MARRY ME”, der sich über halb Japan erstreckte.
Ein anderes GPS-Kunstwerk, das viral ging, kreierte der 37-jährige Nathan Rae. Um den Opfern des Terroranschlags am 22. Mai 2017 in Manchester zu gedenken, lege der Läufer in seiner Heimatstadt 108 Kilometer zurück – exakt ein Jahr nach dem Attentat. Nur fürs Mittagessen hielt er kurz an. Ursprünglich hatte er geplant, die Manchester Arena genau um 22:31 zu passieren, also in der Minute, in der der Anschlag verübt wurde. Rae verkalkulierte sich ein wenig und kam rund eine Stunde später an. Nichtsdestotrotz eine tolle Aktion, zumal der junge Läufer durch seine Aktion 3.000 Dollar gesammelt und an das örtliche Krankenhaus gespendet hat.
Wie funktioniert GPS-Drawing?
Grundsätzlich gilt: Je weniger Straßen es gibt und je kurviger diese sind, desto schwieriger gestaltet sich das Figure Hiking. Alternativ könnt ihr euch natürlich auch eine freie Fläche suchen und ohne Vorgaben drauflos “malen”. Das geht zum Beispiel auf weitläufigen Wiesen – oder, wenn ihr lieber schwimmt oder segelt, als zu laufen, natürlich auch im Wasser.
Diese Tracker & Apps eignen sich
Akkurater wird’s aber wohl, wenn du deine Route im Vorfeld planst. Das geht mit diversen GPS-Trackern wie
- Strava,
- Komoot oder
- Geo-Tracker.
Mittlerweile gibt es aber auch Apps, die eigens für den neuen Trendsport gedacht sind, beispielsweise GPS-a-Scetch und figurenrunning. Schau mal in unsere Übersicht der besten und beliebtesten Outdoor-Apps – sie soll helfen, damit du optimal deine Routen planen kannst.
Was für Bilder kann ich erwandern?
Deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt, von Schriftzügen wie “Happy Birthday” über Hunde, Teddybären, Dinosaurier, Giraffen und die Olympischen Ringe bis hin zu Darth Vader kannst du im Netz viele coole Ideen anderer Wanderkünstler*innen finden. Vielleicht malst du aber auch ein Mammut, während du für deinen nächsten Mammutmarsch trainierst? 😉
Tiere – ob ausgestorben oder nicht – scheinen jedenfalls ein beliebtes Motiv zu sein. Schau mal:
Ich bin sicher, ihr könnt das mindestens genauso gut.
Achtung: Wichtig ist, dass deine Route groß genug ist. Sonst ist der Tracker womöglich verwirrt und kürzt die Strecke einfach ab. Das passiert vor allem dann, wenn du dich auf einer freien Fläche bewegst.
Seid ihr auch schon im “Kreativen Wandern” aktiv gewesen und habt ein digitales Bild erlaufen?
Das könnte dich auch interessieren: