Outdoor Nahrung: Gut geplant ist halb gewonnen

Stell dir vor, du bist mitten in einem wunderschönen Wandergebiet, die Sonne scheint, und du hast bereits einige Kilometer zurückgelegt. Plötzlich meldet sich der Hunger. Wenn du jetzt nichts zu futtern kriegst, wird deine Energie schnell schwinden – dabei hast du gerade mal einen Bruchteil der Strecke geschafft. Du brauchst etwas zu essen. Am besten sofort!

Genau deshalb ist die Planung deiner Outdoor-Nahrung so wichtig. Mit den richtigen Vorbereitungen und der passenden Auswahl an Lebensmitteln kannst du nicht nur sicherstellen, dass du unterwegs immer genug Energie hast, sondern auch, dass du deine Tour ohne unnötig lange Unterbrechungen genießen kannst.

Warum die Planung von Outdoor-Nahrung so wichtig ist

Gut geplante Outdoor-Nahrung ist der Schlüssel zu einem tollen Erlebnis in der Natur, denn ohne die richtige Verpflegung kann selbst die schönste Wanderung zur Tortur werden. Lass uns daher genauer betrachten, worauf es bei der Planung deiner Outdoor-Nahrung ankommt.

Wenn der Hunger kommt, ist Effizienz gefragt

Stell dir vor, du bist nach einem langen Wandertag endlich an deinem Nachtplatz angekommen. Der Hunger macht sich bemerkbar, doch anstatt sofort essen zu können, musst du erst noch Feuerholz sammeln, ein Lagerfeuer entzünden und dann mühsam deine Mahlzeit zubereiten. Aber auch, wenn du auf einer Tagestour unterwegs bist, ist Effizienz gefragt. Daher sprechen mindestens 3 Gründe für eine gute Mahlzeitenplanung:

Schnelle Snacks: Dein Körper braucht unterwegs eine regelmäßige Energiezufuhr. Snacks wie Nüsse, Trockenfrüchte oder Müsliriegel sind ideal, um zwischendurch schnell Energie zu tanken.

Essen ohne großen Aufwand: Gerade wenn du erschöpft bist, kann es unglaublich anstrengend sein, noch ein aufwändiges Essen zuzubereiten. Hier sind Speisen, die entweder sofort verzehrfertig oder in wenigen Minuten zubereitet sind, Gold wert.

Zeit für Wesentliches: Anstatt hungrig und erschöpft nach Feuerholz zu suchen und lange zu kochen, kannst du mithilfe eines Esbit-Kochers auch deutlich schneller ein Feuer machen, um Essen zuzubereiten. Dann kannst du dich voll und ganz darauf konzentrieren, dein Nachtlager aufzubauen und die Ruhe der Natur zu genießen.

Outdoornahrung – Worauf kommt es an?

Wenn es darum geht, das richtige Outdoor-Essen auszuwählen, gibt es einige grundlegende Aspekte, die du unbedingt beachten solltest. Diese sind entscheidend, damit du auf deinem Trekking- oder Wanderabenteuer optimal versorgt bist, ohne unnötig belastet zu werden.

Haltbarkeit und Lagerung deiner Outdoor-Verpflegung

Auf langen Wanderungen oder Mehrtagestouren hast du oft keine Möglichkeit, Lebensmittel zu kühlen oder frisch zu halten. Daher ist es wichtig, dass dein Outdoor-Essen ungekühlt über mehrere Tage hinweg haltbar bleibt.

Ich erinnere mich an eine meiner ersten längeren Wanderungen, bei der ich nicht bedacht hatte, wie schnell frische Lebensmittel verderben können. Ein übel riechender Käse im Rucksack hat mir diese Lektion ziemlich schnell beigebracht. Seitdem setze ich auf Lebensmittel, die auch unter widrigen Bedingungen lange haltbar bleiben – gefriergetrocknete Fertiggerichte sind hier eine hervorragende Wahl.

Schnell verderbliche Lebensmittel, die besser Zuhause bleiben

• Frisches Obst
• Fleisch und Erzeugnisse daraus
• Milch
• Fisch
• Ei und Eiprodukte
• Rohe Backwaren, Nahrungshefen
• Salate mit Marinaden, Mayonnaisen, anderen emulgierten Soßen

Leichtigkeit und Transportfähigkeit der Produkte

Auf einer Wanderung zählt jedes Gramm. Du möchtest möglichst wenig Gepäck dabei haben, um dich nicht unnötig zu belasten. Daher sollte deine Outdoor-Nahrung nicht nur wenig wiegen, sondern auch kompakt und einfach zu transportieren sein.

Ein paar Gramm hier und da mögen nicht viel erscheinen, aber auf die gesamte Strecke gerechnet, können sie den Unterschied machen. Bei meiner ersten mehrtägigen Tour war mein Rucksack viel zu schwer, und das machte die Wanderung deutlich anstrengender, als sie hätte sein müssen. Eine leichte und kompakte Verpflegung ist hier die perfekte Lösung.

Unser Tipp: Packe deine Trekkingnahrung in wasserdichte, wiederverwendbare Beutel. So sparst du Platz und stellst sicher, dass alles trocken bleibt, selbst wenn das Wetter umschlägt.

Nährstoffdichte und Kalorienbedarf

Wenn du den ganzen Tag unterwegs bist, verbrennt dein Körper viele Kalorien und benötigt eine Menge Energie, um leistungsfähig zu bleiben. Deshalb ist es wichtig, dass deine Outdoor-Nahrung nicht nur sättigt, sondern auch viele Kohlenhydrate enthält.

Unser Tipp: Setze für kleine Pausen auf Lebensmittel mit hoher Kaloriendichte, wie Nüsse, Trockenfrüchte und kohlenhydrathaltige Snacks. Sie liefern dir die nötige Energie, um auch anstrengende Etappen erfolgreich zu bewältigen.

Gefriergetrocknete Outdoornahrung – Die perfekte Lösung für unterwegs

Wenn du dir richtige Mahlzeiten zubereiten möchtest, ohne einen großen Kochaufwand zu betreiben, sind gefriergetrocknete Fertiggerichte oft die erste Wahl für Outdoor-Enthusiasten. Sie bieten eine hervorragende Kombination aus Haltbarkeit, einfachem Transport und schneller Zubereitung – genau das, was du für ein erfolgreiches Abenteuer brauchst.

Was ist gefriergetrocknetes Essen?

Gefriergetrocknetes Essen ist eine geniale Lösung für alle, die in der Natur unterwegs sind. Doch was steckt eigentlich dahinter? Beim Gefriertrocknen wird den Lebensmitteln bei sehr niedrigen Temperaturen das Wasser entzogen. Dabei bleibt die ursprüngliche Struktur der Lebensmittel erhalten, was sie extrem leicht und gleichzeitig haltbar macht. Das Ergebnis ist ein Lebensmittel, das ohne Kühlung über lange Zeit gelagert werden kann und durch die Zugabe von heißem Wasser wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt wird.

Unser Tipp: Wenn du auf langen Touren unterwegs bist, achte darauf, dass du immer genügend heißes Wasser zur Verfügung hast. Ein kleiner, leichter Campingkocher kann hier sehr nützlich sein, um schnell eine gefriergetrocknete Mahlzeit zuzubereiten. Wasser kannst du dafür auch aus Bächen und Flüssen entnehmen, denn wenn du es abkochst, werden mögliche Bakterien abgetötet.

Der einzige Nachteil an gefriergetrocknetem Essen? Der Geschmack kann nicht hundertprozentig mit frischen Lebensmitteln mithalten, da durch das Gefriertrocknen mitunter einige Aromen verloren gehen. Außerdem sind diese Speisen oft teurer als andere Outdoor-Nahrungsmittel, da der Herstellungsprozess aufwändig ist.

Tactical Foodpack – Robust, nahrhaft und lecker

Eine besondere Erwähnung verdienen Tactical Foodpacks. Diese Mahlzeiten wurden ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt und sind daher besonders nahrhaft. Tactical Foodpacks bieten eine breite Auswahl an Mahlzeiten, die speziell für extreme Bedingungen entwickelt wurden. Sie sind nicht nur lange haltbar und leicht, sondern auch so konzipiert, dass sie bei minimaler Vorbereitung maximalen Geschmack und super Nährwerte bieten. 

Besonders Outdoor-Abenteurer, die unter anspruchsvollen Bedingungen unterwegs sind, schwören auf diese Art der Verpflegung. Die Packs enthalten alles, was du für eine vollwertige Mahlzeit benötigst, und lassen sich mit etwas heißem Wasser im Handumdrehen zubereiten. Perfekt für Situationen, in denen du dich schnell und effizient stärken musst.

Erste Erfahrungen mit gefriergetrockneter Outdoornahrung:

Mein Freund wollte von einem Bahnhof zu einem Biwakplatz wandern, dort sein Zelt aufschlagen, ein Lagerfeuer machen und etwas essen. Dabei hatte er nur zwei 5-Minuten-Terrinen und zwei Proteinriegel dabei. Am Biwakplatz angekommen, war er komplett geschafft von der Wanderung und wollte einfach nur noch essen. Doch dafür musste er erstmal Holz sammeln und ein Feuer machen. Was er nicht bedacht hatte? Es hatte die Tage vorher nur geregnet und alles Holz war nass, weshalb er kein Feuer anbekam. Vor lauter Müdigkeit und Frust aß er zwei Proteinriegel und ging schlafen.

Als wir zwei Wochen später dann gemeinsam einen neuen Versuch wagten, waren wir deutlich besser ausgestattet. Wir hatten Tactical Foodpacks mit leckeren Geschmäckern wie Kartoffelbrei mit Speck, Hähnchencurry mit Reis und Reispudding mit Beeren dabei sowie (absoluter Gamechanger) einen Esbit-Kocher. 

So schön und romantisch ein Lagerfeuer auch ist, wenn der Hunger und die Müdigkeit groß sind, möchte ich nicht erst auf die Jagd nach trockenem Feuerholz gehen müssen. Während mein Freund also das Zelt aufbaute, kochte ich uns Wasser auf und rührte unsere Fertiggerichte um und es gab Abendessen. Lach mich nicht aus, aber es hat geschmeckt wie im Restaurant. Nach dem Wandern sind der Hunger und die Wertschätzung für Essen einfach auf einem ganz anderen Niveau.

Seitdem sind gefriergetrocknete Mahlzeiten ein fester Bestandteil unserer Ausrüstung.

Outdoor-Nahrung selber machen – Leckere und einfache Rezepte

Gefriergetrocknete Lebensmittel sind praktisch und leicht, aber manchmal macht es einfach mehr Spaß, seine Verpflegung selbst zuzubereiten. Selbstgemachte Outdoor-Nahrung hat viele Vorteile. Du kannst sicherstellen, dass deine Mahlzeiten keine Zutaten enthalten, die du nicht verträgst oder magst. Außerdem ist es oft die günstigere Option und kann, wenn richtig vorbereitet, genauso leicht und transportfähig sein.

Unser Tipp: Gerade für kürzere Wanderungen sind selbstgemachte Wander- und Trekking-Essen oft praktischer als umfassende gefriergetrocknete Mahlzeiten.

Einfache Rezepte für unterwegs

Vielleicht habt ihr den Blogbeitrag zur Lektion des Schinkenbrots gelesen. Falls nicht: es lohnt sich. Ich greife trotzdem mal etwas vor. Die Moral von der Geschicht’ ist: Pack nur das ein, was du auch wirklich gerne magst! Hier sind einige Ideen, wie du deine eigenen Outdoor-Mahlzeiten vorbereiten kannst:

• Energy Balls aus getrockneten Früchten, Nüssen und eigentlich allem, was ihr wollt. Das Energy Balls-Rezept lässt sich nämlich super leicht abwandeln. Lebensmittel, die ihr nicht mögt oder nicht vertragt, könnt ihr einfach weglassen und dafür andere Zutaten hinzufügen. 

• Instant-Nudeln oder -Couscous mit Toppings: Nudeln oder Couscous, die nur heißes Wasser brauchen, sind perfekte Basisgerichte. Füge getrocknetes Gemüse, Gewürze und vielleicht etwas Pesto oder Tomatenmark aus der Tube hinzu – schon hast du eine schnelle, nahrhafte Mahlzeit.

• Haferflocken mit Nüssen und Trockenfrüchten: Ideal für das Frühstück oder als Snack. Mische Haferflocken mit Nüssen, Samen und Trockenfrüchten in einem Zip-Lock-Beutel. Vor Ort brauchst du nur etwas heißes Wasser hinzufügen, umrühren und ein paar Minuten ziehen lassen.

• Wraps mit haltbaren Füllungen: Tortilla-Wraps sind leicht zu transportieren und lassen sich vielseitig füllen. Du kannst sie mit Hummus, getrockneten Tomaten, Oliven, und haltbarem Käse belegen. Sie benötigen keine Kühlung und sind schnell zubereitet.

Kleiner Tipp: Hartkäsesorten eignen sich gut zum Wandern, da sie an sich keine Kühlung brauchen. Am besten transportierst du den Käse am Stück (nicht in Scheiben) in einem Käsepapier. Wenn du das nicht hast, eignet sich ein mit gesalzenem Wasser getränktes Tuch. Es muss nur sauber sein und darf keinen Weichspüler enthalten.

Outdoor Nahrung und der Mammutmarsch – Was du wissen solltest

Wenn du an einem Mammutmarsch teilnimmst, sind die Anforderungen an deine Verpflegung besonders hoch. Bei einer Extremwanderung über 30, 55 oder sogar 100 km, die zwischen 12 und 24 Stunden dauern kann, ist es entscheidend, dass du die richtigen Snacks zum Wandern dabei hast.

Die besonderen Anforderungen beim Mammutmarsch

Während eines Mammutmarschs bist du über viele Stunden hinweg in Bewegung. Dein Körper benötigt eine konstante Energiezufuhr, um die Leistung aufrechtzuerhalten. Das bedeutet, dass du nicht nur viele Kalorien, sondern auch leicht verdauliche, nährstoffreiche Nahrung benötigst, die dir schnell Energie liefert, ohne deinen Magen zu belasten.

Empfehlungen für die Mammutmarsch-Verpflegung

Bei der Verpflegung während eines Mammutmarschs solltest du einige Dinge unbedingt beachten, damit du optimal vorbereitet bist.

Was du auf keinen Fall vergessen solltest:

Viel Wasser: Die richtige Hydration ist das A und O. Vergiss nicht, genug Wasser mitzunehmen oder sicherzustellen, dass du unterwegs immer wieder Wasser auffüllen kannst.

Energieriegel und Nüsse: Diese Snacks sind leicht, nahrhaft und geben dir schnell Energie.

Leicht verdauliche Mahlzeiten: Setze auf Mahlzeiten, die deinen Magen nicht belasten, aber dennoch ausreichend Energie liefern.

Persönliche Tipps für die Verpflegung auf langen Märschen:

Planung ist alles: Bereite dir vorab kleine Snack-Beutel vor, die du während des Marsches schnell greifen kannst. So sparst du Zeit und Energie.

Variiere deine Snacks: Der Körper verlangt nach Abwechslung, also pack nicht nur Riegel ein, sondern auch Nüsse, Trockenfrüchte und vielleicht sogar etwas Süßes für den mentalen Boost.

Aber vergiss nicht, wir haben entlang der Strecke auch mehrere Verpflegungsposten für euch vorbereitet, wo du dein Wasser auffüllen und neue Snacks mitnehmen kannst. Alles, was du einpackst, musst du auch schleppen!

Fazit – Mit der richtigen Outdoor-Nahrung bist du bestens vorbereitet

Die richtige Outdoor Nahrung kann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Mammutmarsch und einer echten Herausforderung ausmachen. Gut geplant und vorbereitet, sorgt sie dafür, dass du unterwegs stets genug Energie hast und dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst: die Strecke, die Natur und das Gefühl, deine eigenen Grenzen zu überwinden. Ob gefriergetrocknete Mahlzeiten, selbstgemachte Snacks oder Instantprodukte – mit der richtigen Verpflegung bist du bestens gerüstet, um die Extremwanderung zu meistern und stolz die Ziellinie zu überschreiten.

Autorin: Lenita Behncke

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren:

Schreibe einen Kommentar