Update: Mammutmarsch nach Lungentransplantation – Wie lief es für Helmut?
Erinnert ihr euch an Helmut? Er litt an einer gefährlichen Lungenfibrose und kämpfte sich zurück ins Leben – im wahrsten Sinne des Wortes. Vor einigen Wochen haben wir über seinen Plan berichtet, sein “Comeback” beim Mammutmarsch Wien zu feiern.
Dieser Plan wurde zwar durchkreuzt: Eine schwere Durchfallerkrankung mit zusätzlichen Kreislaufproblemen machte Helmut einen Strich durch die Rechnung. Drei Tage Krankenhaus statt Wanderlust. Aber Helmut wäre nicht Helmut, wenn er vorschnell aufgeben würde. Nach allem, was er schon durchgemacht und gemeistert hat, hält ihn so etwas nicht auf. Wenn Plan A nicht funktioniert, gibt es immer noch Plan B. Helmuts Plan B war der Little Mammut am 30. Oktober in Berlin.
Wie Helmut seinen allerersten Mammutmarsch erlebt hat? Lest selbst!
Start war um 7 Uhr morgens. Um diese Jahreszeit war es schon relativ frisch, so früh am Tag. Dass der Startschuss am Müggelsee fiel, sorgte für zusätzliche Kälte. Doch sobald es losging, wurde mir durch das flotte Tempo schnell warm. Auch einen netten Mitwanderer habe ich schnell gefunden. Bis zum ersten Verpflegungspunkt stimmte unser Tempo überein und wir haben uns gut unterhalten.
Die erste Pause nutze ich, um kurz zur Toilette zu gehen. Dann machte ich mich wieder auf den Weg, allerdings alleine und in einem recht flotten Tempo. Nach einigen Kilometern lernte ich ein nettes Sportlerpärchen kennen. Bis Kilometer 41 marschierten wir zusammen. Dann zog ich alleine weiter, da ich etwas schneller unterwegs war und die Dame durch das hohe Tempo Wadenprobleme bekam.
So kurz vor dem Ziel fing es bei mir dann auch an, zu zwicken: Meine Hüften schmerzten unangenehm. Ich versuchte, ein wenig zu laufen und meine Beine zu lockern. Das verschaffte mir Erleichterung und brachte mich mehr oder weniger fit und vor allem flott ins Ziel.
“Das sicherste Mittel gegen fast alles? Frische Luft, Natur und viele, viele, viele Schritte auf den eigenen zwei Beinen zurücklegen.”
GESCHAFFT!
Die Gefühle zu beschreiben, die mich auf der Zielgeraden überkamen? Unmöglich. Ich hatte Tränen in den Augen. Sprechen konnte ich gar nicht mehr.
Mit einer Zeit von 9 Stunden und 30 Minuten stand ich tatsächlich im Ziel. Damit bin ich sowas von zufrieden und glücklich! Stolz macht mich vor allem, dass ich mein Tempo von Anfang bis Ende fast gleichmäßig halten konnte. Auf den letzten 5 Kilometern wurde ich dann sogar nochmal schneller. Alles in allem kann ich sagen: Ich habe mein Ziel erreicht und sogar deutlich übertroffen.
ICH SELBST habe das geschafft. Auf meinen eigenen zwei Beinen. Ganz allein. Diese Herausforderung zu meistern, ist eine Bestätigung nur für mich selbst, für niemand anderen, nicht für mein Umfeld, meine Gattin, nur für mich. Das war meine persönliche Antwort auf das, was ich in den letzten Jahren durch meine Erkrankung erlebt habe. Ich habe gewonnen und weiß, wozu ich wieder fähig bin.
Liebe Mitwanderer, liebe Mammuts, ich bin nun definitiv einer von euch. Der Mammutmarsch hat mich samt seinem einzigartigen Flair voll infiziert. Was soll ich sagen? Hamburg ist bereits gebucht, München ist auch schon fest geplant. Wir sehen uns also wieder!
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