Couchpotato-Inspiration: Vier spannende Must See-Wanderfilme

Der November ist angebrochen, und mit ihm die Zeit der Kälte und Nässe. Die Mammutmarsch-Saison ist für dieses Jahr praktisch vorbei, und mit den letzten Sonnenstrahlen schwindet bei dem ein oder anderen vielleicht auch die Motivation, lange Wanderungen zu unternehmen. Dass die kalte Jahreszeit kein Grund ist, das Training ausfallen zu lassen, wisst ihr. Vier gute Gründe, warum ihr im Herbst und Winter erst recht wandern solltet, findet ihr hier.

Trotzdem: Es ist auch mal vollkommen okay, einen Couchpotato-Tag einzulegen, es sich gemütlich zu machen und sich mit einem Film einfach wegzuträumen. Ich möchte euch heute meine Top-Wanderfilme vorstellen. Wenn damit die Motivation nicht zurückkommt, weiß ich auch keinen Rat mehr. 🙂

Der große Trip – Wild

Der Pacific Crest Trail ist bei Wanderbegeisterten inzwischen bekannt – spätestens seit der Abenteuerfilm “Wild” mit Reese Witherspoon die Kinos erobert hat. Falls ihr ihn noch nicht kennt: Es besteht Nachholbedarf!

Die Protagonistin Cheryl Strayed ist heroinabhängig, ihre Ehe scheitert, kurz: Ihr Lebens scheint nur aus Hindernissen zu bestehen. Dass sich diese Hindernisse, so hoch sie auch sein mögen, bewältigen lassen, beweist sie sich selbst, als sie den Pacific Crest Trail wandert. Sie begibt sich auf eine Reise, die alles andere als idyllisch ist. Cheryl wird von ihrer Vergangenheit eingeholt, was durch eindrucksvolle Flashbacks dargestellt wird. Ihr Weg führt nicht nur an wilden Gebirgsketten entlang, sondern vor allem ganz tief in ihre Seele.

Diese Handlung mag im ersten Moment klischeehaft klingen. Ich wette, dass euch der Film trotzdem ergreift! 😉 Leichte Kost ist dieser Streifen definitiv nicht. Mich hat er nachdenklich und emotional gestimmt. Fasziniert hat mich nicht nur die packende Story, sondern auch die schauspielerische Leistung der Darsteller und die faszinierenden Landschaftsaufnahmen, die direkt mein Fernweh geweckt haben. 

Do more with less: Ein Film von Wanderern für Wanderer

Wir bleiben beim Pacific Crest Trail: Ein Film, der eine besondere Abenteuerlust in mir geweckt hat, ist “Do more with less”. Dabei handelt es sich um ein groß angelegtes Non-Profit-Projekt, das über einhundert PCT-Wanderern eine Stimme gibt. Zwischen Mexiko und Kanada auf über 4.000 Kilometern erfährt der Zuschauer eine Menge über die Eindrücke, Hürden und den inneren Antrieb von Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Den Film könnt ihr hier kostenlos anschauen. Er ist nur in englischer Sprache verfügbar, aber wen das nicht stört, der wird bestimmt begeistert sein. 🙂

 

 

Tracks – Spuren

“Sehr geehrter Mister Fischer, ich plane, durch die australische Wüste zu wandern. Von Alice Springs bis zum Indischen Ozean. Eine Strecke von 3.200 Kilometern. Wenn die Leute mich fragen, warum ich das machen will, antworte ich nur: Warum nicht?”

“Tracks”, in der deutschen Verfilmung als “Spuren” betitelt, hat mich von Sekunde 1 an gepackt. Die junge Protagonistin begibt sich mit ihrem Hund und vier Kamelen auf eine Reise, die ihr Umfeld für völlig irrsinnig hält. Um das verrückte Projekt zu finanzieren, schließt die Wanderin einen Deal mit “National Geographics” ab. Spannend fand ich vor allem die paradoxe Grätsche zwischen absoluter Einsamkeit und dem durch die Aufzeichnung entstandenen Medienhype. 

The Way Back – Der lange Weg

Mit einer vergnügten Wanderung aus Leidenschaft hat dieser Film nichts zu tun. Doch auch, wenn das Stück nicht unbedingt eure Wanderlust weckt, sondern eher abschreckend wirkt, ist “The Way Back” meiner Meinung nach ein absolutes Must-See!

Das US-amerikanische Drama beruht auf einem Roman von Slawomir Rawicz. Er erzählt die Geschichte einer Gruppe Häftlinge, die während des Zweiten Weltkriegs aus einem sibirischen Straflager flieht. Die Truppe schafft es schließlich, sich über die Mongolei nach Indien zu retten.

Mir hat der Film wirklich Gänsehaut verursacht. Während ich in Sicherheit auf meinem gemütlichen Sofa lag und den Figuren dabei zusah, wie sie sich durch Schneestürme kämpften, Stacheldrahtzäune durchtrennten und vor Hunger fast umkamen, wurde mir wieder einmal bewusst, wie gut es mir geht. Vielleicht werde ich beim nächsten Mammutmarsch an diesen Film denken und mir vor Augen halten: “Ich bin so privilegiert, dass ich aus Lust und Laune 100 Kilometer wandern darf.”

Pilgern auf Französisch

Nach den doch eher schweren und dramatischen Filmen, folgt nun etwas (meiner Meinung nach) wirklich Lustiges! 

Die drei Geschwister Clara, Claude und Pierre könnten unterschiedlicher nicht sein und stehen sich nicht besonders nah. Als ihre Mutter verstirbt, hoffen die drei aufs Erbe. Doch sie machen die Rechnung ohne die verstorbene Mutter, die sich etwas ganz Besonderes ausgedacht hat, um ihre Kinder wieder zu vereinen: Das Erbe wird erst ausgezahlt, wenn die drei als Pilger nach Santiago de Compostela wandern. Und zwar gemeinsam!

Zugegeben, hier und da werden Klischees bedient. Trotzdem hat mich die Story gut unterhalten und auf jeden Fall zum Lachen gebracht!

Was ist euer Top-Wanderfilm?

Kommentiert gerne und lasst uns wissen, welcher Film rund um das Thema Wandern auf eurer persönlichen Must-See-Liste nicht fehlen darf! 🙂

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