Versicherung fürs Wandern: Wie du dich optimal absicherst
Mitten im Abenteuer und plötzlich ein Notfall – Du bist auf einem absolut traumhaften Wanderweg, die Sonne geht gerade über den Bergen auf, die frische Luft füllt deine Lungen und alles fühlt sich perfekt an. Plötzlich – Knack! Dein Fuß knickt weg und du liegst im Dreck. Solche Szenarien sind leider keine Seltenheit und genau hier stellt sich die Frage: Bist du richtig abgesichert? Viele denken bei Versicherungen zuerst an den Schutz für den Alltag oder die Reise ins Ausland, aber was ist mit Wander- und Bergtouren? Ob Hobbywanderer oder ambitionierter Gipfelstürmer – eine passende Versicherung speziell für Bergsport und Wandern kann im Ernstfall Gold wert sein. Lass uns gemeinsam beleuchten, was eine solche Versicherung leistet, warum sie sinnvoll ist und wie du den besten Schutz findest.
Warum eine Versicherung fürs Wandern wichtig ist
Klar, Wandern klingt erstmal harmlos. Es ist ja schließlich kein Basejumping oder Extremklettern. Aber: Schon ein falscher Schritt auf nassem Gestein oder unvorhergesehenes Schlechtwetter können gefährlich werden. Ob beim entspannten Wandern, anspruchsvollen Trekking oder abenteuerlichen Klettersteigen – Risiken gehören einfach dazu. Doch diese Risiken können bedauerlicherweise auch böse enden. Und als ob das ohnehin nicht schon genug wäre, sind Bergrettungen nicht nur nervenaufreibend, sondern dazu noch verdammt teuer.
Ein Beispiel: Du bist auf einer Tour in den Alpen unterwegs und rutschst auf einem schmalen Pfad aus. Zum Glück ist nichts gebrochen, aber du brauchst Hilfe, um sicher ins Tal zu kommen. Die Bergwacht wird alarmiert, vielleicht sogar ein Hubschrauber. Hinzu kommt ein möglicher Krankenhausaufenthalt, ggf. sogar der Rücktransport in dein Heimatland, falls du im Ausland unterwegs bist. Anschließende Physiotherapie, Reha und und und. Klingt dramatisch? Vielleicht. Aber das Letzte, was du in dem Fall der Fälle wissen möchtest, ist die Tatsache, dass solche Einsätze schnell mehrere tausend Euro kosten – und die musst du ohne passende Versicherung aus eigener Tasche bezahlen!
Lese-Tipp: Kosten einer Bergrettung – wenn du Genaueres darüber wissen willst, wer im Ernstfall den Hubschraubereinsatz zahlt und mit welchen Kosten du im In- und Ausland rechnen musst.
Eine spezielle Wanderversicherung bzw. eine sinnvolle Kombination aus mehreren Versicherungen schützt dich genau vor solchen Kosten (Genaueres dazu erfährst du, wenn du weiterliest). Sie übernimmt Bergungskosten, medizinische Behandlungen und sogar Sachschäden an deiner Ausrüstung, je nach Tarif. Vor allem, wenn du öfter in die Berge gehst, lohnt es sich, diesen zusätzlichen Schutz in Betracht zu ziehen.
Kurz gesagt: Wenn du versichert bist, musst du dir um die Finanzen im Ernstfall keine Gedanken machen. Stattdessen kannst du dich voll darauf konzentrieren, wieder gesund zu werden – und das nächste Abenteuer zu planen.
Im Folgenden stellen wir dir einmal vor, was eine spezielle Wander- und Bergsportversicherung kann und welche anderen Möglichkeiten du aus unserer Sicht zunächst in Betracht ziehen und prüfen solltest. Denn doppelt- und dreifach-versichert zu sein, braucht keiner!
Welche Versicherungen brauchst du fürs Wandern?
Im Folgenden haben wir die wichtigsten Versicherungen, die fürs Wandern relevant sind, zusammengefasst. Du wirst feststellen, dass du sie zum Teil ohnehin schon hast – prüfe in dem Fall deine Versicherungspolicen genau, bestenfalls ist der eine oder andere wichtige Baustein bereits abgedeckt:
1. Unfallversicherung – Wenn’s wirklich kracht
Die private Unfallversicherung gehört zu den Klassikern. Sie zahlt, wenn du dir beim Wandern oder Bergsteigen eine bleibende Verletzung zuziehst. Egal, ob gebrochene Knochen, Bänderriss oder sogar Schlimmeres: Diese Versicherung unterstützt dich finanziell bei Invalidität und kann eine lebenslange Rente sichern.
Wann zahlt sie? Bei dauerhaften körperlichen Schäden oder Invalidität durch einen Unfall.
Worauf achten? Viele Unfallversicherungen haben spezielle Ausschlüsse für Bergsportarten. Achte daher darauf, dass „Wandern“ und „Bergsteigen“ ausdrücklich eingeschlossen sind!
2. Bergungskostenversicherung – Die Rettung in der Not
Diese Versicherung ist ein echter Lebensretter. Sie übernimmt die Kosten für deine Bergrettung, z. B. wenn du von einem Hubschrauber aus unwegsamem Gelände gerettet werden musst.
Wichtig: Oft sind Bergungskosten nicht automatisch in einer Unfallversicherung enthalten. Schau genau in deine Police!
Budget-Tipp: Viele Alpenvereine wie der DAV (Deutscher Alpenverein) bieten eine inkludierte Bergungsversicherung für ihre Mitglieder an. Ein Grund mehr, Mitglied zu werden!
3. Auslandskrankenversicherung – Für Abenteuer fern der Heimat
Du liebst Touren in den Alpen oder träumst von einem Fernwanderweg in Norwegen? Dann ist eine Auslandskrankenversicherung Pflicht! Sie deckt die Behandlungskosten ab, wenn du im Ausland ärztliche Hilfe brauchst.
Zusatzleistung: Der medizinische Rücktransport nach Hause ist in einer Auslandskrankenversicherung oft inkludiert und kann dir hohe Kosten ersparen.
Hinweis: Denk dran, dass du bei mehrtägigen Wanderungen, bei denen du auch im Ausland unterwegs bist, über den Abschluss einer Auslandskrankenversicherung nachdenken solltest.
Tipp: Bedenke, dass Auslandsreisen, die die in der Auslandskrankenversicherung festgelegte Reisedauer überschreiten, insgesamt nicht versichert sind. D.h. wenn die Versicherung für maximal 48 Tage gilt, deine Reise aber 52 Tage dauert (und das im Ernstfall auch nachverfolgt werden kann), bedeutet es, dass du rückblickend nie versichert warst! Bei meinen Recherchen für diesen Artikel habe ich von einem Versicherer erfahren, dass etliche Versicherte meinen – auf den oben beschriebenen Fall bezogen –, dass sie eben nur die letzten 4 Tage ihrer Reise nicht mehr versichert seien. So ist das leider nicht und das solltest du bei deiner Reiseplanung unbedingt beachten!
Extra-Tipp: Es gibt Tagespolicen, die speziell für Reisen, die länger als 48 Tage (bzw. die maximale Reisedauer, die in der Jahrespolice festgelegt ist) dauern, ausgelegt sind. Du zahlst dann tageweise einen bestimmten Betrag für die einzelne Reise und nicht wie bei der Jahrespolice einen Pauschalbetrag für unbestimmte viele Reisen mit der Maximaldauer von x Tagen.
4. Haftpflichtversicherung – Wenn du anderen schadest
Auch beim Wandern kannst du anderen ungewollt Schaden zufügen: Stell dir vor, du rutschst aus und reißt jemanden mit. Die private Haftpflichtversicherung deckt solche Kosten ab. Falls du noch keine hast: Die Haftpflicht ist sowieso ein Muss, nicht nur beim Wandern!
5. Reiserücktrittsversicherung – Falls du absagen musst
Du hast eine Mehrtagestour geplant, wirst aber kurz vorher krank oder verletzt dich? Eine Reiserücktrittsversicherung übernimmt die Stornokosten für gebuchte Hütten, Hotels oder Flüge.
Was leistet eine spezielle Versicherung fürs Wandern und den Bergsport?
Eine spezielle Wander- und Bergsportversicherung deckt typischerweise folgende Bereiche ab:
- Bergungskosten: Egal, ob du gerettet oder geborgen werden musst – die Kosten für die Bergwacht oder den Hubschrauber sind versichert.
- Heilkosten: Verletzungen durch Unfälle können direkt vor Ort oder im Krankenhaus behandelt werden, ohne dass du dich um hohe Rechnungen sorgen musst.
- Unfallfolgen: Falls du dich schwer verletzt und langfristige Folgen davonträgst, hilft die passende Versicherung bei der finanziellen Absicherung.
- Sachschäden: Wenn deine Ausrüstung bei einem Unfall beschädigt wird, gibt es Ersatz für beispielsweise Kleidung, Rucksäcke oder Wanderstöcke.
- Reiseunterbrechung: Musst du deine Tour abbrechen, übernimmt die Versicherung die zusätzlichen Kosten für Transport und Unterkunft.
Praktisch: Viele Versicherungen bieten diese Leistungen nicht nur für Einzelpersonen, sondern auch für Paare, Familien oder sogar Gruppen an. So kannst du entspannt mit deinen Wanderfreunden oder deiner Familie losziehen.
Was kostet eine Wander- und Bergsportversicherung?
Die Kosten für eine solche Versicherung sind überschaubar – meist gibt es sie schon ab 9 Euro für Einzelpersonen und 18 Euro für Familien. Die Preise variieren je nach Anbieter, der Dauer der Tour und dem gewählten Tarif. Hier ein Überblick über typische Tarife:
bis 3 Tage | bis 7 Tage | bis 14 Tage | bis 21 Tage | |
Einzelperson | ab 9 € | ab 14 € | ab 23 € | ab 33 € |
Paare & Familien mit Kindern | ab 18 € | ab 28 € | ab 46 € | ab 66 € |
Im Vergleich zu den potenziellen Kosten im Ernstfall (oft im 4- oder 5-stelligen Bereich) ist das natürlich fast geschenkt.
Tipp: Einige Versicherer bieten Rabatte, wenn du die Wander- & Bergsportversicherung mit anderen Policen kombinierst, z. B. Auslandskranken-, Reiserücktritts- oder Reiseabbruchversicherung.
Wie finde ich die richtige Versicherung fürs Wandern?
Bei der Auswahl einer Versicherung fürs Wandern solltest du folgende Punkte beachten:
- Check deine bestehenden Versicherungen: Oft sind Unfall- oder Bergungskosten schon in anderen Versicherungspolicen eingeschlossen.
- Vergleiche Anbieter und den Leistungsumfang: Prüfe genau, welche Risiken und Kosten abgedeckt sind.
- Selbstbeteiligung: Gibt es eine Selbstbeteiligung? Wenn ja, wie hoch ist sie?
- Geltungsbereich: Deckt die Versicherung weltweite Touren ab?
- Versicherungsdauer: Passt die Versicherungslaufzeit zu deiner geplanten Tour?
- Flexibilität: Kannst du die Versicherung kurzfristig abschließen oder verlängern?
Fazit: Wandern mit der richtigen Versicherung – Dein Sicherheitsnetz für deine Abenteuer
Wandern und Bergsport sind unglaublich bereichernd, aber auch mit Risiken verbunden.
Egal, ob du eine Tageswanderung planst oder eine mehrtägige Trekkingreise – eine passende Versicherung fürs Wandern gibt dir die Sicherheit, dich auf das Abenteuer konzentrieren zu können, ohne dich ständig zu fragen, „Was wäre, wenn…?“. Sie gibt dir die Sicherheit, dass du für den Ernstfall gewappnet bist – ohne dabei dein Abenteuerbudget zu sprengen. Oder sagen wir es mal so: Die Kosten sind überschaubar, der Nutzen aber unbezahlbar!
Und jetzt raus mit dir – der nächste Trail wartet bereits auf dich!
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