Wandern mit Stöcken: Eine Frau in Rückenansicht wandert über einen Bergkamm.

Wandern mit Stöcken – Vorteile, Nachteile und Empfehlungen

Immer mehr Wanderer greifen zu Stöcken – ob auf kurzen Touren oder bei anspruchsvollen Langstrecken. Doch lohnt es sich wirklich, beim Wandern Stöcke zu verwenden? Welche Vorteile bieten sie, und gibt es auch Nachteile? In diesem Beitrag erfährst du, warum Wanderstöcke nicht nur in den Bergen, sondern auch auf flachen Strecken sinnvoll sein können. Wir zeigen dir, welche Arten von Stöcken es gibt, worauf du beim Kauf achten solltest und wie du die richtige Entscheidung für deine nächste Tour triffst.

Warum Wandern mit Stöcken?

Zwei Frauen wandern lachend mit Wanderstöcken und Rucksack durch die Natur.

1. Gesundheitliche Vorteile:

Wanderstöcke können die Belastung auf Knie, Hüfte und Rücken deutlich reduzieren, vor allem bei langen Strecken und starkem Gefälle. Durch den Einsatz der Arme wird die Kraft gleichmäßiger verteilt, was den gesamten Bewegungsapparat schont. Sie sind also kein “neumodischer Unsinn”, sondern können dein Abenteuer positiv unterstützen.

Positive Effekte auf die Gelenke:

  • Entlastung der Gelenke: Besonders beim Abstieg werden die Knie durch den Stockeinsatz geschont.
  • Aufrechte Haltung: Der Einsatz der Stöcke fördert eine stabilere Körperhaltung und reduziert die Vorneigung – also das unbewusste Vorbeugen des Oberkörpers beim Gehen.
  • Muskuläre Entlastung: Da die Arme aktiv mitarbeiten, wird die Beinmuskulatur geschont – ideal für lange Touren.
  • Verbesserte Blutzirkulation: Durch den Einsatz der Arme werden auch die Oberkörpermuskulatur und das Herz-Kreislauf-System aktiviert. Das fördert die Durchblutung und kann dabei helfen, Schwellungen an Händen und Fingern vorzubeugen – ein Problem, das viele Wanderer auf langen Touren kennen.
Vorteil Beschreibung
Entlastung der Gelenke Verringert die Belastung auf Knie und Hüfte beim Abstieg
Stabilisierung der Haltung Fördert eine aufrechte und ergonomische Gehbewegung
Unterstützung der Muskulatur Verteilung der Kraft zwischen Armen und Beinen
Aktivierung des Oberkörpers Stöcke fördern die Arm- und Schultermuskulatur
Verbesserte Blutzirkulation Aktivierung von Oberkörpermuskulatur und Kreislauf fördert die Durchblutung und beugt Schwellungen an Händen und Fingern vor

Unser Tipp: Nutze die Stöcke am besten schon zu Beginn der Tour, um dich früh an die Bewegungskoordination zu gewöhnen. So vermeidest du typische Anfängerfehler und bist sicherer unterwegs – eine saubere Gehtechnik stellt sich mit etwas Übung ganz von selbst ein.

2. Technische Vorteile:

Gerade in unwegsamem Gelände bieten Wanderstöcke zusätzliche Stabilität und verhindern Stürze. Beim Aufstieg geben sie Halt auf losem Untergrund, während sie beim Abstieg die Gelenke entlasten.

Technische Einsatzmöglichkeiten:

  • Aufstieg:
    • Stöcke vor dem Körper platzieren – so unterstützen sie die Zugbewegung.
    • Hilfreich bei steilen Passagen und Geröllfeldern.
  • Abstieg:
    • Stöcke hinter dem Körper aufsetzen, um die Bremskraft auf Knie und Hüfte zu reduzieren.
    • Auf rutschigem Untergrund bieten sie mehr Halt.
  • Unebenes Gelände:
    • Die Stöcke helfen, das Gleichgewicht zu halten – besonders auf schmalen Wegen oder bei Bachüberquerungen.

Wissenswert: Laut einer Studie Schwameder et al. (1999) an der Universität Salzburg können Wanderstöcke die Belastung auf die Knie um bis zu 25 % reduzieren, insbesondere beim Abstieg.

3. Langstrecken-Vorteile:

Besonders bei langen Touren zeigen Wanderstöcke ihren Nutzen: Sie reduzieren die Ermüdung und ermöglichen ein gleichmäßigeres Gehtempo.

Warum Stöcke bei Langstrecken nützlich sind:

  • Kraftverteilung: Die Arme übernehmen einen Teil der Belastung, was die Beine entlastet.
  • Reduktion der Ermüdung: Durch den Stockeinsatz werden Muskeln abwechselnd beansprucht, was die Ausdauer erhöht.
  • Tempo halten: Gerade bei langen Distanzen helfen Stöcke, ein gleichmäßiges Gehtempo beizubehalten.

Lesetipp: Wenn du gerade erst mit dem Wandern anfängst, schau dir gerne mal unseren Blogbeitrag Wandern für Anfänger an. Hier findest du viele hilfreiche Tipps für den Einstieg.

Die Nachteile von Wanderstöcken

1. Handhabung:

Ein häufiger Fehler ist die falsche Technik beim Einsatz der Stöcke. Falsches Aufsetzen oder ein zu hoher Kraftaufwand können Fehlbelastungen hervorrufen und die Gelenke zusätzlich belasten.

Häufige Fehler bei der Handhabung:
  • Zu lange Stöcke: Führen zu einer unergonomischen Armhaltung.
  • Falscher Winkel: Der Ellbogen sollte etwa 90 Grad gebeugt sein – Ein zu steiler Winkel belastet die Schultern.
  • Kein Stockeinsatz im flachen Gelände: Viele lassen die Stöcke links liegen, obwohl die rhythmische Bewegung auch auf ebenen Strecken die Muskulatur entlastet und für mehr Ausdauer sorgt.

2. Transport:

Stöcke, die nicht zusammengeklappt werden können, sind beim Transport sperrig. Doch auch faltbare Modelle können beim Wandern im Weg werden, wenn sie nicht richtig verstaut werden, daher solltest du folgende Tipps zum Transportieren berücksichtigen.

Tipps zur Verstauung:
  • Rucksackhalterungen nutzen: Viele Modelle haben seitliche Halterungen für Stöcke.
  • Kompakt falten: Teleskopstöcke lassen sich klein zusammenklappen – ideal für längere Anstiege ohne Stockeinsatz.

3. Kosten:

Qualitativ hochwertige Wanderstöcke können teuer sein. Modelle aus Carbon oder mit Dämpfungssystemen liegen preislich oft deutlich über einfachen Aluminiumstöcken. Am Ende zählt, was zum eigenen Anspruch und Budget passt.

Preis-Leistungs-Tipp:
  • Anfänger: Günstigere Modelle aus Aluminium sind oft ausreichend.
  • Fortgeschrittene: Carbonstöcke bieten mehr Komfort und Haltbarkeit.
  • Langstreckenwanderer: Modelle mit Antishock-System schonen die Gelenke.

Ein Ehepaar steht im Wald, mit Wanderstöcken in den Händen.

Für wen sind Wanderstöcke sinnvoll?

Nicht jede Tour erfordert den Einsatz von Wanderstöcken – und auch nicht jede Person profitiert gleichermaßen davon. Es kommt darauf an, wie trainiert du bist und auf welchen Strecken du unterwegs bist.

Wanderstöcke eignen sich besonders für:

  • Anfänger: Unterstützung beim Finden des Gleichgewichts.
  • Senioren: Entlastung der Gelenke und mehr Sicherheit auf unebenem Gelände.
  • Langstreckenwanderer: Verringerung der Ermüdung durch Kraftverteilung.
  • Alpines Gelände: Stöcke geben Halt bei steilen Auf- und Abstiegen.

Lesetipp: Bei leichten Wanderungen für Senioren können Stöcke besonders sinnvoll sein. Erfahre mehr in unserem Blogbeitrag Leichte Wanderungen für Senioren.

Worauf solltest du beim Kauf von Wanderstöcken achten?

Die Auswahl der richtigen Wanderstöcke ist entscheidend, um langfristig Freude am Wandern zu haben. Je nach Einsatzgebiet und persönlichen Vorlieben unterscheiden sich die Modelle deutlich. Von Material und Gewicht über die Verstellbarkeit bis hin zu Griffmaterialien und Dämpfung – beim Kauf solltest du genau überlegen, was zu deinen Bedürfnissen passt.

Material und Gewicht

Das Material beeinflusst vor allem, wie leicht und widerstandsfähig ein Stock ist. Zwei Materialien haben sich durchgesetzt: Aluminium und Carbon.

Kriterium Aluminium Carbon
Gewicht Schwerer (200-300 g) Leichter (150-200 g)
Robustheit Sehr widerstandsfähig, kann sich biegen Bruchanfällig bei punktueller Überbelastung
Preis Günstig bis mittelpreisig Hochpreisig
Einsatzgebiet Anspruchsvolle Touren, schweres Gepäck Lange Strecken, flaches Gelände, Mehrtagestouren

Unser Tipp: Wenn du dir unsicher bist, probiere beide Materialien im Fachgeschäft aus. Achte darauf, wie sich die Stöcke beim Auf- und Absetzen anfühlen.

Verstellbarkeit und Packmaß

Die Möglichkeit, die Länge der Stöcke anzupassen und sie kompakt zu verstauen, ist besonders auf längeren Touren wichtig. Grundsätzlich gibt es Teleskopstöcke und faltbare Modelle.

Kriterium Teleskopstock Faltstock
Verstellbarkeit Stufenlos verstellbar Fixe Länge
Packmaß Mittel (eingeschoben) Sehr klein (gefaltet)
Gewicht Schwerer (200-300 g) Leichter (150-200 g)
Vorteile Anpassbar während der Tour, robust Kompaktes Packmaß, ideal zum Verstauen im Rucksack
Nachteile Mechanik kann ausleiern, schwerer zu transportieren Keine Längenanpassung während der Tour

Griffmaterialien und Schlaufen

Die Griffe bestimmen maßgeblich den Komfort und die Haptik beim Wandern. Auch die Handschlaufen spielen eine wichtige Rolle.

Kriterium Kork Schaumstoff Gummi
Komfort Angenehm auf der Haut, absorbiert Schweiß Weich und griffig auch bei Nässe Rutschfest, robust bei Kälte
Nachteil Kann bei Regen rutschig werden Nimmt Schweiß auf, kann unangenehm riechen Schwitzig bei Wärme
Empfohlener Einsatz Lange Touren bei warmem Wetter Tageswanderungen, mittlere Strecken Kurze Wanderungen, Spaziergänge

Unser Tipp: Wähle das Griffmaterial entsprechend deiner Wetterbedingungen und Tourenlänge. Kork ist angenehm bei Hitze, Gummi ideal bei Kälte.

Dämpfung und Spitzen

Um die Gelenke zu schonen, verfügen manche Stöcke über Dämpfungssysteme. Auch die Spitzen sind entscheidend für den Halt auf verschiedenen Untergründen.

Dämpfungssysteme:

  • Antishock-System:
    • Absorbiert Stöße und schont die Gelenke
    • Besonders bei langen Abstiegen angenehm
    • Kann bei manchen Modellen abgeschaltet werden
  • Ohne Dämpfung:
    • Direkteres Gefühl für den Untergrund
    • Geeignet für kurze Touren und flaches Gelände

Stockspitzen:

  • Hartmetallspitzen: Ideal für felsiges und hartes Terrain
  • Gummipuffer: Perfekt für Asphalt und glatte Wege
  • Telleraufsätze: Verhindern Einsinken im Schnee oder Matsch

Lesetipp: Wie du dich nach einer langen Wanderung mit Stöcken richtig erholst? Das zeigt dir unser Blogbeitrag Regeneration nach der Wanderung.

Der Kauf von Wanderstöcken hängt stark von den eigenen Bedürfnissen und den geplanten Touren ab. Ob leicht und faltbar oder robust und teleskopierbar – die Entscheidung sollte gut überlegt sein. Mit den richtigen Stöcken macht das Wandern nicht nur mehr Spaß, sondern wird auch sicherer und gelenkschonender.

Eine Person mit Wanderstöcken genießt den Ausblick in die Natur.

Tipps zur Nutzung von Wanderstöcken

Die richtige Nutzung von Wanderstöcken ist entscheidend, um ihre Vorteile wirklich auszuschöpfen. Falsch eingestellt oder unpassend eingesetzt, können Stöcke sogar zu Fehlbelastungen führen. Deshalb ist es wichtig, nicht nur die passende Länge zu wählen, sondern die Technik auch an das Gelände anzupassen.

Einstellung der Stocklänge

Die optimale Länge der Wanderstöcke hängt von deiner Körpergröße und dem Gelände ab, in dem du wandern gehst. Ein falscher Winkel kann zu einer Überlastung der Schultern oder einem unergonomischen Bewegungsablauf führen.

Grundregel:

  • Die Arme sollten beim Aufsetzen der Stöcke einen Winkel von etwa 90 Grad im Ellbogengelenk bilden.
  • Beim Aufstieg können die Stöcke leicht verkürzt werden, um die Hebelwirkung zu verbessern.
  • Beim Abstieg empfiehlt es sich, die Stöcke etwas länger einzustellen, um die Gelenke besser zu entlasten.
Situation Empfohlene Stocklänge Hinweis
Flaches Gelände Ellenbogenwinkel ca. 90 Grad Stöcke auf Körperhöhe einstellen
Aufstieg Etwas kürzer als im flachen Gelände Erleichtert die Zugbewegung bergauf
Abstieg Etwas länger als im flachen Gelände Schont Knie und Hüfte

Unser Tipp: Probiere die Länge zunächst auf einer ebenen Fläche aus und passe sie dann je nach Anstieg oder Gefälle an.

Technik beim Auf- und Abstieg

Die Technik beim Gehen mit Stöcken ist nicht intuitiv und erfordert etwas Übung. Vor allem bei steilen Passagen kann eine falsche Handhabung zu Fehlbelastungen führen.

Technik beim Aufstieg:

  • Die Stöcke vor dem Körper aufsetzen
  • Abwechselnd mit dem gegenüberliegenden Fuß vorwärts bewegen (diagonale Gehbewegung)
  • Nicht zu viel Gewicht auf die Stöcke verlagern – sie dienen der Stabilisierung, nicht der Kraftübertragung
  • Bei steilen Anstiegen die Stöcke kürzer fassen und nahe am Körper halten

Technik beim Abstieg:

  • Die Stöcke leicht hinter dem Körper aufsetzen.
  • Ellbogen leicht gebeugt halten, um Stöße abzufedern.
  • Je steiler das Gefälle, desto weiter sollten die Stöcke vor dem Körper platziert werden.
  • Bei langen Abstiegen die Stöcke etwas verlängern – das entlastet Knie und Hüfte.

Anpassung an Gelände und Bedingungen

Die Stocktechnik sollte stets an das Gelände und die jeweiligen Bedingungen angepasst werden, damit die Verwendung die gewünschten Effekte hat. Unterschiedliche Untergründe und Wetterlagen erfordern eine flexible Nutzung.

Flaches Gelände:

  • Stöcke in einem gleichmäßigen Rhythmus mitführen
  • Arme entspannt schwingen lassen, um die Oberkörpermuskulatur zu aktivieren

Lesetipp: Wandern mit Stöcken erfordert nicht nur Technik, sondern auch einen ruhigen Atem. Wie bewusstes Atmen Körper und Geist entspannt, erfährst du im Blogbeitrag Atemtechniken zum Entspannen.

Steiniges und unebenes Gelände:

  • Stöcke sicher aufsetzen, um ein Wegrutschen zu vermeiden
  • Bei geröllhaltigem Untergrund die Stockspitzen auf festen Stellen platzieren
  • Kurze, kontrollierte Schritte vermeiden, dass die Stöcke hängen bleiben

Schlamm und Matsch:

  • Verwende Telleraufsätze, um das Einsinken zu verhindern.
  • Achte darauf, dass die Stöcke senkrecht aufgesetzt werden – das gibt mehr Halt.

Asphalt und befestigte Wege:

  • Gummipuffer verwenden, um das Klappern zu vermeiden.
  • Die Stöcke nicht vor dem Körper aufsetzen – das bremst den Gehfluss.

Lesetipp: Wanderstöcke können nicht nur die Stabilität, sondern auch die Geschwindigkeit beim Wandern beeinflussen. Mehr dazu erfährst du im Beitrag Wandern Geschwindigkeit.

Bergsteigen mit Wanderstöcken

Auch beim Bergsteigen können Wanderstöcke eine wertvolle Unterstützung sein – vor allem bei langen Aufstiegen und steilen Abstiegen. Sie helfen, die Belastung auf die Gelenke zu reduzieren und bieten Stabilität auf unebenem Gelände. Allerdings ist beim Bergsteigen die richtige Technik entscheidend: Ein falscher Stockeinsatz kann zu Fehlbelastungen und Stürzen führen.

Worauf du achten solltest:

  • Stocklänge anpassen: Beim Aufstieg kürzer, beim Abstieg länger einstellen.
  • Technik üben: Vor allem die diagonale Gehbewegung sollte sicher sitzen.
  • Hände frei bei Kletterpassagen: Stöcke sicher am Rucksack verstauen.

Unser Tipp: Übe die Technik vor der Tour und nutze Stöcke mit austauschbaren Spitzen, um je nach Untergrund optimalen Halt zu haben.

Wanderstöcke vs. Trekkingstöcke – Wann lohnt sich welches System?

Ob Wander- oder Trekkingstöcke besser geeignet sind, hängt stark von der Art der Tour ab.

Zweck Wanderstöcke Trekkingstöcke
Tageswanderungen Leicht und bequem Oft überdimensioniert
Mehrtagestouren Zu einfach für hohe Belastung Robuster, meist mit Dämpfungssystem ausgestattet
Anspruchsvolles Gelände Weniger stabil Bieten mehr Halt und Verstellmöglichkeiten

Kurz gesagt:

  • Wanderstöcke: Ideal für kurze Touren und leichtere Strecken.
  • Trekkingstöcke: Sinnvoll bei langen Trekkingtouren, schwerem Gepäck und anspruchsvollem Gelände.

Lesetipp: Du hast noch Fragen oder willst mehr über die richtige Stocknutzung erfahren? Dann wirf einen Blick in unseren Beitrag Wanderstöcke richtig benutzen.

Wanderer in Rückenansicht bei einer Wanderung mit Stöcken

Fazit: Wandern mit Stöcken – eine gute Wahl?

Wanderstöcke sind für viele Wanderer ein echter Gewinn – vor allem bei langen Touren, unebenem Gelände und großen Höhenunterschieden. Entscheidend ist jedoch die richtige Nutzung: Wer die Stöcke falsch einstellt oder die Technik nicht beherrscht, riskiert Fehlbelastungen.

Wähle die Stöcke passend zu deinem Vorhaben und übe die Technik vor längeren Touren. Mit der richtigen Handhabung bietet ein Wanderstock nicht nur Stabilität und Sicherheit, sondern macht das Wandern insgesamt komfortabler. So, genug geredet: Schnapp dir deine Wanderschuhe und los geht’s! Am besten machst du auch das ein oder andere Foto bei deinen Ausflügen, dann kannst du später in Erinnerungen schwelgen.

FAQ – Zum Wandern mit Stöcken

1. Brauche ich als Anfänger Wanderstöcke?

Wanderstöcke sind nicht zwingend notwendig, können aber hilfreich sein – vor allem für Anfänger. Sie unterstützen beim Gleichgewicht und entlasten die Gelenke, besonders beim Abstieg. Wenn du noch wenig Erfahrung hast oder dich unsicher fühlst, können Stöcke deine Tour deutlich angenehmer gestalten.

2. Wie finde ich die richtige Stocklänge?

Die optimale Länge der Wanderstöcke hängt von deiner Körpergröße und dem Gelände ab. Grundsätzlich sollten deine Arme beim Aufsetzen der Stöcke einen Winkel von etwa 90 Grad im Ellbogengelenk bilden.

  • Flaches Gelände: Länge so einstellen, dass der Ellbogen im rechten Winkel gebeugt ist.
  • Aufstieg: Stöcke etwas kürzer einstellen, um die Zugbewegung zu erleichtern.
  • Abstieg: Stöcke leicht verlängern, um die Gelenke besser zu entlasten.
    Am besten probierst du die Länge zunächst auf einer ebenen Fläche aus und passt sie dann unterwegs an.

3. Welche Fehler sollte ich bei der Nutzung vermeiden?

Die häufigsten Fehler beim Wandern mit Stöcken entstehen durch falsche Technik oder unpassende Stocklängen:

  • Zu lange Stöcke: Führen zu unergonomischen Bewegungen und Schulterbelastung.
  • Falsche Winkel: Ein zu steiler Winkel kann die Gelenke zusätzlich belasten.
  • Unregelmäßige Nutzung: Besonders bei flachem Gelände werden Stöcke oft ignoriert, obwohl die gleichmäßige Bewegung die Muskulatur entlasten kann.
    Achte darauf, die Stöcke immer kontrolliert und mit leicht gebeugtem Ellbogen aufzusetzen, um die Belastung zu verteilen.

4. Sind alle Wanderstöcke für Bergtouren geeignet?

Nicht unbedingt. Für anspruchsvolle Bergtouren eignen sich besonders Trekkingstöcke, die robust und flexibel verstellbar sind. Sie bieten Halt auf steilem oder losem Untergrund und sind oft mit Dämpfungssystemen ausgestattet. Wanderstöcke aus Aluminium sind besonders stabil und widerstandsfähig, während leichtere Carbonstöcke für lange Strecken besser geeignet sind. Achte beim Kauf auf Stabilität und Verstellbarkeit, um sie an das Gelände anpassen zu können.

5. Wie transportiere ich Wanderstöcke am besten?

Um Wanderstöcke sicher und platzsparend zu transportieren, solltest du folgende Tipps beachten:

  • Zusammenklappen: Teleskopstöcke lassen sich zusammenschieben, faltbare Modelle noch kompakter zusammenlegen.
  • Rucksackhalterung: Viele Wanderrucksäcke haben seitliche Schlaufen speziell für Stöcke.
  • Sicher verstauen: Bei Nichtgebrauch die Spitzen abdecken, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Achte darauf, die Stöcke so zu befestigen, dass sie beim Gehen nicht stören oder sich verhaken.

Autorin: Lenita Behncke

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