Eine Person in einem roten Oberteil und Shorts läuft unter blauem Himmel einen grasbewachsenen Bergrücken hinauf, im Hintergrund sind in der Ferne Berge zu sehen.

Traillauf: Warum du abseits der Straße erst richtig zu laufen beginnst

Wald statt Asphalt. Höhenmeter statt Kilometer schrubben. Matschige Schuhe, brennende Oberschenkel und ein fettes Grinsen im Gesicht. Willkommen beim Traillauf, dem vielleicht ehrlichsten und aufregendsten Laufsport über Stock und Stein. Egal, ob du schon ein paar Jahre joggst oder gerade erst zum Laufen wechselst: Trailrunning zeigt dir, was in dir steckt. In diesem Blogbeitrag erfährst du, was es mit Traillauf auf sich hat, wie es sich von anderen Laufsportarten unterscheidet und wie du den Einstieg meisterst.

Was ist Traillauf? Und wie unterscheidet es sich vom Joggen?

Traillauf oder auch Trailrunning ist Laufen im Gelände. Aber eben nicht „ein bisschen Waldweg“, sondern echtes Gelände – mit Wurzeln, Steinen oder auch Felsen, Anstiegen, Schlamm und gelegentlich einem „Wo-zum-Teufel-geht’s-hier-lang?“-Gefühl.

Und nein: Es ist nicht einfach nur Joggen im Wald. Trailrunning ist…

  • technischer als Joggen
  • fordernder als ein flacher Straßenlauf
  • insgesamt langsamer, aber intensiver
  • oft näher am Wandern und Bergsteigen als an City-Marathons

Definition Traillauf / Trailrunning:

„Trailrunning bezeichnet das Laufen in der freien Natur abseits befestigter Wege, oft mit anspruchsvollen Höhenprofilen.“

Unterschiede zu ähnlichen Sportarten

Trailrunning ist kein neuer Trend, sondern ein eigenes Universum – und doch wird es oft mit anderen Laufdisziplinen verwechselt. Ist das einfach Joggen im Wald? Ein Marathon mit Steigung? Oder doch was ganz anderes? Damit du den Überblick behältst, haben wir dir die wichtigsten Begriffe nebeneinander gestellt – inklusive Abgrenzung und wo der „Traillauf“ da eigentlich reinpasst.

Begriff Abgrenzung zum Trailrunning
Jogging Tendenziell flaches Streckenprofil, kein “wilder Untergrund” – eher Fitness als Abenteuer
Orientierungslauf Mit Karte & Kompass, mehr Navigation als Ausdauer
Crosslauf Meist abgesteckter Rundkurs (einige Kilometer) Auf Wiesen, Wald- oder Ackerboden und weniger anspruchsvollem Gelände
Berglauf Kürzer, steiler, oft auf Zeit und mit Höhenmeter-Fokus, felsiger und wurzeliger Untergrund
Traillauf Oberbegriff für alles, was abseits der Straße läuft – ob bergig, flach, kurz oder ultralang
Bergmarathon 42,195 km und mit heftigen An- & Abstiegen – meist Teil des Trailrunning-Kosmos
Ultralauf Distanzen ab 50 km aufwärts, oft auf extrem langen, teils mehrtägigen Strecken

Typische Trails: Was dich beim Traillauf erwartet

Wenn du beim Wort „Trail“ nur an einen trockenen Waldweg denkst, dann halt dich besser fest. Denn das Spektrum ist riesig – und genau das macht den Traillauf so spannend. Keine Strecke gleicht der anderen und jedes Gelände fordert dich anders heraus.

Typische Trail-Elemente:

  • Waldwege & Singletrails– schmale, wurzelige und oft technische Pfade
  • Schotter & Forststraßen– ideal zum Einlaufen, aber manchmal tückisch rutschig
  • Matsch & Schlamm – bei Regen oder nach Gewittern: Willkommen bei der Rutschpartie
  • Wiesen & Almen– weich und schön, aber bei Nässe schnell glitschig
  • Felsen & Geröllfelder– vor allem im alpinen Terrain eine echte Koordinationsübung
  • Bachquerungen & Schneefelder– kalte Füße inklusive, aber unvergesslich
  • An- und Abstiege mit 20% +/– für starke Oberschenkel, solide Knie und gute Trittsicherheit
  • Off-Trail-Passagen– ganz ohne erkennbaren Weg für die Extraportionen an Orientierung und Mut

Kurz: Wenn du denkst, es geht nicht mehr – kommt von irgendwo noch ein fieser Trail-Abschnitt her.

Einstieg ins Traillaufen: So kommst du vom Wandern oder Joggen zum Trailrunning

Du brauchst keine Ultra-Kondition oder Profi-Ausrüstung, um loszulegen, sondern vor allem Neugier und etwas Lust auf Staub & Dreck.

Die besten Tipps für Einsteiger:

  • Starte easy:Nutze bekannte Wanderwege mit moderatem Profil.
  • Wechsle zwischen Laufen & Gehen:Bergauf gehen ist völlig normal!
  • Taste dich an technisches Gelände ran:Lieber sicher als spektakulär.
  • Gehe klug mit deinen Energiereserven um: Lerne den Unterschied zwischen „schnell“ und „effizient“.
  • Achte auf deinen Körper:Trailrunning fordert Muskeln, die du beim Joggen kaum nutzt.

Tipp: Such dir kleine Runden in deiner Umgebung und steigere dich. Die Höhenmeter kommen von ganz allein.

Trailrunning-Training: So bereitest du dich mit Plan vor

Egal, ob du 5 km im Wald laufen willst oder einen Bergmarathon anpeilst – mit planlosem Drauflosrennen wirst du nicht weit kommen.

Wichtige Trainingsbausteine:

  1. Krafttraining (vor allem Beine, Core & Sprunggelenke)
  2. Intervalltraining (für Tempohärte & Effizienz)
  3. Techniktraining (bergauf & bergab laufen, Trittsicherheit)
  4. Balance & Koordination (Slackline, Balance Pad, Barfußlaufen)
  5. Long Runs mit Höhenmetern (für Ausdauer & Selbstvertrauen)

Trainingsplan-Einstieg:

2-3 Einheiten pro Woche reichen für den Anfang. Kombiniere eine Krafteinheit und einen langsamen Longrun mit Höhenmetern.

Trailrunning: Mit oder ohne Stöcke?

Die Frage aller Fragen im Gelände: Stöcke – ja oder nein? Die Meinungen gehen auseinander und die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo dazwischen. Es kommt auf Strecke, Gelände, Distanz und deinen persönlichen Stil an. Für manche sind sie ein Gamechanger, andere empfinden sie als Klotz am Bein. Unser Tipp: Teste beide Varianten – und finde heraus, was zu dir und deinen Trails passt.

Hier ein Überblick über die Vor- und Nachteile:

Pro Stöcke:

  • Entlastung der Beine bei langen Anstiegen
  • Mehr Stabilität bergab
  • Besserer Rhythmus auf Ultra-Distanzen

Kontra Stöcke:

  • Mehr Gepäck, mehr Technik nötig
  • Nicht überall erlaubt (Wettkampfregeln!)
  • Bergab oft hinderlich

Ernährung beim Traillaufen – so tankst du richtig

„Was soll ich vor dem Lauf essen?“ – Diese Frage kommt früher oder später garantiert. Trailrunning ist oft länger, langsamer, aber auch energiezehrender als normales Joggen.

Grundregel: Was du isst, hängt von der Dauer und Intensität ab.

Vor dem Lauf:

  • 1-2 Stunden vorher: komplexe Kohlenhydrate (Haferflocken, Banane, Toast)
  • Kein fettiges oder schwer verdauliches Zeug
  • Genug trinken!

Während des Laufs (ab 90 Min):

  • Energie-Gels, Riegel, Trockenfrüchte
  • Elektrolyte bei Hitze / starkem Schwitzen
  • Trinken nicht vergessen (500 ml/h als grober Richtwert)

Nach dem Lauf:

  • Carbs + Protein (z. B. Joghurt mit Müsli, Shake, belegtes Brot)
  • Viel Wasser – oder alkoholfreies Weizen

Dein erster Trailrunning-Wettkampf: So bereitest du dich vor

Ein Wettkampf klingt vielleicht krass – aber glaub uns: Die Atmosphäre auf einem Trail-Event ist meistens mega entspannt. Keine Zeitjagd, kein High-Speed-Zwang. Nur du, die Strecke und ein paar Dutzend (oder Hundert) andere, die genauso verrückt sind wie du.

So gehst du es an:

  • Such dir einen Lauf mit 5-15 km und max. 500 Hm
  • Trainiere Strecke, nicht Tempo
  • Check die Cut-Off-Zeiten und das Höhenprofil
  • Teste vorher deine Ausrüstung
  • Genieß die Strecke und eifere nicht nur auf das Ziel hin

Die passende Trailrunning-Ausrüstung: Was du wirklich brauchst

Du brauchst kein High-End-Gear für den Einstieg – ein paar Basics sollten dennoch vorhanden sein, denn deine alten Straßenlaufschuhe sind nicht die beste Wahl.

Ausrüstungsteil Warum es wichtig ist
Trailrunning-Schuhe Besserer Grip, mehr Stabilität, Schutz vor Geröll
Laufgürtel oder -weste Für Wasser, Snacks, Erste Hilfe
Funktionskleidung Atmungsaktiv, schnelltrocknend, bequem
Stirnlampe Für frühe oder späte Runs
GPS-Uhr / App Überblick über Distanz und Höhenmeter
Stöcke Optional, hilfreich bei langen Anstiegen

Tipp: Im Zweifel lieber robust als leicht. Bergab willst du Grip, keine Blasen.

Beliebte Trailrunning-Veranstaltungen & Termine

In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es mittlerweile unzählige Trail-Events – von entspannt bis ultra-hart. Hier ein paar Highlights:

Event Ort Distanz-Optionen
Zugspitz Ultratrail DE 16-106 km, 760-5.050 hm
Stubai Ultratrail AT 16-59 km, 750-4.280 hm
Transalpine Run DE/IT 243 km, 15.135 hm
Walser Trail AT 15-78 km, 905-4.880 hm
Innsbruck Alpine AT 5,5-111 km, 1.050-5.480 km
Chiemgau Trail Run DE 11-61 km, 508-3.374 hm
UTMB F 20-171 km, 1.200-10.000 hm

Fazit: Traillauf ist mehr als nur ein Sport

Traillaufen bringt dich nicht nur ins Schwitzen, sondern auch zu dir selbst. Wenn du mal allein irgendwo mitten im Wald stehst, die Lunge brennt und du trotzdem grinst, weißt du, was gemeint ist.

Es ist der perfekte Mix aus:

  • körperlicher Herausforderung
  • mentaler Stärke
  • Naturerlebnis
  • und Abenteuerlust

Also: Such dir deinen ersten Trail raus und los geht’s! Nicht um Rekorde zu brechen, sondern um zu spüren, dass du lebendig bist!

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