Rucksack packen: Unsere besten Tipps & Tricks
Rucksack packen will gelernt sein – das wirst du, wenn nicht bereits geschehen, spätestens bei deiner ersten Wanderung feststellen. Ein richtig und platzsparend gepackter Wanderrucksack kann dir den Tag (oder die Mehrtagestour) versüßen. Ein falsch gepackter hingegen kann deine Tour zu einem absoluten Desaster werden lassen – stechende Rücken- und Nackenschmerzen inbegriffen. Aber keine Sorge! Mit den folgenden Tipps und Tricks zeigen wir dir, wie du deinen Rucksack packst und die nächsten Wanderungen voll und ganz genießen kannst.
Warum es einen Unterschied macht, wie du deinen Rucksack packst
Dein Wanderrucksack ist nicht einfach nur eine Tasche, er ist dein mobiles Zuhause auf Zeit. Alles, was du für deine Wanderung brauchst, muss dort hineinpassen, ohne dich auszubremsen oder deinen Rücken zu belasten. Wenn du deinen Rucksack richtig packst, kannst du nicht nur Gewicht und Platz sparen, sondern auch den Tragekomfort maximieren. Lass uns also schauen, wie du deinen Rucksack packst, um leichtfüßig durch die Natur zu ziehen.
Wie packe ich einen Wanderrucksack richtig?
Die Grundregel: Schwer nach unten, leicht nach oben
Die Faustregel beim Rucksack packen lautet: Schwere Gegenstände nach unten und nah an deinen Rücken packen. Leichte Sachen, wie Kleidung oder deine Regenjacke, kommen nach oben – so hast du sie auch bei einem Wetterumschwung schnell griffbereit.
Gewicht optimal im Rucksack verteilen
- Bodenbereich – Leichte Ausrüstung: Leichte Gegenstände gehören ins Bodenfach. Dazu zählen dein Schlafsack, deine Isomatte oder auch eine leichte Daunenjacke.
- Mitte innen – Schwere Ausrüstung: Schwere Dinge wie dein Zelt, Kochgeschirr, Proviant und deine Trinkblase bzw. -flasche gehören in deinem Rucksack in die Mitte und nah an den Rücken. Damit verhinderst du, dass dein Rucksack dich aus dem Gleichgewicht bringt und du ins Wanken gerätst. Außerdem wird so das Gewicht effizienter verteilt, was deinen Rücken entlastet.
- Mitte außen – Mittelschwere Gegenstände: Der Hauptgewichtsträger deines Rucksacks sollte auf Schulterhöhe, möglichst nahe am Rücken, liegen. In die Mitte kommen daher Gegenstände, die du vielleicht erst am Abend oder bei Pausen brauchst, wie Kleidung.
- Oberer Bereich – Leicht zugängliche Ausrüstung: Nach oben kommen die Dinge, die du tagsüber schnell zur Hand haben willst. Dazu gehören deine Regenjacke, ein Langarmshirt zum Drüberziehen oder dein Erste-Hilfe-Set. So hast du sie jederzeit griffbereit, ohne den gesamten Rucksack einmal komplett umdrehen zu müssen.
- Deckelfach – Kleinigkeiten und Nützliches
Für Dinge, die du immer wieder zwischendurch brauchst, wie deine Sonnenbrille, ein Taschenmesser oder Sonnencreme, eignet sich das Deckelfach hervorragend. Hier hast du alles griffbereit, ohne lange suchen zu müssen. - Seitentaschen – Praktisches und Notwendiges
Seitentaschen eignen sich gut für Gegenstände wie Wasserflaschen oder eine Wanderkarte. Wichtig ist dabei, dass du darauf achtest, die Seiten gleichmäßig zu beladen, um eine gute Balance zu gewährleisten. So vermeidest du, dass der Rucksack beim Laufen zur Seite kippt. - Außen am Rucksack befestigen?
Wenn möglich, solltest du vermeiden, sperrige Ausrüstungsgegenstände außen am Rucksack zu befestigen. Dies kann nicht nur deine Bewegungsfreiheit einschränken, sondern auch die Balance negativ beeinflussen und dazu führen, dass du an Ästen hängenbleibst. Nur in Ausnahmefällen sollten leichte und sperrige Dinge wie eine Isomatte außen angebracht werden.
So packst du deinen Rucksack je nach Art der Wanderung
Du solltest wissen: Je nachdem, ob du auf flachem Gelände, steilen Anstiegen oder gar auf Kletterpassagen unterwegs bist, variiert die Packtechnik deines Rucksacks. Der Schwerpunkt deines Gepäcks spielt hierfür eine entscheidende Rolle – er beeinflusst nicht nur deinen Komfort, sondern auch deine Sicherheit. Hier eine Übersicht, wie du deinen Rucksack optimal an die Art deiner Wanderung anpasst:
1. Flaches oder leichtes Gelände
Wenn du auf eher einfachen Wanderwegen unterwegs bist, zum Beispiel bei einer Tagestour oder einer gemütlichen Mehrtagestour durch relativ flaches Gelände, sollte der Schwerpunkt deines Rucksacks eher höher liegen. Das bedeutet, schwere Gegenstände wie Proviant oder deine Trinkflasche kommen nach oben und nah an den Rücken. Diese Verteilung hilft, dass das Gewicht deinen Körper unterstützt und du eine aufrechte Haltung behältst, ohne dass dich der Rucksack nach hinten zieht und die Schultern mehr als nötig belastet.
Leichte Gegenstände wie Kleidung oder Schlafsack kannst du weiter unten verstauen, da du sie während des Wanderns nicht sofort brauchst und sie weniger Gewicht in den Schwerpunkt bringen. Dadurch bleibst du flexibel und kannst dich freier bewegen, ohne ständig das Gefühl zu haben, gegen deinen Rucksack arbeiten zu müssen.
2. Schwieriges Gelände und steile Anstiege
Bist du in alpinem oder anspruchsvollerem Gelände unterwegs – zum Beispiel bei Bergtouren oder Trekkingrouten mit vielen Auf- und Abstiegen – ändert sich die Packweise. In diesen Situationen liegt der Schwerpunkt deines Rucksacks idealerweise etwas tiefer und näher an deiner Körpermitte. Schwere Ausrüstungsgegenstände wie dein Zelt, Kocher oder die dicken Klamotten sollten weiter unten im Rucksack verstaut werden, nah am Rücken.
Der Grund dafür? Du wirst bei steilen Aufstiegen oder Kletterpartien automatisch nach vorne geneigt laufen, um dein Gleichgewicht zu halten. Ein tieferer Schwerpunkt sorgt dafür, dass dein Rucksack stabil bleibt und dich nicht aus dem Gleichgewicht bringt. Vor allem bei schmalen Passagen oder steilen Abschnitten möchtest du schließlich vermeiden, dass der Rucksack unkontrolliert hin und her schwingt.
3. Technisches Gelände und Klettertouren
Bist du auf einer Hochtour oder gar am Klettern, dann musst du noch mehr darauf achten, dass dein Rucksack dich nicht aus der Balance bringt. In diesem Fall liegt der Schwerpunkt noch tiefer, idealerweise direkt über deinem Hüftgurt, um sicherzustellen, dass du dich mit den Armen frei bewegen kannst, ohne dass dich das Gewicht des Rucksacks behindert.
Außerdem solltest du darauf achten, dass dein Rucksack so wenig wie möglich an den Seiten übersteht. Wichtig ist, dass du am Rucksack keine sperrigen Gegenstände befestigst. So minimierst du die Gefahr, an Felsen oder anderen Hindernissen hängen zu bleiben.
Rucksack packen: Platzsparend und clever
Du fragst dich, wie du all die Ausrüstung in deinen Rucksack kriegen sollst? Mit ein paar cleveren Tricks kannst du nicht nur Platz sparen, sondern auch dafür sorgen, dass dein Rucksack angenehm zu tragen bleibt. Hier sind ein paar Tipps, wie du deinen Rucksack platzsparend und effizient packst:
- Maximales Tragegewicht beachten: Dein vollgepackter Rucksack sollte bei normal trainierten Menschen nicht mehr als 20-25 % deines Körpergewichts wiegen. Weniger ist hier definitiv mehr – vor allem auf langen Touren. Je leichter der Rucksack, desto entspannter wird deine Wanderung.
- Die richtige Rucksackgröße wählen: Ein kleinerer Rucksack hat den Vorteil, dass du gezwungen bist, minimalistisch zu packen. Nur kann es manchmal sicherer sein, einen größeren Rucksack zu haben, bevor am Ende alle möglichen Dinge außen herumbaumeln. Mach dir vorher Gedanken, was mit muss und orientiere dich an den allgemeinen Rucksackgrößen für Tagestouren (15 bis 20 Liter) und Mehrtagestouren (20 bis 35 Liter).
- Kleidung rollen: Achte darauf, dass deine Kleidung kompakt und gut verstaut ist. Eine tolle Technik hierfür ist es, die Klamotten zu rollen – so sparst du Platz und minimierst Falten. Ob du auf einer Tages- oder Mehrtagestour unterwegs bist, es lohnt sich immer, Ersatzkleidung gut zu verstauen.
- Hohlräume nutzen, Stecken & Schachteln: Nutze den Platz optimal aus, indem du kleinere Gegenstände in größere packst oder Zwischenräume ausnutzt. Stopfe zum Beispiel deine Socken in die Schuhe oder lagere Kochutensilien ineinander. Jeder Millimeter zählt!
- Packsäcke verwenden: Mit Packsäcken behältst du nicht nur den Überblick, sondern schaffst auch Ordnung im Rucksack. Besonders praktisch: Wasserdichte Packsäcke für empfindliche Gegenstände wie Elektronik oder deinen Schlafsack. So bleibt alles trocken und sicher verstaut. Es gibt auch Packsäcke mit Kompressionsventil – so schrumpft das Volumen nochmal deutlich mehr zusammen! Das könnte dich auch interessieren: Wasserdichter Wanderrucksack: Damit es innen trocken bleibt
- Kompakt packen: Packe deinen Rucksack möglichst kompakt und belade die Außenseiten nur minimal. Das verbessert deine Balance und reduziert das Risiko, irgendwo hängenzubleiben.
Mit diesen Tipps nutzt du den Platz in deinem Rucksack effizient und sorgst für Ordnung – viel Spaß beim Nachpacken!
Video: Wanderrucksack richtig packen
Was packe ich in meinen Rucksack und vor allem wie? Das OASE Alpin Center hat dazu ein tolles Video aufgenommen, in dem Bergführer Thomas alles Wichtige von der Tages- bis zur Mehrtagestour zeigt.
Rucksack packen für eine Tagestour
Eine Tagestour erfordert weniger Ausrüstung als eine Mehrtagestour. Aber auch hier ist es wichtig, deinen Wanderrucksack für die Tagestour richtig zu packen, damit du nicht unnötig viel herumschleppen musst.
Regel Nummer 1 lautet daher: Achte darauf, dass du deinen Rucksack nicht überlädst – weniger ist oft mehr, gerade wenn du nur für ein paar Stunden unterwegs bist. Inklusive Wasser solltest du auf maximal 5 Kilogramm kommen – je weniger, desto besser.
Regel Nummer 2: Leichte Sachen wie deine Regenjacke, Snacks oder die Wanderkarte gehören im Rucksack nach oben.
Stell dir dafür folgende Frage: „Wie kann ich meinen Wanderrucksack so packen, dass ich nicht ständig darin wühlen muss?“. Die Sachen, die du am häufigsten brauchst, packst du ganz nach oben!
Kennst du schon unsere Packliste für Tagestouren? Wenn nicht, dann lad sie dir am besten sofort runter!
Rucksack packen für eine Mehrtagestour
Mehrtagestouren erfordern nicht nur eine exakte Planung, sondern auch eine clevere Packstrategie. Das Ziel ist es, den Rucksack platzsparend zu packen und gleichzeitig alles Nötige dabei zu haben. Die Kleidung rollen-Technik ist hier besonders hilfreich, um Platz zu sparen und die Übersicht zu behalten.
Dein Zelt, Kochutensilien und Proviant sollten gut verstaut und nahe an deinem Rücken platziert werden. Besonders wichtig: Immer einen wasserdichten Packsack für deine empfindliche Ausrüstung verwenden!
Achte darauf, dass alles gut verstaut und fest sitzt – lose Gegenstände führen zu einem Ungleichgewicht und können dich beim Wandern behindern (und auf die Nerven gehen).
Und denk daran: Wenn du über mehrere Tage unterwegs bist, musst du eventuell den Rucksack mehrfach packen und umsortieren – bleib also flexibel.
Tipp zum Rucksackgewicht: Du tust dir selbst einen Gefallen, wenn du deinen Rucksack nicht auf mehr als 10 bis 13 Kilogramm Gesamtgewicht bringst.
Bonus-Kapitel: Wanderrucksack richtig einstellen
Den Rucksack richtig zu packen, ist die eine Sache, ihn richtig einzustellen, die andere. Wenn du beides beachtest, wirst du mit einem völlig neuen Tragegefühl belohnt.
Die goldene Regel lautet: Die Last sollte hauptsächlich auf den Hüften liegen, nicht auf den Schultern.
- Um genau dorthin zu kommen, starte, indem du zunächst alle Gurte lockerst.
- Als Nächstes ist es wichtig, dass du den Hüftgurt so festziehst, sodass er direkt über dem Hüftknochen sitzt.
- Zieh anschließend die Schultergurte an, aber nicht zu stramm – deine Arme sollten sich noch bequem bewegen und nach vorne ausstrecken lassen.
- Schließe dann den Brustgurt und verstelle ihn, falls nötig, in der Höhe – er sorgt für Stabilität und Bewegungsfreiheit vor dem Körper.
- Verwende die Lastkontrollriemen, falls nötig. Sie halten die Last nah am Körper und verhindern, dass dein Rucksack hin- und herschaukelt.
Fazit: So packst du deinen Wanderrucksack
Egal ob Tagestour, Mehrtagestour oder Trekkingabenteuer – das richtige Packen deines Rucksacks entscheidet über den Erfolg deiner Wanderung. Mit einer durchdachten Packstrategie, der cleveren Nutzung von Platz und der richtigen Verteilung des Gewichts wirst du deine Wanderung genießen, ohne dich unnötig abzuschleppen.
Folge unseren Tipps und werde zum Packprofi auf jeder Tour. Und denk dran: Der Weg ist das Ziel, aber der Rucksack muss sitzen!
Jetzt bleibt nur noch eine Frage: Wann packst du deinen Rucksack und gehst los? Wie wärs mit einem unserer nächsten Mammutmärsche – wir freuen uns auf dich!
Noch mehr Lesestoff und was du sonst noch über den richtigen Wanderrucksack wissen solltest: