Wasserdichte Trekkingschuhe: Sinnvoll, wenn es draußen regnerisch und matschig ist.

Wasserdichte Trekkingschuhe: Komfort & Schutz bei jedem Wetter

Nasse Füße können jede Tour ruinieren. Genau hier kommen wasserdichte Trekkingschuhe ins Spiel: Sie schützen dich vor Regen, Pfützen und aufgeweichten Wegen – und machen deine Wanderung nicht nur komfortabler, sondern auch sicherer. Aber wasserdicht allein reicht nicht – der Schuh muss auch zu deinem Fuß und deinem Ziel passen. Ob du eine entspannte Tagestour gehst oder dich beim Mammutmarsch an eine längere Distanz wagst – die Wahl des richtigen Modells entscheidet darüber, ob du dich frei bewegen kannst oder schon nach kurzer Zeit mit jedem Schritt kämpfst

Was macht einen Trekkingschuh wasserdicht?

„Wasserdicht“ ist nicht gleich „wasserdicht“. Wie zuverlässig ein Trekkingschuh deine Füße trocken hält, hängt von Aufbau, Material und der Verarbeitung ab. Entscheidend sind drei Faktoren:

1. Membranen – die unsichtbare Barriere

Die meisten modernen Trekkingschuhe setzen auf eingearbeitete Membranen wie Gore-Tex oder Sympatex. Diese bestehen aus hauchdünnen Schichten mit winzigen Poren: klein genug, um Wasser von außen abzuhalten, aber groß genug, damit Schweiß nach außen entweichen kann. So bleiben die Füße trocken – zumindest von außen. Bei langen Touren oder warmem Wetter kann es innen trotzdem feucht werden, weil die Atmungsaktivität begrenzt ist.

2. Leder und Synthetik mit Imprägnierung

Auch ohne Membran kann ein Schuh wasserabweisend sein. Leder-Trekkingschuhe sind von Natur aus robust und werden zusätzlich mit Wachs oder Imprägnierung behandelt. Synthetikschuhe werden meist mit speziellen Beschichtungen versehen. Der Nachteil: Die Wirkung lässt mit der Zeit nach, regelmäßige Pflege ist Pflicht.

3. Verarbeitung: Nähte und Zunge

Ein Schuh ist nur so wasserdicht wie seine Schwachstellen. Offene Nähte, schlecht verklebte Übergänge oder eine zu locker angesetzte Zunge lassen Wasser trotz Membran schnell eindringen. Gute Trekkingschuhe haben daher eine gusseted tongue (engl. für “eingesetzte Zunge”), die seitlich vernäht ist und verhindert, dass Wasser oder Schnee von oben ins Innere eindringt.

Wasserdichte Trekkingschuhe sind also ein Zusammenspiel aus Material, Membran, Imprägnierung und sauberer Verarbeitung. Nur wenn alle Elemente passen, bleiben deine Füße trocken.

Lesetipp: Gerade auf langen Touren kann Nässe schnell zu Blasen führen. In unserem Beitrag „Blasen an den Füßen – vorbeugen und behandeln“ erfährst du, wie du Druckstellen vermeidest und was im Notfall wirklich hilft.

Vorteile & Nachteile wasserdichter Trekkingschuhe

Kriterium Vorteile Nachteile
Wetterschutz Schützt zuverlässig vor Regen, Pfützen, Matsch und Schnee Kann bei starkem Regen oder langer Nässe irgendwann an Grenzen stoßen
Komfort Trockene Füße = weniger Blasenrisiko und höhere Sicherheit auf Tour Eingeschränkte Atmungsaktivität – Schweiß bleibt länger im Schuh
Vielseitigkeit Ganzjährig einsetzbar, besonders in Übergangszeit und Winter Im Hochsommer oder sehr trockenen Regionen oft zu warm
Pflege Imprägnierung erhält die Funktion lange aufrecht Ohne Pflege verliert der Schuh schnell an Schutz
Langlebigkeit Hochwertige Modelle halten viele Jahre

👉 Merke: Wasserdichte Trekkingschuhe sind ein Segen, wenn du bei wechselhaftem Wetter oder auf langen Distanzen wie beim Mammutmarsch unterwegs bist. Aber: Sie sind kein Allheilmittel – gerade im Sommer können leichtere, atmungsaktive Alternativen die bessere Wahl sein.

Worauf du beim Kauf wasserdichter Trekkingschuhe achten solltest

Wasserdichte Trekkingschuhe: Komfort & Schutz bei jedem Wetter

Der Markt ist riesig – von leichten Zustiegsschuhen bis zu massiven Bergstiefeln. Damit du nicht das falsche Paar wählst, solltest du auf diese Punkte achten:

1. Passform – das A und O

Ein wasserdichter Trekkingschuh schützt dich nur, wenn er perfekt sitzt. Zu enge Schuhe drücken, zu weite sorgen für Reibung und Blasen. Wichtig: Nachmittags oder abends anprobieren, da Füße im Laufe des Tages anschwellen. Probiere die Schuhe mit den Socken, die du auch auf Tour trägst. Außerdem ist es ratsam, von Unisex-Schuhen abzusehen und stattdessen explizit einen Schuh für Damen oder für Herren zu wählen. Denn die Passform ist geschlechterabhängig unterschiedlich.

Lesetipp: Die richtigen Socken sind fast genauso wichtig wie der richtige Schuh. Im Beitrag „Welche Socken zum Wandern – die besten Materialien und Tipps“ findest du Empfehlungen, um Druckstellen zu vermeiden und das Klima im Schuh zu verbessern.

2. Gewicht und Einsatzgebiet

  • Leichte Modelle: ideal für Tagestouren oder befestigte Wege
  • Mittelschwere Schuhe: für längere Touren, unebenes Gelände und Distanzen wie 30–55 km beim Mammutmarsch
  • Schwere Stiefel: für alpine Regionen oder Trekking mit schwerem Rucksack

3. Sohlenprofil und Grip

Rutschfeste Sohlen sind Pflicht. Achte auf ein tiefes Profil mit stabiler Gummimischung – so hast du auch auf matschigen Waldwegen oder nassen Steinen sicheren Halt.

4. Schutz vor Nässe in der Praxis

  • Membranschuh: hält Regen und Schnee ab, bietet aber weniger Atmungsaktivität
  • Leder mit Imprägnierung: sehr langlebig, kann aber ohne regelmäßige Pflege schnell durchlässig werden
  • Hybridmodelle: kombinieren Synthetik mit Membran und leichterem Gewicht

5. Verarbeitung und Details

  • Doppelte Nähte an Belastungspunkten
  • Seitlich vernähte Zunge, damit kein Wasser eindringt
  • Gepolsterter Schaft für Halt und Komfort

👉 Unser Tipp: Kauf deine Schuhe nicht spontan im Internet, sondern geh in ein Fachgeschäft. Online lassen sich zwar verschiedene Filter und Marken bei deiner Suche einstellen. Vor Ort im Laden kannst du jedoch verschiedene Modelle testen, bekommst wichtige Informationen zur richtigen Form und senkst das Risiko eines Fehlkaufs. Such dir ein Geschäft mit breitem Sortiment, damit du auch bei speziellen Anforderungen die richtige Option hast. Wenn du sparen möchtest, schau vorher, wo es vielleicht gerade eine Rabatt-Aktion gibt.

Kategorien von Trekkingschuhen – welcher passt zu deinem Abenteuer?

Nicht jeder Trekkingschuh ist gleich. Hersteller teilen ihre Modelle in verschiedene Kategorien ein – je nach Gelände, Belastung und Einsatzzweck. So findest du schneller heraus, welches Modell für dein persönliches Abenteuer wirklich geeignet ist.

Kategorie Eigenschaften Einsatzgebiet & Untergründe Geeignet für
A – Leichte Wanderschuhe (Halbschuhe) Niedriger Schaft, flexible Sohle Spaziergänge, Stadt, einfache Wege Einsteiger, Tagesausflüge
A/B – Allround-Wanderschuhe Halbhoher Schaft, stabilere Sohle Waldwege, Mittelgebirge, leichte Trekkingtouren Tages- und Wochenendtouren, Mammutmarsch (30 km)
B – Klassische Trekkingschuhe / Wanderstiefel Fester Schaft, robuste Sohle Mehrtageswanderungen, unebenes Gelände, Mittel- und Hochgebirge Mammutmarsch (30–55 km), längere Touren mit Gepäck
B/C – Anspruchsvolle Trekkingschuhe Hoher Schaft, sehr stabil, steifere Sohle Alpines Gelände, Geröll, Schneefelder Ambitionierte Bergwanderer
C – Bergstiefel Sehr steif, steigeisenfest Hochgebirge, Gletscher, Expeditionen Alpinisten, nicht für klassisches Trekking gedacht

👉 Unser Tipp: Für die meisten Wander- und Trekkingtouren – und auch für Mammutmarsch-Teilnehmer – sind A/B- oder B-Schuhe die beste Wahl. Sie kombinieren Komfort mit Stabilität und schützen zuverlässig vor Nässe, wenn du dich für eine wasserdichte Variante entscheidest.

Lesetipp: Wenn du unsicher bist, welches Modell zu deinem Gelände passt, hilft unser Beitrag „Unterschied Wanderschuhe vs. Trekkingschuhe“. Dort erfährst du, welche Eigenschaften wirklich entscheidend sind – je nach Tourenprofil und Einsatzgebiet.

Pflege wasserdichter Trekkingschuhe – so bleiben sie lange dicht

Selbst der beste wasserdichte Trekkingschuh verliert mit der Zeit seine Schutzwirkung, wenn du ihn nicht richtig pflegst. Mit ein paar einfachen Schritten stellst du sicher, dass deine Schuhe viele Touren überstehen und dich auch auf langen Distanzen zuverlässig begleiten.

1. Reinigen nach jeder Tour

  • Groben Schmutz mit einer Bürste oder einem feuchten Tuch entfernen.
  • Innensohle herausnehmen und trocknen lassen.
  • Bei stärkeren Verschmutzungen lauwarmes Wasser nutzen – keine aggressiven Reinigungsmittel, die die Membran oder das Leder angreifen.

2. Richtig trocknen

  • Schuhe niemals direkt auf die Heizung stellen – das lässt das Leder spröde werden und kann Verklebungen lösen.
  • Stattdessen bei Zimmertemperatur trocknen lassen, ggf. Zeitungspapier einlegen (mehrfach wechseln).

3. Regelmäßig imprägnieren

  • Auch Membran-Schuhe brauchen eine Imprägnierung, damit das Außenmaterial wasserabweisend bleibt.
  • Am besten nach der Reinigung ein Spray oder Flüssig-Imprägniermittel auftragen.
  • Bei Lederschuhen zusätzlich Wachs oder Lederfett nutzen – das hält das Material geschmeidig.

4. Kontrolle der Nähte und Dichtungen

  • Überprüfe regelmäßig die Nähte, Verklebungen und die Zunge. Hier treten die ersten Schwachstellen auf, wenn Schuhe altern.
  • Eine frühzeitige Nachbehandlung verhindert, dass Feuchtigkeit eindringt.

👉 Achtung – typische Pflegefehler:

  • Schuhe in der Sonne oder auf der Heizung trocknen.
  • Zu viel Fett oder Wachs verwenden – das macht das Leder zwar weich, kann aber die Atmungsaktivität massiv einschränken.
  • Imprägnierung vergessen: Sobald sich die Außenseite vollsaugt, wird es im Schuh unangenehm kühl.

Lesetipp: Auch die besten Schuhe verlieren ihren Schutz, wenn dich das Wetter überrascht. In unserem Beitrag „Wandern bei Regen – die wichtigsten Tipps“ erfährst du, wie du dich zusätzlich vor Nässe schützt und worauf du bei Ausrüstung und Bekleidung achten solltest.

Alternative: Wann Synthetik ohne Membran besser ist

Nicht immer sind wasserdichte Trekkingschuhe die beste Wahl. Gerade in heißen Sommern oder sehr trockenen Regionen kann ein atmungsaktiver Schuh ohne Membran die angenehmere Lösung sein.

  • Sommerhitze: Wasserdichte Membranen halten zwar Regen ab, stauen aber auch Hitze und Schweiß. Bei 25 °C und mehr fühlen sich viele Wanderer in leichten, luftdurchlässigen Synthetikschuhen wohler.
  • Hohe Atmungsaktivität: Ohne Membran verdunstet Feuchtigkeit schneller. Das hält deine Füße trockener – trotz Schweiß.
  • Gewichtsvorteil: Synthetikmodelle sind oft leichter als vergleichbare Lederschuhe mit Membran. Das spart Energie auf langen Strecken.
  • Einsatzgebiet: Perfekt für Tagestouren bei stabilem Wetter, Trekking in südlichen Regionen oder für Wanderer, die schnelle Trocknung wichtiger finden als absoluten Nässeschutz.

👉 Unser Tipp: Wer häufig bei sehr unterschiedlichen Bedingungen unterwegs ist, sollte überlegen, zwei Paar Schuhe im Schrank zu haben: wasserdicht für Regen und Winter – atmungsaktiv für den Sommer.

Mit einem Mammutmarsch deine Vorbereitung krönen

Regen beim Mammutmarsch: Hier lohnen sich wasserdichte Wanderschuhe.

Beim Mammutmarsch geht es darum, deine eigenen Grenzen zu verschieben. Damit das gelingt, muss dein Schuhwerk bereits vor dem Event erprobt und eingelaufen sein.

  • Vorbereitung ist alles: Starte rechtzeitig mit kürzeren Trainingstouren (5–15 km), steigere dich dann auf 20 km oder mehr. So stellst du sicher, dass deine Schuhe gut eingelaufen sind und keine Druckstellen verursachen.
  • Realistische Distanzen: Wenn du am Eventtag 30, 42, 55 oder sogar 100 km gehen willst, solltest du die Schuhe vorher bereits auf langen Strecken getragen haben. Nur so weißt du, wie sie sich bei Belastung verhalten.

👉 Merke: Die Schuhe läufst du vorher ein – beim Mammutmarsch geht es darum, mit ihnen deine große Herausforderung zu meistern.

Unser Fazit – wasserdichte Trekkingschuhe als Basis für dein Abenteuer

Ob Regen, Schlamm oder Schneematsch – wasserdichte Trekkingschuhe sind die beste Wahl, wenn du bei deiner liebsten Sportart zuverlässig geschützt sein willst. Im Unterschied zu simplen Gummistiefeln bieten sie Halt, Stabilität und Atmungsaktivität. Wer hingegen maximale Unterstützung braucht, greift vielleicht eher zu klassischen Wanderstiefeln. Wichtig ist: Der Schuh muss zu deinem Einsatzgebiet passen – und zu dir.

Wenn du dir bei diesem Artikel nur eines mitnimmst, dann: Passende, wasserdichte Schuhe sind  eine wichtige Grundlage, damit du draußen Kilometer machst, ohne an nassen Füßen zu scheitern. Bereite dich gut vor, laufe deine Schuhe rechtzeitig ein – und dann steht deiner großen Tour nichts im Weg.

Also, bereit deine Trekkingschuhe dem ultimativen Test zu unterziehen? Dann melde dich hier für deinen nächsten Mammutmarsch an. 😉

FAQ – häufige Fragen zu wasserdichten Trekkingschuhen

Sind alle Trekkingschuhe automatisch wasserdicht?

Nein. Viele Modelle bestehen aus Synthetik oder Leder ohne Membran. Achte in der Produktbeschreibung oder auf der Seite des Herstellers auf Hinweise wie „Gore-Tex“, „Texapore“ oder „wasserdicht“.

Was ist der Unterschied zwischen Trekkingschuhen und Wanderstiefeln?

Trekkingschuhe sind meist niedriger, leichter und flexibler. Wanderstiefel bieten dagegen mehr Knöchelstabilität und eignen sich besser für schweres Gelände oder Mehrtageswanderungen mit Gepäck.

Wie lange bleibt ein Trekkingschuh wasserdicht?

Das hängt von Pflege und Nutzung ab. Mit regelmäßiger Reinigung und Imprägnierung bleibt die Schutzschicht viele Jahre erhalten. Vernachlässigst du die Pflege, kann die Dichtigkeit schon nach kurzer Zeit nachlassen.

Kann ich wasserdichte Schuhe auch im Sommer tragen?

Ja, aber sie können in der Hitze weniger atmungsaktiv sein. Wer viel in trockenen, warmen Regionen unterwegs ist, wählt besser ein leichteres Modell ohne Membran.

Sind Gummistiefel eine Alternative zum Wandern?

Nur bedingt. Gummistiefel sind zwar 100 % wasserdicht, bieten aber weder Halt noch Atmungsaktivität. Für ernsthafte Touren sind sie keine gute Antwort auf die Anforderungen, die längeres Gehen stellt.

Autorin: Lenita Behncke

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