Couchpotato-Inspiration: 4 Must-See Wanderfilme
Der November ist angebrochen, draußen ist es kalt, nass und grau. Die Mammutmarsch-Saison ist für dieses Jahr praktisch vorbei und mit den letzten Sonnenstrahlen schwindet bei dem ein oder anderen vielleicht auch die Motivation, lange Wanderungen zu unternehmen. Dass die kalte Jahreszeit aber kein Grund ist, das Training sausen zu lassen, muss ich euch nicht sagen. Als kleine Erinnerungsstütze: 4 gute Gründe, warum ihr im Herbst und Winter erst recht wandern gehen solltet.
Es ist aber natürlich auch mal vollkommen okay, einen Couchpotato-Tag einzulegen. Füße hoch, Tee in die Hand und einfach in die Ferne träumen – am besten mit einem guten Film. Ich möchte dir heute meine persönlichen Top-Wanderfilme zeigen, die garantiert Fernweh auslösen und Dich motivieren, bald wieder die Wanderschuhe zu schnüren.
Der große Trip – Wild
Der Pacific Crest Trail ist unter Wanderbegeisterten inzwischen weltbekannt – spätestens seit der Abenteuerfilm “Wild” mit Reese Witherspoon die Kinos erobert hat. Falls du ihn noch nicht kennst: Es besteht Nachholbedarf!
Die Protagonistin Cheryl Strayed ist heroinabhängig, ihre Ehe scheitert – kurz: Ihr Lebens scheint nur aus Hindernissen zu bestehen. Um sich selbst wiederzufinden, geht sie allein los – über 4.000 Kilometer auf dem Pacific Crest Trail. Was folgt, ist keine romantische Wander-Idylle, sondern eine emotionale Reise voller Rückschläge, Erinnerungen und innerer Kämpfe.
Klingt nach Klischee? Ist es nicht. Leichte Kost ist dieser Streifen definitiv nicht. Wild ist intensiv, ehrlich und visuell beeindruckend. Mich hat er nachdenklich und emotional gestimmt. Fasziniert hat mich nicht nur die packende Story, sondern auch die schauspielerische Leistung der Darsteller und die faszinierenden Landschaftsaufnahmen, die direkt mein Fernweh geweckt haben.
Art: Drama / Biografie
Erscheinungsjahr: 2014
Länge: 115 Minuten
Originalsprache: Englisch
Do more with less: Ein Film von Wanderern für Wanderer
Wir bleiben auf dem Pacific Crest Trail. Do more with Less ist ein Film, der eine besondere Abenteuerlust in mir geweckt hat. Dabei handelt es sich um ein groß angelegtes Non-Profit-Projekt, das mehr als Hundert PCT-Wanderern eine Stimme gibt. Auf 4.000 Kilometern zwischen Mexiko und Kanada erfährt der Zuschauer eine Menge über die Eindrücke, Hürden und den inneren Antrieb von Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Die Doku ist auf Englisch und kostenlos verfügbar – ein echtes Geschenk für alle, die sich fürs Weitwandern interessieren. Egal, ob Du selbst schon über einen Fernwanderweg nachdenkst oder einfach wissen willst, was Menschen antreibt, wochenlang durch die Wildnis zu marschieren: Dieser Film übers Wandern ist inspirierend und authentisch.
Art: Dokumentarfilm
Erscheinungsjahr: 2017
Länge: 186 Minuten
Originalsprache: Englisch
Tracks – Spuren
“Sehr geehrter Mister Fischer, ich plane, durch die australische Wüste zu wandern. Von Alice Springs bis zum Indischen Ozean. Eine Strecke von 3.200 Kilometern. Wenn die Leute mich fragen, warum ich das machen will, antworte ich nur: Warum nicht?”
“Tracks”, in der deutschen Verfilmung als “Spuren” betitelt, hat mich von Sekunde 1 an gepackt. Eine junge Frau bricht mit ihrem Hund und vier Kamelen zu einer Solo-Wanderung auf – mitten durch die australische Wüste. Um das verrückte Projekt zu finanzieren, schließt die Wanderin einen Deal mit “National Geographics” ab.
Was mich besonders beeindruckt hat: die paradoxe Grätsche zwischen absoluter Einsamkeit und dem entstandenen Medienhype. Ein Film, der nicht nur zum Wandern im Kopf einlädt, sondern auch dazu, mutiger zu träumen.
Art: Abenteuer / Dokumentarfilm
Erscheinungsjahr: 2013
Länge: 113 Minuten
Originalsprache: Englisch
The Way Back – Der lange Weg
Mit einer vergnügten Wanderung aus Leidenschaft hat dieser Film nichts zu tun. Doch auch, wenn das Stück nicht unbedingt eure Wanderlust weckt, sondern eher abschreckend wirkt, ist “The Way Back” meiner Meinung nach ein absolutes Must-See!
Dieser Film hat mit einer gemütlichen Wanderung bei Sonnenschein nichts zu tun – aber gerade deshalb ist er so eindrucksvoll. Das US-amerikanische Drama The Way Back basiert auf einem Roman von Slawomir Rawicz und erzählt die Flucht einer Gruppe Häftlinge aus einem sibirischen Lager während des Zweiten Weltkriegs. Die Männer kämpfen sich über Tausende Kilometer durch Schnee, Wüste und Hunger – bis nach Indien. Keine leichte Kost, aber extrem bewegend.
Mir hat der Film Gänsehaut gemacht. Während ich in Sicherheit auf meinem gemütlichen Sofa lag und den Figuren dabei zusah, wie sie sich durch Schneestürme kämpften, Stacheldrahtzäune durchtrennten und vor Hunger fast umkamen, wurde mir wieder einmal bewusst, wie gut es mir geht. Vielleicht werde ich beim nächsten Mammutmarsch an diesen Film denken und mir vor Augen halten: “Ich bin so privilegiert, dass ich aus Lust und Laune 100 Kilometer wandern darf.” The Way Back ist eindeutig einer der Couchpotato-Filme, die nicht nur unterhalten, sondern den Blick auf das Leben verändern.
Art: Drama
Erscheinungsjahr: 2010
Länge: 133 Minuten
Originalsprache: Englisch
Pilgern auf Französisch
Nach so viel Dramatik kommt zum Schluss noch ein lustiger und echter Feel-Good-Movie: Pilgern auf Französisch.
Die drei Geschwister Clara, Claude und Pierre könnten unterschiedlicher nicht sein und stehen sich nicht besonders nah. Als ihre Mutter verstirbt, hoffen die drei aufs Erbe. Doch sie machen die Rechnung ohne die verstorbene Mutter, die sich etwas ganz Besonderes ausgedacht hat, um ihre Kinder wieder zu vereinen: Das Erbe wird erst ausgezahlt, wenn die drei als Pilger nach Santiago de Compostela wandern – und zwar gemeinsam!
Zugegeben, hier und da werden Klischees bedient. Trotzdem ist der Film charmant, witzig und hat Herz. Noch dazu hat mich die Story gut unterhalten und auf jeden Fall zum Lachen gebracht! Ideal für alle, die Lust auf eine leichtere Story haben.
Art: Komödie
Erscheinungsjahr: 2005
Länge: 107 Minuten
Originalsprache: Französisch
Was ist euer Top-Wanderfilm?
Ob epische Doku, krasse Biografie oder leichte Komödie – Filme übers Wandern gibt’s für jeden Geschmack. Jetzt bist du dran: Welcher Wanderfilm darf auf deiner Must-See-Liste auf keinen Fall fehlen? Schreib es in die Kommentare und inspiriere uns!
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