Von wegen Off-Season: 4 Gründe, warum du im Herbst und Winter erst recht wandern solltest

Die letzten warmen Tage sind nun endgültig dem tristen Herbstwetter gewichen und wir müssen uns wohl oder übel vom Sommer verabschieden. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir ab sofort zu Hause sitzen und betrübt aus dem Fenster schauen müssen. 

Gerade jetzt ist es wichtig, Wind und Wetter zu trotzen und Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Zugegeben, bei dem fiesen Schmuddelwetter, das der Herbst mit sich bringt, fällt es manchmal schwer, vor die Tür zu gehen. Immerhin gibt es so viele andere Optionen: Die gemütliche Couch, ein dampfender Glühwein, ein Serienmarathon auf Netflix… ABER das ist keine Ausrede, denn Wandern geht zu jeder Saison! Und wer einen Mammutmarsch bezwingt, ist hart im Nehmen und lässt sich auch von kalten Temperaturen und ein bisschen Regen nicht abhalten, oder? 😉 

Und für alle die noch ein wenig Motivation brauchen, um auch im Winter regelmäßig ihre Wanderschuhe zu schnüren: Euer Körper wird es euch danken! Hier kommen vier Gründe, warum Wandern euch gesund durch die kalte Jahreszeit bringt. 

 

1. Du stärkst dein Immunsystem 

Im Büro, in der U-Bahn oder an der Supermarktkasse: Wir kommen ständig mit Keimen in Kontakt. Normalerweise kann uns das nicht viel anhaben – dem Immunsystem sei Dank. Aber gerade im Herbst und Winter werden unsere Abwehrkräfte ganz schön herausgefordert. Eine fette Erkältung mit allem, was dazugehört, bleibt oft nicht aus. 

Natürlich kann man nicht jeden Infekt verhindern. Trotzdem können wir unser Immunsystem unterstützen und so dafür sorgen, dass die nächste Erkältung milder verläuft oder sogar ganz ausbleibt. 

Was eigentlich jedes Kind weiß, wird trotzdem häufig unterschätzt: Körperliche Aktivität – am besten an der frischen Luft – stärkt die Abwehrkräfte! Und nein, das bedeutet nicht, dass du jede Woche eine Mammutstrecke hinter dich bringen musst. Es muss nicht immer die krasse Ultrawanderung sein. Viel wichtiger ist, dass du dich regelmäßig bewegst. 

2. Du stärkst dein Herz-Kreislauf-System

Hier gilt genauso: Es muss nicht immer die schnelle und anstrengende Joggingrunde sein! Auch Wandern verbessert die Ausdauer und senkt Puls und Blutdruck – zumindest, wenn ihr euch regelmäßig aufraffen könnt. Allzu oft vergisst man, dass auch das Herz ein Muskel ist, der trainiert werden muss. Und zwar nicht nur irgendein Muskeln, sondern wohl der Allerwichtigste überhaupt. 

Je nach Wanderstrecke und Körpergewicht verbrennt man übrigens bis zu 600 Kilokalorien in der Stunde – fast wie beim Laufen! Wie das sein kann? Beim Wandern machen wir kleinere, und deshalb fast doppelt so viele Schritte!

Danach hat man sich auf jeden Fall ein ordentliches Abendessen verdient.

3. Du stärkst Knochen und Gelenke

Wusstest du, dass Muskeln ein Gedächtnis haben? Sie können sich an Belastungen erinnern! Zum Glück, denn auf diese Weise merkt sich der Körper, wenn wir uns anstrengen. Die Folge: Wir sind beim nächsten Mal besser auf die körperliche Herausforderung vorbereitet, da sich die Muskelfasern vergrößern.  

Starke Knochen sind außerdem das perfekte Werkzeug, um Osteoporose (eine Störung im Knochenstoffwechsel) vorzubeugen. In Deutschland sind zurzeit rund 6 Millionen Frauen und immerhin auch eine Millionen Männer ab 50 Jahren betroffen. “Ab 50” klingt für viele von uns vielleicht noch viel zu weit weg, um sich ernsthaft damit auseinander zu setzen. Aber: Diese Erkrankung kann auch Jüngere treffen! Das Tückische dabei ist, dass Betroffene erst mal lange nicht spüren, dass ihre Knochen porös und löchrig sind. Wenn sie es dann bemerken – zum Beispiel durch einen Sturz – ist es oft schon zu spät, um den Schaden zu begrenzen.

Und selbst, wenn Osteoporose für dich kein Thema ist: Ab dem 30. Lebensjahr verlieren wir jährlich ein Prozent unserer Muskelmasse. Traurig, aber wahr… Dem können wir nur durch regelmäßige Bewegung entgegenwirken. 

“Kümmere dich um deinen Körper. Es ist der einzige Ort, den du zum Leben hast.” 

Starke Knochen und Gelenke machen dich außerdem viel weniger anfällig für Verletzungen aller Art! Ganz egal, ob du unglücklich umknickst, dir eine Zerrung zuziehst oder dich stößt: Wenn du regelmäßig wanderst, werden vor allem im Unterkörper Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder stabilisiert und können dementsprechend besser Belastungen standhalten.

4. Wandern tut der Seele gut 

Endorphin, Serotonin, Dopamin: Lange Wanderungen verstärken nachweislich die Ausschüttung dieser Glückshormone. Das Stresshormon Kortisol wird hingegen gehemmt. Praktisch, oder? 

In einer Welt, in der wir ständig erreichbar und verfügbar sein sollen, tut eine Auszeit im Wald oder den Bergen einfach nur gut. Das Handy einfach mal auf Flugmodus stellen, und die Natur wahrnehmen, die so viel mehr zu bieten hat als dieser kleine Bildschirm.

“Im Wald gibt es kein WLAN, aber eine viel bessere Verbindung.”

Wusstet ihr, dass Wandern sogar als Therapie bei Depressionen eingesetzt wird? Das Naturerleben in Kombination mit körperlicher Anstrengung wirkt nachweislich stimmungsaufhellend. Und wann könnte man das besser gebrauchen als zur Herbst- und Winterzeit, wenn die Sonnenstunden immer seltener werden und die hellen, warmen Tagen immer öfter der nasskalten Dunkelheit weichen? 

“Wandern ist eine Tätigkeit der Beine und ein Zustand der Seele.”

Okay, vielleicht denkt ihr gerade an euren letzten Mammutmarsch und fragt euch, ob man nach 70, 80 oder 90 Kilometern noch von “stimmungsaufhellend” sprechen kann. Aber selbst der härteste Mammutmarsch ist doch irgendwie (zumindest im Nachhinein) Balsam für die Seele, oder? 

Der Winter ist keine “Off-Season”, wenn es um’s Wandern geht. Wanderschuhe schnüren, Proviant einpacken und auf geht’s. 🙂

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