Blasen an den Füßen vorbeugen & behandeln – unsere besten Tipps!

Das Dealen mit Blasenpflastern hat in unserer Mammutherde fast schon Tradition. Klingt nach Spaß, ist es aber nicht – vielleicht noch in dem kurzen Moment des Tauschhandels, aber den Großteil der Zeit tut es einfach nur weh. Damit du beim Wandern und während eines Mammutmarschs möglichst keine Probleme mit Blasen an den Füßen haben musst, haben wir diesen Ratgeber geschrieben. Darin erfährst du, wie du deine Füße am besten schützt und was du tun kannst, um Blasen zu vermeiden.

Wie entstehen Blasen an den Füßen?

Blasen an den Füßen sind das Ergebnis von Reibung und Druck – meistens an Stellen wie den Zehen oder Fersen. Schuld daran sind oft schlecht sitzende Schuhe, Socken mit störenden Nähten. Feuchtigkeit, sei es durch Schwitzen oder externe Nässe verschärft das Problem, indem sie die Haut aufweicht und anfälliger für Blasenbildung macht.

Wenn die Haut ständig an einer Stelle reibt, lösen sich die oberen Hautschichten von den unteren. Die Folge: Gewebeflüssigkeit sammelt sich im entstandenen Hohlraum zwischen den Hautschichten an – die klassische Blase entsteht. Eine Blase schützt also die Haut und unterstützt die Heilung.

8 Tipps und Tricks, wie du Blasen an den Füßen vorbeugst

Bevor wir dir unsere gesammelten Ratschläge und Hausmittel verraten, noch eine Sache vorweg: Jeder Mensch ist super individuell – angefangen bei der Hautbeschaffenheit über die Fußform bis hin zum Lebensstil. Weil etwas bei Person A und B geholfen hat, muss es nicht die richtige Lösung für Person C sein. Daher gilt hier das Gleiche wie bei der allgemeinen Vorbereitung auf den Mammutmarsch: Ausprobieren! Teste bei deinen Trainingsrunden, was für deine Haut und deine Ferse am besten funktioniert, sodass du im Idealfall ohne eine Blase am Fuß durchs Ziel kommst.

Schmerzhafte Blasen beim Mammutmarsch

1.    Wähle die richtigen Schuhe

Einer der wichtigsten Faktoren, um Blasen zu vermeiden, ist die Auswahl der richtigen Schuhe. Deine Wanderschuhe sollten bequem sein, gut passen und für Langstreckenwanderungen ausgelegt sein. Lass dich hierfür am besten beraten und investiere in den Service und die Fachkenntnisse der Verkäufer deines Vertrauens – in aller Regel zahlt es sich am Ende aus. Neue Schuhe solltest du am Anfang einlaufen, um die Gefahr von Druck- und Reibungsstellen auf längeren Touren zu minimieren. Kleine Spaziergänge und Wanderungen eignen sich zum Einlaufen am besten. Je besser die Schuhe von Anfang an passen, desto weniger Stress hast du damit.

Top-Tipps zur Wahl der richtigen Schuhe:

  • Wähle gut passende, für lange Wanderungen geeignete Schuhe – sie dürfen nicht zu klein sein, denn auf längeren Distanzen schwellen Füße an.
  • Vermeide Schuhe, die zu locker sitzen, denn wenn die Ferse im Schuh hin- und herrutscht, lassen Blasen nicht lange auf sich warten.
  • Die Beratung in einem Fachgeschäft kann sich für deinen Schuhkauf lohnen, um das passende Modell für deine Fußform zu finden.
  • Trage Schuhe vor dem Wandern ein.

2.    Wanderschuhe richtig schnüren

Zu locker geschnürte Schuhe sorgen für Reibung und am Ende fiese Blasen an den Füßen. Schnüre deine Schuhe daher fest, aber so, dass es noch bequem ist. Auch zu eng geschnürte Schuhe können Blasen an den Füßen verursachen, indem der Druck auf bestimmte Stellen erhöht wird. Nach dem ersten Kilometer lohnt es sich, die Schnürung nochmal anzupassen. So verhinderst du, dass dein Fuß im Schuh rutscht und unnötiger Druck auf empfindliche Stellen entsteht. Achte auch darauf, dass die Schnürung gleichmäßig sitzt, damit nichts einschneidet oder drückt.

3.    Mit den passenden Socken Blasen vorbeugen

Auch die Wahl der Socken ist entscheidend, um Blasen an den Füßen zu vermeiden. Setze auf feuchtigkeitsableitende Materialien, denn sie helfen, die Füße trocken zu halten. Doppellagige Socken und nahtfreie Varianten können zusätzlichen Schutz bieten.

Top-Tipps zur Wahl deiner Wandersocken:

  • Wähle Socken, die eng anliegen und keine Falten werfen
  • Trage die Socken vor dem Wandern ein
  • Wenn du die Socken schon vor dem Event 1-2 Tage trägst, schmiegen sie sich gut an den Fuß an

Lese-Tipp: Welche Socken zum Wandern: Dein ultimativer Socken-Guide für glückliche Füße – so findest du die passenden Socken für blasenfreie Wanderungen.

4.    Füße gut pflegen

Regelmäßige Fußpflege kann das Risiko von Blasen deutlich verringern. Dazu gehören das tägliche Waschen und sorgfältige Abtrocknen der Füße, besonders zwischen den Zehen. Es ist auch ratsam, die Fußnägel kurz und glatt zu halten, um Druckstellen und Verletzungen zu vermeiden. Fußpuder kann helfen, die Füße trocken zu halten, während spezielle Cremes oder Gels deine Haut geschmeidig halten.

Hausmittel & Pflegetipps für deine Füße:

  • Wasche deine Füße regelmäßig und trockne sie gut ab
  • Denk dran, deine Fußnägel zu schneiden – nichts ist nerviger (und unnötiger) als ein zu langer Nagel, der sich in den benachbarten Zeh bohrt und eine Wunde verursacht
  • Verwende Fußpuder oder Cremes (z. B. Hirschtalgcreme), um deine Haut geschmeidig zu halten

Auch lesenswert: 10 Tipps für gesunde Füße und mehr Spaß beim Wandern

5.    Auch deine Füße wollen trainiert werden

Hab beim Training für eine Langstreckenwanderung auch dein Füße in Kopf. Denn auch sie wollen auf die ungewohnten Belastungen vorbereitet werden. Neben Wanderungen mit steigernder Distanz, solltest du regelmäßig Fußübungen machen. Barfußlaufen auf verschiedenen Untergründen hilft ebenfalls, die Füße zu stärken und sie an unterschiedliche Bedingungen zu gewöhnen.

6.    Ernähre dich ausgewogen und trinke genug

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, unterstützt die Gesundheit deiner Haut und kann helfen, Blasen vorzubeugen. Das ist keine kurzfristige Maßnahme, sondern sollte langfristig erfolgen, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Eine Rolle spielen hierbei Zink, Vitamin A und E.

Auch wenn es sich wie ein tretmühlenartiger Ratschlag an deine Oma anhört, genug zu trinken ist enorm wichtig, damit deine Haut elastisch und widerstandsfähig zu halten. Noch so ein Ratschlag: Vermeide übermäßigen Alkohol- und Koffeinkonsum, denn sie entziehen deinem Körper Wasser. Wenn du nicht anders kannst, trinke zumindest ausgleichend mindestens ein Glas Wasser.

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7.    Kritische Stellen am Fuß tapen

Nach ein paar Touren, weißt du, wo deine „Problemstellen“ am Fuß sind. Schütze empfindliche Stellen wie die Ferse oder die Außenseite der kleinen Zehen, bevor es überhaupt scheuert, indem du sie tapst. Ein festes Tape wie Leukotape hält auch bei langen Touren und verhindert, dass sich Blasen bilden. Einfach vor der Wanderung faltenfrei auf die trockene Haut kleben und gut andrücken.

8.    Mach Pausen und check deine Füße

Gönn deinen Füßen zwischendurch eine Pause – besonders bei langen Wanderungen. Sobald du Reibung oder Druck spürst, halte kurz an und schau nach, was los ist. Oft reicht es schon, die Socken zu wechseln oder ein Blasenpflaster aufzukleben, um größere Probleme zu vermeiden.

  • Achte darauf, ob sich irgendwo Reibung oder eine Rötung bemerkbar machen – wenn ja, klebe ein Blasenpflaster auf die Stelle oder nutze Tape
  • Ziehe bei längeren Pausen deine Socken aus und lege sie zum Trocknen in die Sonne
  • Wenn deine Socken feucht sind, zieh trockne Wechselsocken an

Geht’s wirklich ganz ohne Blasen an den Füßen?

Wir sollten uns keine Illusionen machen: Beim Mammutmarsch legen wir enorme Distanzen zurück. Das geht nicht spurlos an uns und unseren Füßen vorbei. Wenn selbst die beste Vorbereitung nichts nützt, gibt es zum Glück immer noch Blasenpflaster, hilfsbereite SanitäterInnen an den Verpflegungspunkten und natürlich deinen eisernen Willen. Aber mit all unseren Hausmitteln und Tipps wirst du sicher Schlimmeres verhindern.

Lese-Tipp: Dein Guide für die richtige Vorbereitung

Blase am Fuß: Was tun?

Blasen behandeln beim Extremwandern

Da stellt sich gleich die erste Frage: „Blase aufstechen, ja oder nein?” Die Antwort: „Auf keinen Fall!”. Geschlossene Blasen an den Füßen (oder auch an anderen Körperstellen) sollten grundsätzlich nicht geöffnet oder aufgestochen werden, denn sie haben ihren Sinn und ihre Berichtigung. Die Hautschicht über der Blase schützt die geschädigte Haut vor Keimen, gleichzeitig unterstützt das Wundwasser die Heilung der verletzten Hautschicht.

Sofortmaßnahmen bei einer geschlossenen Blase:

  • Checke, ob sich Steinchen im Schuh oder in deinen Socken versteckt haben.
  • Klebe ein ausreichend großes, (am besten) polsterndes (Blasen-)Pflaster auf die betroffene Stelle, um die Reibung und den schmerzhaften Druck zu minimieren. Mit Tape kannst du es zusätzlich fixieren.
  • Wechsle deine Socken, falls sie feucht geworden sind.
  • Sorge dafür, dass die Blase am Fuß sauber und trocken bleibt und tausche das Pflaster regelmäßig aus, wenn es schmutzig oder feucht geworden ist. Ein spezielles Blasenpflaster löst sich von alleine ab, sobald die Blase abgeheilt ist – daher musst du es nur wechseln, wenn Schmutz darunter gekommen ist oder sich die Stelle entzündet.
  • Trockne deine Füße und lass frische Luft an deine Füße, wann immer es dir möglich ist.

SOS-Sofort-Tipps bei einer offenen Blase am Fuß

Bei den ersten Anzeichen von Reibung oder Druck solltest du unmittelbar handeln. Ist es allerdings schon zu spät und deine Blase am Fuß offen, solltest du sofort handeln. Blasenpflaster, Tape oder spezielle Gel-Pads können hier eingesetzt werden, um die betroffene Stelle zu schützen und eine Entzündung zu vermeiden

Offene Blase am Fuß behandeln:

  • Entferne die abgelösten Hautschichten rund um die Blase nicht
  • Desinfiziere die Stelle mit einem Wundspray oder trage eine Wundcreme auf
  • Klebe ein atmungsaktives Pflaster über die Stelle oder lege einen Wundverband an
  • Bei Vorerkrankungen oder großflächigeren Stellen solltest du vorsichtshalber einen Arzt konsultieren

Blasenfrei wandern: Unser Fazit zu Blasen an den Füßen

Blasen müssen kein unvermeidlicher Teil des Langstreckenwanderns sein. Mit den richtigen Schuhen und Socken, sorgfältiger Fußpflege, angemessenem Training, regelmäßigen Pausen, einer bewussten Ernährung und indem du bei den ersten Anzeichen von Reibung schnell reagierst, kannst du deine Wanderungen genießen, ohne durch Blasen ausgebremst zu werden. Denke daran, auf deinen Körper zu hören und nichts zu erzwingen oder gar Schmerz unnötig lange auszuhalten. Hast du Blasen an den Füßen ist es auf jeden Fall besser, schnell zu reagieren als die Zähne noch ein paar Kilometer länger zusammenzubeißen.

Jetzt, wo du weißt, wie es auch ohne Blasen geht, kann dich nichts mehr abhalten. Sehen wir uns beim nächsten Mammutmarsch?🦣 Zu den Events ▶️

FAQ: Blasen an den Füßen & Fuß-Taping beim Wandern

Wie entstehen Blasen an den Füßen?
Blasen entstehen durch Reibung und Druck, meist an Stellen wie Fersen oder Zehen. Schlecht sitzende Schuhe, feuchte Socken oder lange Belastungen verstärken das Risiko.

Wie lange bleibt eine Blase am Fuß?
Das hängt von der Größe der Blase ab. In der Regel heilt eine Blase innerhalb von ein paar Tagen bis einer Woche von selbst, wenn sie nicht weiter gereizt wird.

Sollte man Blasen aufstechen oder nicht?
Wenn die Blase nicht schmerzt oder stört, lass sie am besten in Ruhe. Ist sie jedoch groß oder verursacht Schmerzen, lass sie am besten von einem Arzt öffnen, um Infektionen zu vermeiden.

Was tun bei einer Blutblase am Fuß?
Eine Blutblase entsteht, wenn die Reibung so stark ist, dass kleine Blutgefäße unter der Haut reißen und sich Blut mit der Gewebeflüssigkeit in der Blase vermischt. Auch wenn es verlockend ist – diese Blase solltest du nicht aufstechen.

Warum sollte man seine Füße tapen?
Taping schützt empfindliche Stellen vor Reibung und Druck, bevor Blasen überhaupt entstehen. Besonders hilfreich ist es an der Ferse, den Zehen oder dem Ballen.

Welches Tape eignet sich am besten für die Füße?
Am besten funktioniert ein stark klebendes Sporttape wie Leukotape. Es hält gut auf der Haut und geht nicht so schnell ab.

Hält das Tape auch bei längeren Wanderungen?
Ja, wenn du es richtig anbringst und deine Füße trocken hältst. Feuchtigkeit kann allerdings den Kleber lösen, deshalb solltest du bei mehrtägigen Touren Ersatz-Tape dabeihaben.

Kann ich normales Pflaster statt Tape verwenden?
Normale Pflaster halten oft nicht lange genug und verrutschen schneller. Für längere Belastungen ist ein spezielles Blasenpflaster oder Sporttape die bessere Wahl.

Autorin: Lenita Behncke – überarbeitet am 10. März 2025 von Valeska

2 Kommentare

  1. Interessanter Beitrag. Eines ist sicher: Damit unsere Füße in einwandfreiem Zustand sind, brauchen wir geeignete Socken und bequeme Schuhe. Dann haben wir keine Probleme mit Abschürfungen und Ähnlichem.

  2. Sehr lesenswerter Beitrag, ich hoffe mit den Tipps keine Blasen mehr ab km 80 (oder ist es eher die lange Zeit?) zu bekommen.

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