Frank hat es geschafft: ALLE 17 Mammutmärsche in einer Saison

Wir haben etwas zu feiern: Es gibt einen neuen Rekord in der Mammut-Community! Viele von euch kennen Jörg-Frank (Rufname Frank) wahrscheinlich. Er hat in diesem Jahr nämlich an ALLEN Mammutmärschen teilgenommen. Das sind 17 Stück. Zwei davon in Kopenhagen, einer in Österreich. Wie ihr wisst, hat man bei vielen Mammutmärschen die Wahl – 55 oder 100. Aber Frank geht all in. Wenn schon, denn schon, keine halben Sachen. Sein kürzester Mammutmarsch ist der 42er in Heidelberg. Zitat: “Denn da gabs ja keinen längeren.”

Insgesamt marschiert Frank 1.112 Kilometer. Wie kommt man auf so eine Idee? Muss man nicht ein knallharter Typ sein, um so etwas durchzuziehen? Und gibt es schon Pläne für 2023? Ich durfte Frank mit Fragen löchern. Seine Mammut-Karriere war (bis jetzt) kurz und steil und ich will sie euch natürlich nicht vorenthalten!

“Mir ist vollkommen klar, wie bekloppt diese Aktion war. Aber es hat richtig viel Spaß gemacht.”

Ein Zitat, das Frank schon ziemlich gut beschreibt. Hürden scheinen für den Dortmunder eine spaßige Angelegenheit zu sein, die man lachend und mit Anlauf meistert. Denn während seiner Challenge lief nicht alles rund. Aber dazu später. Wie hat das alles überhaupt angefangen?

Hike Alone & der Endgegner: Damit ging es los

“2019 habe ich zum ersten Mal vom Mammutmarsch gehört, weil eine Arbeitskollegin am Endgegner teilgenommen hat. Daraufhin habe ich mich fürs Folgejahr angemeldet. Als ich gehört habe, dass meine Kollegin und ihre Mitwanderer nur vereinzelt und mit Ach und Krach ins Ziel gekommen sind, wurde ich nervös und begann mit dem Training.”

Ursprünglich hatte Frank geplant, einige Little Mammuts zu Trainingszwecken mitzulaufen. Wegen Corona fiel das flach. Sein erster offizieller Mammutmarsch war deshalb das Hike Alone-Event in Dortmund. Kurz danach kam dann der Endgegner in NRW.

Lesetipp: Mammutmarsch NRW oder auch “Der Endgegner”

Das war der Anfang einer großen Leidenschaft

“Durch die Pandemie stand Wandern auf einmal im Vordergrund. Normalerweise bin ich nebenbei in der DRLG aktiv. Aber da alles geschlossen war, blieb nur das Marschieren.” Welchen großen Stellenwert das Wandern in Franks Leben kurze Zeit später einnehmen würde, hätte er wohl selbst nicht gedacht.

“Mein erster Hunderter war heftig. Aber es hat mich gepackt. 2021 stand wieder der Endgegner auf dem Plan – das war das erste und einzige Mal, dass ich (bei Kilometer 80) abgebrochen habe. Mein Knie wurde dick, und am nächsten Tag wollte ich nach Bilbao fliegen, um den Jakobsweg zu wandern. Das wollte ich nicht riskieren. Fest stand aber: Nächstes Jahr finishe ich wieder!”

Jeden Mammutmarsch laufen: Wie kommt man auf sowas?

Das Jahr startete für den Dortmunder eigentlich harmlos. Die Challenge-Idee kam Frank, als er Anfang Anfang 2022 sein Mammutjahr planen wollte und vor dem Kalender saß. Seine damalige Freundin plante, in die USA zu gehen. Entsprechend mussten die Wochenenden anderweitig gefüllt werden.

Gesagt, getan. Die ersten Märsche waren gebucht. Mehr und mehr kamen dazu. Und noch ein paar mehr. Und als er so vor einem Berg an Anmeldungen saß, dachte Frank: “Da kann ich ja gleich alle machen. Viele fehlen ja nicht mehr.” Was er zu dem Zeitpunkt nicht bedacht hatte, waren die beiden Märsche in Kopenhagen. Aber sein Motto stand fest: Ganz oder gar nicht. Also meldete er sich auch für Dänemark an.

Franks Facebook-Eintrag von Februar… Am Ende sind es doch ein paar Kilometer mehr geworden.

“Die größte Herausforderung war die Organisation!”

An- und Abfahrt planen, Hotels und Flüge buchen, Urlaub nehmen: Franks Challenge, die sich für die meisten wohl vor allem nach einer krassen körperlichen Herausforderung anhört, war für den Dortmunder in erster Linie eine logistische Meisterleistung. 

“Trainiert habe ich gar nicht mehr. Die Märsche waren ja Training genug, ich hatte auch keinen Muskelkater mehr. Was wirklich schwierig war, war das ganze Drumherum. Oft habe ich Brückenwochenenden genutzt, um länger zu bleiben. Viele der Orte kannte ich ja noch gar nicht.”

So auch in Wien: Frank reist früher an, um die Stadt zu erkunden. Und irgendwie hatte das Mammut-Team Wind davon bekommen. Da ihnen jemand ausgefallen war, rief Basti an: “Hast du nicht Lust, zu helfen?” Hatte er. Statt Touri-Programm standen also Streckenmarkierung und der Aufbau von Start- und Zielbereich auf dem Programm. “Das war auch mal cool, eine ganz neue Erfahrung. Und abends sind wir dann noch alle zusammen essen gegangen.”

Mal mitwandern, mal helfen: Beim Kaffeeausschank war Frank auch schon dabei.

“An einem Punkt war ich nervlich echt am Ende und stand vor einem Scherbenhaufen: Einfach ALLES ging schief.”

Das war im April. Unmittelbar nach dem Mammutmarsch in Duisburg wollte ich nach Portugal, um dort den Camino Portugues zu wandern. Anschließend wollte ich von dort aus für den nächsten Mammutmarsch nach Kopenhagen. So war es zumindest geplant. Ich stand am Flughafen und wollte einchecken. Konnte ich aber nicht. Denn ich hatte keinen Reisepass dabei, den ich aber gebraucht hätte, da mein Flug über England ging. In diesem Moment ist meine gesamte Planung wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen. Aber nur ganz kurz!”

Frank, das Jetset-Mammut

Einmal schütteln und eine Lösung finden: Das ist Frank! “Jetzt erst Recht. Das hält mich nicht auf!” Kurzentschlossen bucht er einen neuen Flug über Mailand nach Kopenhagen. Er findet in allem das Positive: “Ich bin jetzt ein Jetset-Mammut. Frühstück in Portugal, Mittagessen in Mailand, Dinner in Kopenhagen.” Als er in Dänemark ankommt, kann er seine AirBnB-Vermieterin nicht erreichen. Also muss er sich ein neues Hotel suchen. Das meiste ist ausgebucht oder sehr teuer, da am selben Wochenende auch der Kopenhagen-Marathon ist. Aber er findet etwas und nach einer kurzen Nacht geht’s los zu einem tollen Mammutmarsch.

So verrückt seine persönliche Challenge auch erscheinen mag: Konkurrenzkampf und Leistung sind für Frank absolut zweitrangig. Im Vordergrund stehen der Spaß am Wandern und vor allem die Community, die er im Laufe der Events immer mehr ins Herz geschlossen hat.

“Klar ist es schön, die eigenen Zeiten zu toppen. Aber ich muss nicht vor allen anderen ins Ziel kommen. Ich möchte die Atmosphäre genießen, und die ist mittendrin nun mal am besten. Sich gegenseitig zu motivieren: Das ist es, was den Mammutmarsch für mich ausmacht. An dieser Stelle möchte ich auch dem Team NRW danken. Ohne euch hätte ich das wahrscheinlich nie so durchgezogen!”

Und wie geht es jetzt weiter?

Aktuell hat Frank viel um die Ohren. Wegen eines neuen Amts im Malteser Hilfsdienst bleibt das Marschieren mehr oder weniger auf der Strecke. Er fährt den Herzensbus – ein Wärmebus, der in der bitterkalten Jahreszeit durch Dortmund fährt und obdachlose Menschen mit Heißgetränken, Decken und allem nötigen versorgt.

“Das viele Wandern fehlt mir zurzeit schon. Ich brauche das, um den Kopf freizukriegen.”

Kein Wunder, dass die nächsten Events für 2023 schon gebucht sind: Ende Februar steht erst einmal Hamburg auf dem Plan. Dann macht Frank seinen 2.000-er Patch voll! Auch seine neue Partnerin konnte er vom Wandern überzeugen. “Eigentlich fährt sie Mountainbike. Aber nachdem sie als Volunteer Mammutluft geschnuppert hat, stand ihr erster 30er fest.”

Challenge completed: Franks Medaillensammlung

Lieber Frank, wir gratulieren dir nochmal von ganzem Herzen zu dieser unglaublichen Leistung! Wir freuen uns, dass du Teil der Mammutherde bist und andere mit deinem grenzenlosen Spaß am Marschieren ansteckst. Auf eine weitere ereignisreiche Mammutsaison!

Schreibe einen Kommentar