Zwischen Genuss und Food-Koma: Tipps gegen die Weihnachtsvöllerei

Plätzchen, Schokolade, Glühwein, Braten: In der Weihnachtszeit wird geschlemmt bis zum Geht nicht mehr. Und meine Güte, warum auch nicht? Das Jahr ist fast vorbei und es ist völlig normal und okay, nicht 24/7 in körperlicher Bestform zu sein. Ein genussvoller Advent ist nichts, wofür man ein schlechtes Gewissen haben sollte. 

Manchmal verläuft der Grat zwischen Genuss und Völlerei aber sehr schmal – vor allem dann, wenn man all die Leckereien nicht “stattdessen” sondern zusätzlich verspeist. Schlemmen ohne Maß kann dann schnell seine Schattenseiten haben. Der Körper ist die Menge an fett- und zuckerreichem Essen (im besten Fall) nicht gewohnt und schlägt zurück: Mit einem unangenehmen Völlegefühl, mit Sodbrennen, mit Magenschmerzen. Das Verdauungssystem ist schlichtweg überfordert und mit Genuss hat das ständige Essen auf einmal nur noch sehr wenig zu tun.

 

Erste Hilfe gegen die Völlerei an Weihnachten: 5 Tipps für die Festtage

Vielleicht gehört ihr zu den Menschen, die zwei Plätzchen essen, einen Glühwein trinken und dann sagen: So, das war lecker, jetzt reicht es aber auch. Dann seid ihr wirklich zu beneiden. Vielleicht geht es euch aber auch wie mir und es fällt euch schwer, all den Köstlichkeiten zu widerstehen. Weihnachtlicher Genuss geht aber auch ohne Food-Koma und Überessen. 5 Tipps, die für mehr Leichtigkeit in der Adventszeit sorgen:

1. Verzicht & Heißhunger: ein Teufelskreis

Hast du dich mal gefragt, warum es so verdammt schwierig ist, sich in der Weihnachtszeit zurückzuhalten? Nun, vielleicht trifft das nicht auf dich zu. Aber: Wer sich das Naschen immerzu verbietet, entwickelt mit der Zeit Heißhunger auf alles, was sonst tabu ist. Und da Weihnachten eine echte Belastungsprobe für all diejenigen ist, die sonst auf ihre Kalorienzufuhr achten, wird hier gerne mal der strikte Ernährungsplan pausiert und die Gier nach Süßem nimmt auf einmal Überhand. 

Keine gute Idee: Sich 11 Monate lang alles zu verbieten, was Fett und Zucker enthält, und den Körper dann zum Ende des Jahres mit ungewohnten Kalorienbomben zu überfordern. 

Besser: Lernen, auf den Körper zu hören, denn der Körper ist klug. Heißhunger ist ein Signal, das man nicht ignorieren sollte und kann zum Beispiel für eine mangelnde Nährstoffversorgung stehen. Eine gesunder, ausgewogener Ernährungsplan kann auch von Januar bis November mal einen Schokoriegel vorsehen.

2. Achtsam essen

“Achtsamkeit” ist mehr als nur ein Trendwort. Gerade beim Essen fällt es vielen schwer, nicht noch 100 Dinge nebenbei zu tun. Handy, TV, Musik oder auch die Zeitung: Einfach “nur” zu essen wäre ja langweilig. Oder? 

Ich ertappe mich oft selbst dabei, dass ich mich gar nicht richtig auf meine Mahlzeit konzentriere, weil ich meinem Fokus auf andere Dinge richte, etwa auf mein Handy. Und das ist eigentlich gar nicht cool. Denn am Ende fühle ich mich zwar satt, aber irgendwie nicht so, als hätte ich meine Mahlzeit richtig genossen. Wenn ich hingegen bewusst und langsam esse, die Mahlzeit regelrecht zelebriere, dann schätze ich sie viel mehr wert. Und gerade an Weihnachten, wenn wir ein (hoffentlich) leckeres und besonderes Menü vor uns auf dem Tisch stehen haben, wäre es doch eine traurige Verschwendung, das Essen einfach so runterzuschlingen. 

Übrigens: Wer langsam isst, nimmt außerdem seine körperlichen Signale besser wahr. Das Sättigungsgefühl setzt zum Beispiel erst nach 15 Minuten ein. Wenn wir schlingen, essen wir daher gerne mal über den Hunger hinaus. Auch der Magen profitiert davon, wenn wir langsam essen – und kauen. Das regt nämlich den Speichelfluss an, wodurch das Essen besser verdaut wird.

3. Raus mit dir! 

Für viele ist der Verdauungsspaziergang an Weihnachten eh obligatorisch. Falls nicht, könntest du ihn doch in diesem Jahr einführen. Das Argument “Keine Zeit” zieht aktuell auch nicht. Ein volles Programm haben die meisten aufgrund von Corona in diesem Weihnachtsjahr wohl eher nicht. 

Und falls das einzige Gegenargument eures Schweinehundes das kalte und graue Winterwetter ist: Hier findet ihr ein wenig Motivation! Der Schritt vor die Tür ist meist der Schwierigste. Danach ist man doch froh, dass man sich bewegt hat. 

4. Weihnachten ist nicht nur Essen

Ich will dem Essen auf keinen Fall seine Berechtigung absprechen. Das Schlemmen in der Weihnachtszeit macht nicht nur Spaß, sondern kann auch super gemütlich und gesellig sein. Der Duft nach frisch gebackenen Zimtsternen oder dem würzigen Braten im Ofen trägt entschieden zur heimeligen Atmosphäre bei. Trotzdem ist Weihnachten noch viel mehr als das, oder?

Es muss sich nicht alles um Plätzchen, Braten und Glühwein drehen. Wenn du ein bisschen Ablenkung brauchst, richte deinen Fokus doch einfach mal auf die Dinge, die Weihnachten für dich sonst noch ausmachen: Gemütliche Familienzeit, Schmücken, den Tannenbaum aussuchen, Spieleabende, oder auch einfach mal zur Ruhe kommen, lesen, vor dem Kamin sitzen, das Jahr Revue passieren lassen… Oder: eine lange Winterwanderung unternehmen und dich körperlich und mental auf ein neues Mammutjahr vorbereiten. 🙂

5. Selfmade: Sei dein eigener Chefkoch

Das Gute am Selberkochen: Wir haben selbst in der Hand, wie wir ein Gericht zubereiten. Ein Festtagsmahl muss nicht zwingend fettig und deftig sein. Gemüse und Salat als frische Beilagen können einem unangenehmen Völlegefühl vorbeugen und trotzdem super lecker schmecken. 

Auch beim Nachmittagskaffee lassen sich Alternativen finden: So könnten neben Schokoweihnachtsmännern und Plätzchen zum Beispiel auch Nüsse auf dem Teller liegen. 

Die sind zwar auch sehr kalorienreich, enthalten aber wertvolle Nährstoffe, haben kaum Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und sättigen dadurch länger. Alternativ kann man natürlich auch beim Backen auf hochwertige Zutaten setzen und so zum Beispiel eine Menge Zucker oder “leere Kalorien” einsparen. 

Wer hier noch ein wenig Input braucht, darf sich auf den nächsten Blogartikel freuen. Von Low-Carb über High-Protein bis hin zu Vegan verrate ich euch meine liebsten Plätzchen-Rezepte. Bis dahin: Kommt gut durch die Adventszeit. 🙂 

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